hängig
Hängigkeit
Hängig, a. (~keit, f.):
hangend: So das Hirschkalb aber jährig, hat es einen h–en Bauch. Jäg. Anh. 91a. — Meist in Zsstzg.
Zsstzg. theils mit Zahlw. (Bauk.), von Dächern, zur Angabe nach wieviel Seiten sie schräg abhängig sind: Ein Dach ist ein-h. (Pultdach) oder zwei-h. (Satteldach) oder vier-h. (Zeltdach) etc., — theils mit Präpos., mit der Nebenform „hänglich“: Āb-: 1) gegen den Horizont etwas geneigt (s. Abhangen 1c), vgl. abschüssig: Eine große sanft-a–e Waldwiese. G. 16, 265; Der leise a–e Boden. 18, 331; Zwei gelind a–e Bretterflächen errichtet. 23, 46; A–es Ufer | irgendwo auszuspähn. V. Od. 5, 438 etc. — Etwas stark auf die Seite gebogen, welche A–keit er durch die in die Seite gestemmte linke Hand zu vergleichen suchte. Hackländer Hand. 2, 22 (selten). — Zuw. statt herab-, niederhangend: Tragen die Ohren .. steif a. Zink Ök. 1, 314; auch: Die Natur macht den Menschen a. zur Erde, träg’ und schwer. G. 40, 387. — 2) abhängend (s. d. 1d) von Etwas: Etwas ist von einem Umstand, einer Bedingung a., un-a., wird davon a. gemacht; Jemand ist von einem Andern a., un-a. — Zuw. mit Dat.: Jenem hohen Wesen, dem sie sich a. erkennen. G. 20, 160; Ein Hauch bist du, a. aller Änderung der Luft. V. Sh. 2, 190 etc. — Auch ohne Nennung Dessen, wovon Etwas abhängt: Von dem a–en, durch Klima, Berghöhe, Feuchtigkeit auf das mannigfaltigste bedingten Pflanzenreich. G. 23, 14; oft von Pers.: Er kann nicht frei über sich verfügen, er ist a.; Er hat eine un-a–e Stellung etc.; Die Anziehung verbindet die Substanzen durch gegenseitige A–keiten. Kant 8, 317; Das Bild der tausend und tausend kleinen Un-A–keiten, gut zugeschnittener und hinreichender Vermögen. Kohl Irl. 1, 183; Un-a. im Staate, nicht un-a. vom Staate. Radowitz 99; In deiner Engigkeit, | wie kommst du zum Gefühl der Un-A–keit. Rückert W. 4, 211; Geisteskraft, insofern sie außer A–keit von dem Körper gedacht wird. Sch. 687a; Seine eigene A–keit von Danischmend. W. 9, 185 etc. — Daneben: Das macht Sie zum abhänglichsten aller Bewohner Ihres Reiches. 7, VIII; Sein Abscheu von Abhänglichkeit. 8, 28: Ein Zustand von Unabhänglichkeit. ebd.; 91; 23, 168; 176; HBr. 1, 116; 2, 20; Einen von der Bearbeitung der Kunst unabhänglichen Werth. Sulzer 3, 96; Zimmermann Nat. 30; 31 etc. (s. d. folg.). —
Án-:
1) von Sachen, an Etwas hangend, d. h. damit zusammenhängend, in Verbindung stehend, dazu gehörig: Die Oberrichterstelle .. war der ersten Würde a. 33, 332; Heirathssachen oder was Dem a. ist. 1, 245; Wenn wir alle fünf Quaternen und was denen a. ist, gewinnen. 12, 274; Auch diejenigen [Schranken], welche dem besondern Stoffe, den er bearbeitet, a. sind, muß der Künstler überwinden. 1173a; G. 5, 175 etc. —
2) Rechtsspr.: beim Gericht angebracht und schwebend, d. h. der Entscheidung harrend: Die Sache ist schon a. und kann eine sehr böse Wendung nehmen. 20, 252; Eine Frage, welche sonst nur durch das blinde Recht des Stärkern beantwortet wurde, ist nun vor dem Richterstuhle reiner Vernunft a. gemacht. 1151b; G. 5, 14 etc. —
3) Bergb.: (vgl. 2) Sich a., anhängisch machen, von einem Gewerk: sich durch Zahlung eines Theils der Zubuße zur Abführung des Rückstands verpflichten. — 4) von Personen: einer Partei, Lehre etc. anhängend (s. d. 1c und vgl. Anhänger), oft bei s. auch noch: Der platonischen Schule a. 10, 127. — Daran schließt sich das heute gewöhnlichere, doch nicht ganz gleichbedeutende Anhänglich: sich innig an Einen, an Etwas schließend und in solcher Gesinnung daran haftend: Eine gewisse sympathische Abhängigkeit und Anhänglichkeit zu Deutschland. Tag. 72; D. 4, 20; Persönliche Anhänglichkeiten waren bei ihm nie sehr stark. Denkw. 1, 167; Er ist einer wohlhabenden Familie .. a. 19, 150; Dieses eigensinnige starre Fortsetzen unserer Persönlichkeiten, Anhänglichkeiten und Lebensverhältnisse. 15, 155; 14, 127; 22, 14; Diese Verachtung des Lebens, verbunden mit einer überreizten Anhänglichkeit an dasselbe. DBl. 2, 120; Durch ein freimüthiges Bekenntnis aller werthlosen Anhänglichkeiten an das Irdische, von denen sich Ihr Herz jetzt trennen und reinigen soll. 5, 168; 17, X; Jene Anhänglichkeit an alten [gewöhnl.: an alte] Empfindungen. Heyne 10. — Nāch-: Nachhänglich, Hang nach Etwas habend. (selten) etc. — Vōr-: (veralt.) sich vorüberneigend und so eilend: Ein v. Roß. 3, 1, 401 Z. 27). — Zusámmen-: zusammenhängend: Durch Gestalt, Züge, Sprache, Sitte z. 3, 346
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.