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Hals Adelung
Háls, m., –es; Hälſe; Hälschen, lein; -: 1) der
den Kopf mit dem Rumpf verbindende Körpertheil bei
Menſchen und Thieren (ſ. Gurgel, Kehle, Nacken):
Einen langen, dünnen, kurzen, dicken H. haben; Auf ſteifem
H. ein Strotzerhaupt. B. 84b ꝛc.; Einer Taube den H. um-
drehn, abſtechen; Einem, ſich den H. abſchneiden; Herunter-
ſtürzen und ſich den H. brechen; Einem H. und Bein brechen;
Einen langen H. machen, den H. recken, aus Neugier,
um Etwas zu ſehn. Einem um den H. fallen, ihn
umarmen, umhalſen ꝛc.; Sich Einem an den Hals [vgl.
Kopf 2e und 2] werfen, ſich in aufdringlicher Liebe ihm
anhängen, z. B. Prutz Muſ. 1, 180; Einem Alles an den
H. hängen, es ihm zuwenden, hergenommen vom Hals-
ſchmuck. H. über Kopf, ſich überſtürzend, in größter
Eile, z. B. Immermann M. 1, 339; Langbein 2, 180 ꝛc.,
auch: Über H. über Kopf. L. 12, 44; Gal. 4, 5 u. nam.:
Über H. und Kopf. L. 12, 485; G. 18, 68; Sch. 132a ꝛc.
Sie ſind Beide bis an H. mit Stroh und Kleidern zuge-
deckt. G. 31, 20; Daß der Mann für ihre junge Dame |
bis an den H. in Liebe ſteckt. W. 11, 172, ſehr tief, vgl.:
bis über die Ohren ꝛc.; dagegen ſcherzh., ſprchw.: Bis
an den H. [alſo nicht bis zum Kopf] gelehrt. Weichmann
3, 145. 2) In vielen Redensarten ꝛc. H. als der
Theil, der Etwas zu tragen hat, nam. eine drückende
Laſt, z. B. des Joches und danach übertr. (vgl. Nacken,
Leib ꝛc.) ſo: Deine Hand wird deinem Feinde auf dem H–e
ſein. 1. Moſ. 49, 8; Nach Dem, was mir Alles auf dem
H–e liegt. L. 12, 319; Meine Sünde, die mir auf dem H.
liegt und drücket. Luther 6, 126; 5, 7a; Ihr habt ſie ſonſt
immer auf’m H. [werdet die Läſtige nicht los]. Mörike N.
176; Jetzt liegt ihm die aufdringliche Kröte tagtäglich auf
dem H. 373; Und Sie, Tuckmäuſer, ſitzen | mir auch noch
auf dem H.? Müllner 7, 259 ꝛc. Meine ſchweren Sünden
ſind mit Haufen mir auf den H. gekommen. Klagel. 1, 14;
Welche alle Tyrannei, unter der ſie litten, dem Napoleon auf
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den H. geworfen [zur Laſt gelegt]. Börne 2, 370; Eine
größre Seelenpein | ſich ſelber auf den H. noch ziehn. Brockea
9, 615; Willſt du dir | und deinen Freunden dieſen ſchweren
Bündel | auf H. und Schultern laden? G. 8, 23; Entſchei-
dung, die ihm die Intereſſenten nicht vom H–e ſchaffen, ſon-
dern ſie ihm erſt recht auf den H. bringen würde. Immermann
M. 3, 322; Gedrückt von einer ſchweren Schuldenlaſt, die
er ſich durch leichtſinnige Lebensart auf den H. gezogen. Klinger
F. 7; Ich habe einen Wechſel .. ausgeſtellt, der mir ſodann
auf den H. käme [auf den Leib rückte]. L. 12, 524; Wenn
der König ſelbſt, was nur am Hofe Athem hat, | uns auf den
H. ſchickt. W. 12, 41; Mit der Rubrik Makulatur kriegte ich
vollends den Teufel und ſeine Mutter auf den H. W. Merck
2, 65 ꝛc., dagegen nur ſcherzh. von einem Gut als einer
Laſt, die man los zu werden ſucht: Die 5 oder 600 Dol-
lars ſo geſchwind wie möglich wieder los zu werden, die Jedem
von ihnen .. auf den H. gewachſen [jedem auf ſein Theil
zugefallen, vgl. 6 und Kopf] ſind. Sealsfield TrR. 1, 25.
