Hall
Háll, m., –(e)s; –e; -:
der Schall, insofern er von der Luft fortgetragen wird, nam. insofern er allmählich anschwillt und dann verklingt (verhallt), s. Gehall: Den H. der Posaunen. 6, 20; Ein Lied, deß H. erschallen wird bis an der Welt Ende. 25, 30; Der Trompeten H. 33, 4; Den erst der letzten Schritte H. entdeckt. 4, 120; So wird Alles ein H., ein Lobgesang. R. 7, 238; H–e des Donners. M. 12, 145; 18, 480; Nach dem letzten H. der Sterbeglocken. 16; Zog ihn der H. von Friedrich’s siegreicher Trommel. 115a; Wie den Gesang .. gedankenlose H–e weitertreiben. 178; Wenn des Grabgeläutes | dumpfe H–e wehn. 4, 46; Cerberus, der .. | dreifach bellende H–e zugleich auftönte zum Himmel. Ov. 2, 36.
Anm. Ahd., mhd. hal, von hillen (hal, gehullen), urspr. Tonw., vgl. Gellen, Nachtigall, Schallen, Knallen, Bellen, Ballern etc.; auch: Der Kall(e), der tönende Glockenschwengel. G. 291, s. kallen, laut schreien. V. 480; bellen. sprechen. s. Ph. 2, 305, vgl. engl. call, gr. cαλ, ahd. challôn, mhd. kallen etc. — Dazu „hell“, das von den Eindrücken aufs Gehör auch aufs Gesicht übertr. ist, vgl. gilfen (zu gellen) hell werden (von Farben und Tönen). etc. Vgl. Einhellig = einstimmig etc. und manches Veraltete und Mundartl. bei etc., nam. Be-, Ge-hellen (geheelen) zustimmen, in Etwas willigen etc., z. B. 2, 7; 25 und noch: Hat man stillschweigend darin geheelet ... Wo in die kleinste Veräußerung alle Interessenten geheelen mußten ... Dasjenigen worin Alle geheelten. Ph. 2, 194, wie bloßes „helen“ bei s. vgl. Miß-, Erhallen. — Vgl. auch Hohl und s. Hall-Trompete, Jahr etc.
Zsstzg. theils mit Hw. als Bstw., theils mit Vors. etc., z. B.: Dónner-: Wog’ an Wog’ in D. | aufbrandend. V. 3, 218; 223 etc. —
Drommēten-: Bei D. beginnt der Erntetag [der Schlacht]. Falk Mensch 109. —
Fēīer-: der eine Feier verkündigt, auch ein feiernder, verherrlichender Hall: Es brausen, Königin der Tiber | nur deines Namens F. | der Alpen Stürme mir herüber. Matthis- son 234. —
Frēūden-: froher, Freude verkündender Hall, Lust-H. —
Gêgen-: Resonanz (s. d.), Wider- H.: Das Wort der sieben Donner ist G. des Fluchs. H. R. 7, 273. —
Glócken-: Ist euer kirchlich Treiben nur leerer G.? Reithard 94; Abend-G–e zittern. Salis 37. —
Lúst-: Freuden-H.: H. Cid 31. —
Míß-: Mißton, nicht zusammenstimmende Klänge: Nie hört’ ich so | tonreichen M. V. Sh. 3, 656. —
Nāch-: ein dem eigentlichen Hall nachtönender Hall: Ein N. schien des Donners mächt’ger Klang .. | die Stimme, die sich seiner Brust entrang. Chamisso 4, 99; Des Eises Donner, unserer eigenen Bewegungen sonderbarer N. G. 22, 91; Kein donnerartiger N. wurde in Villejuif bemerkt. Humboldt Kl. Schr. 1, 391; Es sind N–e der alten unmenschlichen Natur. Novalis 1, 166; Daß die Wehmuth mir emporbebt in dem Anklang der Empfindung, | wie der N. aus dem Buchhain. V. 3, 45 etc. —
Posāūnen-: Des Heldenruhms P. Matthisson A. 8, 72. —
Práll-: Rück-H., der zurückprallende H.: Mit | P. | sprüht | Süd | Trall- | Lall- | Lied. V. 4, 170. —
Rück-: s. Prall-H.: Voll von wildem Hall und R. | wie des Donners in den Bergen. Freiligrath H. 3. —
Sēūfzer-: Umbraust von S. Hölty 33. —
Sílber-: Silberklang (s. d.): Was sie spricht ist S. | aus der Harmonie der Sphären. G. 35, 403. —
Wéchsel-: Wider-H.: Getäuscht von des W–es Gegaukel. V. Ov. 1, 172. —
Wī(ē)der-: Rück-H., Echo (s. d.): Ihre W–e vermengen sich. Freiligrath Pol. 2, 74; Ich fürchtete, | wie Echo an den Felsen zu verschwinden. | ein W., ein Nichts mich zu verlieren. G. 13, 125; Wohin kaum unterbrochen | der letzte W. der Freude sich | verlieren konnte. 126; Daß Gauthier, der unter seinen Landsleuten keine Wirkung hervorbringen konnte, aus der Ferne sich eines so reinen W–es zu erfreuen hatte. 39, 350; Es bilden sich partielle Reflexe und W–e (Echos). Humboldt Kl. Schr. 1, 376; Um Nichtigkeiten, um einen Schall, um des Schalles W. Immermann M. 4, 92; Tragt .. | unsrer Donner W–e fort nach seinem Vaterland. WhMüller 2, 293; Es fühlte selbst das Seelenlose | von meines Lebens W. Sch. 48b etc. S. Sanders Orth. 46. —
Zāūber-: Matthisson A. 8, 133. —
Zórn-: Donners Z. Echtermeyer 2, 402. —
Zusámmen-: Der Z. der Instrumente etc.
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