Härmen
Hä́rmen: 1) refl.:
Harm empfinden, sich grämen, auch mit Angabe der Wirkung: Härmte sich sehr, daß sein Anschlag vergeblich war. 1. 9, 68; Härmt stille zu Tode sich. 3, 273; In jungem Grame sich h–d. Od. 11, 39; Um den er sich lange gehärmet. 16, 19; Du, Hämischer, härmtest dich .. schel vor Neid. Th. 5, 12 etc. — 2) tr.: Einem Harm, Leides zufügen: Kein Beschwörer härme dich! 8, 345; In seinen gehärmten düstern Zügen. Sch. 1, 222; Mich auch härmt das Alles. Jl. 6, 441; Zährenlos und ungehärmt. 147a [,,thränenlos und ungekränket“ 191a]. — Namentl., mit Beifügung der Wirkung: Etwas durch Harm oder Gram in einen Zustand versetzen: Nun härm’ ich .. die leichten Glieder matt und krank, | die vollen Wangen hager. 7a; Deine bleichgehärmte Wange. 42; Weil’s unmöglich, härmt ihr Stolz sie todt [tödtet sie durch Harm etc.]. Rich. II. 5, 4.
Zsstzg. z. B.: Áb-: refl. und tr.: in Harm sich abzehren, oder Einen, Etwas hinschwinden machen: Mit dem Siechen [zog] | abgehärmt, verweint das gute Mädchen. Chamisso 6, 258; Wenn umsonst | der Gefangene, sehnsuchtsvoll über die Zinne des Kerkers hin | armausbreitend sich abhärmt. G. 12, 168; Welch ein Nichts, | das dich abhärmt! H. 16, 127; Statt seiner zwei glatten wohlgenährten Rappen ein paar dürre abgehärmte Mähren. HvKleist E. 1, 12 (selten so von Nicht-Personen); Der in Kummer sich abhärmt. V. Od. 1, 191; Daß ich nicht länger in un- aufhörlicher Schwermuth | mir abhärme das Leben, vor Gram etc. 18, 204; Wie der Andre sein Herz abhärmte, ganz in Betrübnis | niedergebeugt. Th. 8, 85. —
Ver-: Sein Leben v., in Harm hinbringen; nam. oft im Partic.: ganz abgehärmt: Matt, mit verhärmten Wangen. Freilig- rath Pol. 2, 64; 1, 17; Margret’s verhärmte Gestalt. Kinkel E. 267 etc. —
Zer-: ganz bis zur Vernichtung ab-h.: Er zerhärmt’ in sich sein Herz. B. 171b; Zerhärme dich nicht so in deinem Sinn. 174b.
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