Ferner: Sich Etwas an den H. reden, ſich durch ſein
Reden etwas Unangenehmes zuziehn; Einem Etwas an
den H. ſchwatzen; Sich die Schwindſucht an den H. ärgern;
Einem einen Proceß an den H. werfen; Ich denunciere Sie,
ich klatſche Ihnen einen Proceß an den H. Gutzkow R. 1, 183;
Ich dociere mir die gallopierende Lungenſucht an den H. Iff-
land 5, 2, 35; Dem man das Ärgſte an den H. wünſchen
wollte. W. 13, 133; Schickt er uns alle mögliche Flüſſe und
Fieber an [gewöhnlicher: auf] den H. 157. So auch:
Das Fieber, ein böſes Weib am [gewöhnlicher: auf dem]
H. haben. Adelung, vgl. Zſſtzg. wie: Anärgern, an-
ſchwatzen ꝛc. Ferner: Etwas (Jemand) kommt Einem
über den H., überfällt, überrumpelt ihn, trifft ihn, ſo
daß er ſich Deſſen nicht erwehren, es nicht bewältigen
kann ꝛc.: Wer Einem Schaden thun will, Dem kommt’s
ſelbſt über ſeinen H. [vgl. 6], daß er nicht weiß, woher.
Sir. 27, 30; Es kömmt dieſen Schwachköpfen gar zu Viel
auf einmal über den H. Börne Par. Br. 1, 150; Der Chi-
rurgus befreit dich von einem reellen Übel, das du dir ſelbſt
zugezogen haſt oder das dir zufällig und unverſchuldet über
den H. kommt. G. 10, 164; Daß mir der Mann doch immer
ſo ungelegen kommen muß! [Damals] .. kam er mir ebenſo
unerwartet über den H. L. 12, 468; 369; Wir wollen Ihnen
alſo Dieſen über den H. ſchicken (13, 88). Mendelsſohn; Nur
wegen des ſchnellen Drucks ſollten ihm meine Münchener
Freunde ſämmtlich über den H. kommen. Platen 7, 153 ꝛc.
Seltner: Ja, da ſind ſie [meine Töchter] nun alle über’m
H. Sealsfield Leg. 3, 127 = ich habe ſie auf dem H.;
Ich hätte mir nothwendig einen unverſöhnlichen Haß über den
H. gezogen. Weichmann 1, L; Er ſollte den Galliern kein
teutſch Volk mehr über den H. führen. Zinkgräf 1, 286 ꝛc.
So auch: Liefen wir ihm ſo oft zu H–e [rückten ihm zu
Leibe], daß ꝛc. Forſter B. 1, 157. Ferner: Sich Etwas
vom H. [vgl. Leib] ſchaffen, ſchütteln, wälzen; Geh, bleib
mir damit vom H.; Ich bitte dich um Gottes willen, laß mir
ſie vom H–e. G. 14, 9; Wenn ich den Wechſel vom H–e
hätte [los wäre]. L. 12, 444; Ihr die ganze unbequeme
Geſchichte vom H–e zu nehmen. Prutz Muſ. 1, 32; In den
hier Alles hineingeredet und der ſich Alle vom H–e geſchwiegen
[durch Schweigen vom H. geſchafft]. Wolfſohn 2, 6.
3) H. als Das, woran das Leben hängt, nam. in Be-
zug auf die Hinrichtung durchs Schwert oder den
Strang, z. B.: Etwas mit dem H. bezahlen müſſen; Das
geht ihm an den H. (vgl. Kragen); Haben für mein Leben
ihre Hälſe dargegeben. Röm. 16, 4; So möchte es uns un-
ſern H. koſten. 1. Chr. 13, 19; Man könnte mir die Recen-
ſion hier ſogar verdenken, ſo iſt doch Das nicht gleich H. ab.
Forſter B. 2, 133; Hier | gilt es den H. G. 5, 171; Sich um
den H. reden. L. Gal. 4, 5; Vieles ſo warm, ſo theilnehmend
geſagt, .. als ich mich ſchämen würde in einer Sache meines
eigenen H–es zu ſprechen. L. 10, 120; Den H. dran wagen.
Luther 1, 401a; Jſt ja euer H. verfallen | an den Blutbann
dieſes Landes. Müllner 2, 159; Fechten wir nicht für H. und
Freiheit? Sch. 121b; Mein ganzer Einfluß iſt in Gefahr und
. mein H. 195b; Dem Überbringer müßte der H. ebenſo
jucken als der Schreiberin [er müßte eben ſolchen Kitzel
verſpüren, ſein Leben aufs Spiel zu ſetzen]. 206a; Sein
H. iſt ihm verwirkt. 361b; Welcher Kummer meinen Vater
um den H. [ums Leben] gebracht. Schweinichen 1, 281;
Darinne liegt ein junger Knab | auf ſeinen H. gefangen [auf
den Tod angeklagt]. Uhland V. 300; Daß ich für meinen
H. | gezittert hab. W. 11, 70; Ich hätte mich bedacht, den
H. für ſie zu wagen. 216 ꝛc. Veralt.: Einen um den H.
bringen. Fiſchart B. 5a; Luther 5, 383a ꝛc., vgl. umbringen
ꝛc. 4) (ſ. 3): (Sich) den H. brechen; Einem, einander
den H. brechen, ihm das Garaus machen, z. B. im Duell.
