Faksimile 0702 | Seite 694
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Harmonie
* Harmonīē (gr.) f.; –(e)n:
das Zusammenstimmen sich auf einander beziehender Dinge oder Wesen und das so Zusammenstimmende, nam.: 1) Asthet.: das Zusammenstimmen der einzelnen Theile eines Kunstwerks zu einem Gesammteindruck. 2) Mus. (vgl. 1 und 3): das gleichzeitige Erklingen zusammenstimmender Töne (Accord) und eine zusammenstimmende Folge von Accorden im Ggstz. zu Melodie als einer Aufeinanderfolge von Tönen, insofern sie ein Ganzes bilden; doch zuw. minder genau für ein wohlklingendes Tonstück überhaupt und selbst für den musikalischen Wohlklang (s. Sulzer 2, 470 ff.): Die Lehre von der H. kennen, innehaben; Die H. seiner Stimme; Lasset ewige H–en | bald sich suchen, bald sich fliehen | und zuletzt vermählen. G. 6, 31; Philosophie für die Leidenschaften, H. für die Tauben. Leisewitz J. 11; Nimm einen Ton aus einer H. | .. und Alles, was dir bleibt, ist Nichts, solang | das schöne All der Töne fehlt. Sch. 70b; Aus den goldnen Saiten | lockt Apoll die H. | und das holde Maß der Zeiten | und die Macht der Melodie. 56b; Von der Götter sel’gem Chor | eingeführt mit H–en. ebd. etc. 3) Mus. (s. 2): eine Vereinigung von Blas- im Ggstz. von Streich- instrumenten, und eine nur von Blasinstrumenten vorgetragne Musik. 4) allgm.: Zusammenstimmung, z. B.: Die H. der Sphären, vgl. Sphärenmusik und 2; Daß dein Ich .. für die große H. des Makrokosmus seltner Wallungen fühle als für die Mißlaute seines Mikrokosmus. IP. 2, 140; Die prästabilierte H., die vorherbestimmte Zusammenstimmung aller Dinge und ihrer Verändrungen zu einem Zweck etc. 5) Eintracht: In der besten H. mit einander leben; Die H. der Familie stören. 6) (s. 5) häufiger Name geselliger Vereine. 7) Anat.: eine Verbindung von Knochen mit fast ganz glatten Rändern.