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Harlekin
* Harlekīn (it.) m., –s, uv. (mit Artikel); –e, –s; –s-:
1) der gewandte Spaßmacher im Lustspiel, in buntscheckigem Kleide, ein Abkömmling des „Hundertfleck“ (Centulus) aus der altrömischen Komödie, s. Diez 25: H. blieb der alte Schalk Hans Wurst. Devrient 1, 313 etc.; Sich bereits von der Derbheit des deutschen Hanswursts gegen die Niedlichkeit und Zierlichkeit der italienischen und französischen Harlekine gewendet. G. 22, 146. Daher auch: H., Hans H., wie Hans Narr, allgem. statt Possenreißer; Eine Art von philosophischem H. W. 31, 407 etc.
2) übertr.:
a) Art bunter Wollenzeuge.
b) ein Schmetterling, Molkendieb. Lichtwer 46; Der sog. H. oder gefleckte Tiger, Geometra grossulariata. Oken 5, 1282.
c) der schwarze Speckkäfer, Gaukler (s. d.).
d) Art Wanze, Cimex stolidus.
e) der kleine dänische Hund, Canis variegatus.
f) eine Art des Knabenkrauts, Orchis morio, auch Pickelhering.