Sch. 201a; 657a; H. brechend, wobei das Leben auf dem
Spiel ſteht; Das bricht ihm den H. G. 9, 291; Sch. 720a
= das ſtürzt, ruiniert ihn, ſo auch: Das | bricht eurem
Aufſtande und euch den H. Laube DW. 8, 48. Ferner
übertr.: Einer Flaſche den H. brechen, ihr das Garaus
machen, ſie ausſtechen ꝛc. Seem.: Die Gezeit bricht
den H., wenn entweder die Fluth oder die Ebbe zu Ende
iſt. 5) H. von den entſprechenden innern Theilen,
vgl. Gurgel, Kehle ꝛc., z. B.: Einen ſchlimmen H., ein
Geſchwür, Schmerzen, es im H. haben; Der H. thut mir weh,
iſt wund, rauh, heiſch (Pſ. 69, 4); War ein Knöchelchen in
den unrechten H. gekommen. Gutzkow Bl. 1, 424. So:
Aus vollem H–e ſchreien, rufen, lachen; Riefen ſich .. mit
lauten Hälſen Glück zu. Arndt Ber. 188; Lachten, was ſie
aus dem H–e vermochten. Peſtalozzi 1, 302 ꝛc. Ferner:
Haben den erſten Akt im H–e und würgen .. daran. Tieck N.
1, 136; Am Ende des zweiten Akts ausgepocht, die Schau-
ſpieler behielten alſo die zwei letzten Akte im H–e. Zelter 1,
224 ꝛc Hierzu auch viell.: Durch (Fiſchart B. 55b), ge-
wöhnlicher: In ſeinen H. lügen, hinein lügen (ſ. d.), vgl.:
Darum ſoll er „revoco“ ſingen und Dies Alles widerſprechen
und in ſeinen H. hinein wieder ſchlingen. Mattheſius Luth. 14a;
Durch deinen falſchen H. | bis tief hinunter in dein Herz: du
lügſt. Schlegel Rich. II 1, 1 ꝛc. Scherzhaft: Etwas
wächſt Einem aus dem H., von Etwas, das man bis
zum Überdruß genoſſen, gehört ꝛc. hat, vergl. 4.
Moſ. 11, 20. Selten von dem innern Munde, Gau-
men ꝛc.: Honigſeim iſt ſüß in deinem H–e. Spr. 24, 13;
Haben falſche Zungen in ihrem H–e. Micha 6, 12 ꝛc.,
vergl.: Jch will dich nicht verrathen, aber du haſt deinen
Verräther ſelbſt am H. [ſ. 6]. Zinkgräf 1, 224. In
einzelnen Fällen kann man es auf das Außere oder
Innre beziehn, z. B.: Der H. iſt mir wie zugeſchnürt, von
dem Zuſtand beklemmender Angſt ꝛc. 6) H., zuw.
zur Bez. einer Perſon oder auch eines Thiers (nam. in
Zſſtzg., vgl. die von Bart, Bauch ꝛc.) nach der Be-
ſchaffenheit des Halſes: Wenn ich einen ſchönen langen H.
ſehe, ſo muß ich gleich .. denken: Der iſt gut köpfen. G. 9,
170, ferner (vgl. 3 und 5): Alſo zeugen ſie ſelbſt öffent-
lich über ihren eignen H. [gegen ſich]. Luther 6, 320b ꝛc.,
in Zſſtzg. (ſ. d.) auch als verächtl. Bez. einer Perſon,
vgl. Gurgel 3, ferner Neidkragen. 7) zuw. etwas
den Hals Umgebendes, z. B. ſtatt Kragen; ferner:
Hälschen, ein kleines Halstuch. Adelung; Ein H. Perlen,
ſo viel als zu einer Halsſchnur gehören; weidm.: das
Halsband der Jagdhunde, auch die Halſung, die Halſe ge-
nannt, welche Bez. auch für das Kummet des Zugviehs
und für einen Strick zum Aufhängen dient (vgl. 8).
