Halm
Hálm, m., –(e)s; –e, –en; Hälmchen, lein; -:
1) der Stengel der Grasarten, nam. des Getreides:
Sieben Ähren wuchſen auf einem H–e. 1. Moſ. 41, 5; Zer-
tret’ er goldner Saaten H–e. G. 10, 230; Wo nicht ein
armes Hälmchen grünt. 18, 64; Die Frucht auf dem H. ver-
kaufen, vor der Ernte; ſeltner: Seine Ernte wurde noch
im H. vom Hagel zerſchlagen. W. 32, 174 ꝛc. — Sprchw.:
Das Hälmchen ziehn, looſen, zunächſt mit Grashalmen,
wobei wer „den Kürzern [Halm] zieht“, das Schlechtre
bekommt, z. B. auch: Sie zogen mit einander das Hälm-
lein mit Stecknadeln. Hebel 3, 447 ꝛc. — Nirgends in ein
Federbett kommen, ſondern mit Junker H. mich behelfen
müſſen [mit Streu]. Weidner 45. — Einem das Hälm-
lein durch ſeinen Mund ziehn. Mattheſius Luth. 149a; L. 11,
624, durch Schmeichelei berücken, vgl. Feder 1. —
2) Halem, H. oder Helm iſt der Name für das einzige Ge-
wächs der Meeresſandhöhen [Arundo arenaria, Sand-H.]
und der Helgolander benennt mit dieſem Namen (der Halem)
auch die Düne ſelbſt. Es iſt leicht möglich, daß mit der
Wurzel dieſes Wortes, mit dem angelſächſ. hal = hoch,
auch der alte Name Helgolands, Haligland .. zuſammen-
hängt. Stahr (Hausblätter [57] 1, 219).
Anm. Ahd. halm, wie gr. ~αλμμ0ς, lat. calamus
(ſ. Kalmus), calmus, — vgl. Hehlen, Anm. — Mz. gw.
H–e, doch auch H–en, z. B. Arndt 164; Brockes 9, 366;
Hebel 3, 157; Ramler 46; Rückert 1, 241; Mak. 1, 12;
Stolberg Il. 19, 222, wie denn Muſäus Ph. 1, 9 ſchon in
Ez. ſchreibt: Ein H–en. — Mundartl. Formen der Mz.:
Hälme(r) ꝛc. — 2 gehört wohl zu 1, dagegen ſchwzr. „Hälmli“
ſt. Hermelin, wie Kilch ſt. Kirch ꝛc. Tſchudi Th. 150, ſ.
auch Helm.
Zſſtzg. z. B.: Ecken-: eine Art Binſe, Eriocau-
lon. — Grās-. — Hāūpt-. — Kánten-: Ecken-
H. Kinkel E. 23. — Nêben-: im Ggſtz. vom Haupt-
H., ſ. Maipflanze, Unterrocken. — Sánd- [2]. —
Schácht(el)-, Scháft-: Equisetum: Zwiſchen bin-
ſigen Bulten und Schafthalm. V. 1, 9 u.Anm. — Strōh-:
Wenn man verſinken will, haſcht man begierig auch nach dem
St. Forſter A. 1, 98; Das Dämmen mit Strohhälmchen.
Br. 1, 90 [das Anwenden winziger und darum nutz-
loſer Mittel zur Beſeitigung eines Übels]; Wie ihm
kein St. mehr im Lande gehörte [auch nicht das Geringſte].
Gutzkow R. 1, 250; Einen St. ſelber groß verfechten,
wenn Ehre auf dem Spiel. Schlegel Haml. 4, 4; Ein St.
ärgert ſie. 4, 5; Mit St–en fechten. W. 3, 251; Einander
ſo ähnlich wie ein St. dem andern. — Wínd-: mit lee-
rer Ahre. Ramler F. 1. 24 ꝛc.
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