8) (ſ. 7) Schiff.: H., in Mz. H–en, Taue womit
die untern Ecken der Segel geſpannt und nach vorn ge-
zogen werden, im Ggſtz. der Schoten, womit ſie nach
hinten gezogen werden. Jhre Benennung erhalten ſie
nach dem Segel, wovon man daher die Zſſtzg. zu vgl.
hat, z. B.: Großer H., der des großen Segels; Fock-H.,
der des Fockſegels ꝛc. Ferner: Unter-H., das Tau zur
Befeſtigung der untern, Ober-H., der obern Vorder-
ecke eines trapezoidiſchen Stagſegels; Den H. zuſetzen,
feſt anholen; Den H. aufſtechen, aufgeben, loslaſſen; Mit
Backbords-, mit Steuerbords-H–en zu fahren, je nach der
Richtung des Windes. Vgl. Halsgatt, Halſen ꝛc.
9) nach der Ahnlichkeit mit 1 an vielen Dingen ein nach
oben gerichteter oder einen Ubergang bildender dünnerer
Theil, z. B.: Der H. einer Flaſche, eines Kolbens, Flaſchen-
H.; Der H. einer Geige, Laute ꝛc., einer Rakete ꝛc., einer
Kanone, der dünne Theil zwiſchen Halsband und Kopf-
frieſen; eines Knies oder Krummholzes, die Vereinigungs-
ſtelle beider Arme ꝛc. So nam. auch Anat.: Der H.
eines Knochens, des Schulterbeins, des Wadenbeins, der Rip-
pen, eines Zahns (zwiſchen Krone und Wurzel) ꝛc.;
Bauk.: in der toskaniſchen und doriſchen Ordnung
das glatte Glied zwiſchen Rinken und Knauf: Ich erſtieg
den höchſten Gipfel des Münſterthurms und ſaß in dem ſoge-
nannten H. unter dem Knopf oder der Krone, wie man’s
nennt. G. 21, 196 u. ä. m. (ſ. Zſſtzg.).
Anm. Goth., ahd., mhd. hals, urverwandt lat. collum.
Adelung nimmt für 8 einen andern Stamm an, vgl. auch:
Die H–en = Tragband bei Schm. und damit Halfter.
Wie bei allen am Körper nur einmal vorhandnen Theilen
ſteht gw. auch in Bezug auf mehrere Individuen die Ez.:
Der Teufel dreht den Hexen den H. um; Alle lachten aus
vollem H–e ꝛc., doch findet ſich auch in dieſem Sinne zuw.
die Mz., z. B.: Bog man des Viehes Hälſ’ empor | zum
Schlachten. B. 147a; 191; Wobei wir . . Gefahr liefen,
die Hälſe zu brechen. Forſter R. 1, 259; Sch. 657a; Zer-
kratzten ſie Wangen und Hälſe. V. Od. 2, 154.
Zſſtzg. ſ. nam. 8 und 9, ferner z. B. zur Bez.
eines weißen Halſes: Alabaſter-, Lilien- (W. 11, 161),
Marmor-H. ꝛc., ſ. u. Schwanen-H., ferner Dick-, Lang-
H. ꝛc., welche auch [ſ. 6] Jndividuen nach der Beſchaf-
fenheit ihres Halſes bez. ꝛc., z. B.: Anker- [9]: die
Stelle, wo der Ankerſchaft mit den Armen zuſammen-
geſchweißt iſt. Díck- [6]: z. B. eine Art Schleim-
fiſch, Blennius gattorugine. Drêh-: ſ. Wende-
H. Füll- [9]: großer Holztrichter zum Füllen von
Fäſſern, auch um Bienenſchwärme in Beuten zu
faſſen. Gēīz- [6]: ein Geiziger: Kömmſt du auch
hinter die Schliche der alten Geizhälſe. L. 1, 162.
Gīēr- [6]: Ehe die kleinen Gierhälſe genug haben. Paal-
zow ThTh. 3, 70. Hírſch-: Hals eines Hirſches
und ein ihm ähnlicher, nam. bei Pferden, und [6] ein
Pferd mit ſolchem unſchön geformten Hals, ſo (iron.):
Zwei herrliche Reitklepper . ., einen H. und einen Sauhals.
Muſäus Ph. 1, 59. Kamēl-: Hals des Kamels
und etwas Ahnliches [6], z. B. die Kamelfliege, Ra-
phidia, und eine Art Narciſſen. Kéller-: 1) [9]
ein vorſpringender Bau über der Treppe eines Kellers.
2) Name einer Pflanze, Daphne mezereum, von
ſcharfer, brennender Wirkung (daher die Deutung auf
das agſ., engl. quell erſticken), als heftige Pur-
ganz wirkend: Es ſollt ihnen ein Kellershals werden, der
wie hölliſch Feuer ſie brennen würde. Luther 8, 113b; SW.
61, 84; In die Kinder wie überzuckerten Wurmſamen und
Kellershals zu bringen. Mattheſius Luth. 99b. Korál-
len- [6]: Art Papagei mit korallenrothem Hals ꝛc.
Krānich-: der Hals eines Kranichs und etwas
Ähnliches [6], z. B. ein langhalſiges Trinkgeſchirr.
Fiſchart Garg. 91a, auch eine Pflanze, Geranium.
Láng- [6]: z. B. Name mehrerer Vögel, des Falci-
nellus Guiguit; Anas acuta; Plotus ꝛc., auch einer
Art Meereicheln, Lepas aurita; (Schiff.): ein weiter
Stropp an einem Block zum Umlegen. Mútter-
[9]: der untre abgerundete Theil der Bärmutter.
Nátter-: ſ. Wende-H. Rōth- [6]: z. B. Name
mehrerer Vögel, Scolopax aepocephala; Anas rufi-
colus und A. ferina, z. B.: Fünf Paar Enten, vier
Rothhälſe. Münchhauſen 26. Sāū-: ſ. Hirſch- und
Schweins-H. Schāb- [6]: ſchäbiger Geiz-H.,
Einer, der viel Geld zuſammenkratzt und ſchabt: Dazu
giebt ihr der alte Sch. noch baare 6000 Thaler mit. Immer-
mann M. 1, 263, und dazu: Deinen ſchabehälſichten Prä-
laten. Weiſe Maſ. 219. Schénkel- [9]: Das Schen-
kelbein .. verengt ſich hinter dem Kopfe zum Sch–e. Burmei-
ſter gB. 1, 75. Schrēī- [6]: Einer der viel ſchreit:
Einige der tollſten Schreihälſe und Unheilſtifter. Höfer V.
128; Während die fünf Schreihälſe von Kindern noch ſchlie-
fen. Gutzkow R. 1, 416 ꝛc. Schwānen-: der Hals
eines Schwans und etwas Ahnliches [ſ. 6], z. B. von
Pferden, der ſchöngebogne lange Hals im Ggſtz. zum
Hirſch-H. und ein Pferd mit ſolchem Hals ꝛc.: Göckingk
Lieb. 111; L. 1, 132; Tſchudi Th. 620; ferner an den
Kutſchgeſtellen hinter dem Vorderwagen die gehognen
Eiſen, woran der Kutſchkaſten hängt; auch eine Art
leichter Wagen: Kamen in einem engliſchen Sch. ſtattlich
angeſchwommen. Muſäus Ph. 4, 184; ſo auch im Schiffe
mehrere gebogne Theile, z. B. das Geſtell einer
Drehbaſſe; der den Giekbaum feſthaltende Eiſenhaken;
die gebogne Ruderpinne kleinrer Fahrzeuge ꝛc.; ferner
ein Knierohr an Feuerſpritzen; weidm.: eine Art Fang-
eiſen, das ſogen. berliniſche Eiſen u. ä. m. Schwár-
ten- [6]: Ein armer Sch. = eine arme Schwarte,
Haut. Schwēīns-: Hals eines Schweins und
ein ähnlicher kurzer, dicker Hals nam. bei Pferden,
auch [6]. Spéck-: ein fetter Hals, nam. bei Pfer-
den, und [6] ein Pferd mit ſolchem Hals. Wāge-:
imperativiſch gebildetes Hw.: Einer der ſeinen Hals
leicht wagt, ſich unbeſonnen in große Gefahr begiebt,
verwegener, tollkühner Abenteurer ꝛc.: Ein paar Dutzend
Waghälſe hatten draußen eine Sturmleiter angelegt. Hebel 3,
411; Ich würde ein verzweifelter Wagehals ſein, wenn ich
behaupten wollte ꝛc. L. 3, 265. Wénde-: imperativ.
gebildetes Hw.: ein Weſen, das ſeinen Hals leicht wen-
det und dreht: Jener Chorus dort | macht euch zum W.
G. 12, 112, ſo nam. eine Art Klettervogel, auch Dreh-
oder Natter-H. genannt: So drehten ſie auf einmal jenen
Vögeln gleich, die man Wendehälſe nennt, die Köpfe herum,
Dasjenige mit Augen zu ſchauen ꝛc. G. 23 32 ꝛc.
Würge-: imperativ. gebildetes Hw.: Würger: Ein
ſolcher W. und blutiger Tyrann. Rachel 6, 520 u. ä. m.