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Hahn
Hāhn, m., –(e)s, (–en); Hähne, (–en); Hähnchen,
lein; –en-: 1) das Männchen des Huhns, Gallus
gallinaceus, der Haus-H., Hof-H. und mehr land-
ſchaftl. oder in der tonnachahmenden Kinderſprache:
Kikeriki-, Gickel-, Göckel-, Gockel-, Kiekel-, Kükel-,
Gack-H. ꝛc. (ſ. Frommann 4, 316): Ehe der H. krähet,
wirſt du mich dreimal verleugnen. Matth. 26, 34; Mich
dünkt, der H. ſchon ruft. B. 15a; Die Helle des Morgens
und das Geſchrei der Hähne. G. 16, 83; Des H–s Trom-
petenton. Gotter 1, 89; Früh unter dem Geſange des H–s.
VD
Hölderlin H. 1, 137; Bis die H–en krähn. Hölty 7; Der H.,
der als Trompete dient dem Morgen, | erweckt mit ſchmet-
ternder und heller Kehle | den Gott des Tages ... Es [das
Geſpenſt] ſchwand erblaſſend bei des H–en Krähn. Schlegel
Haml. 1, 1 ꝛc. und in umgekehrtem Vergleich: Durch
das Land erhebe ſeinen Ruf | der H. des Kriegs, die ſchmet-.
ternde Trompete. Geibel Rod. 108. Vgl.: Wenn früh „des
Dorfes Wecker“ | aus leichtem Schlaf uns kräht. V. 3, 116;
Selbſt der „Hausprophete“ ſchwieg. Lichtwer Nach Rollenhagen
Froſchm. 125 ꝛc. S. auch Grakeln. Der H. tritt
oder kappt die Henne ꝛc. Sprchw.: Es kräht kein H. da-
nach, es kümmert ſich Niemand darum, ſpricht Niemand
davon, auch: Es kräht nicht H., noch Huhn darnach. Göckingk
2, 27 und vielleicht daraus verdorben: So krähte nicht
Hund noch H. V. Ant. 2, 105 u. ö., auch: Danach wird
weder Hund noch Katze (ſ. d. 1b) krähen. HKleiſt Hinterl.
161, vgl.: Verwüſtet, daß weder Hund noch H. zu hören
iſt. Laube Kön. 1, 233 ꝛc. Ferner: (Der beſte) H. im
Korbe ſein, der allgemeine Liebling. Garzoni 263a; G.
29, 223; Höfer V. 111; 198; Immermann M. 2, 147;
Prutz Muſ. 1, 251; Stolz wie ein H. auf ſeinem Miſt, im
Ggſtz.: Wie ein begoßner H. W. 12, 120 (vgl. Hund);
Über Alles läuft er doch weg wie der H. über die Kohlen
[flüchtig]. L. 3, 272; 5, 388; Stets ſich in den Haaren
liegen, | wie zwei Hähne dazuſtehn (vgl. 6 und Kampf-,
Streit-H.). G. 8, 301; Wie Hähne fielen alle ſeine Kon-
fratres über ihn her. Waldau N. 2, 117 ꝛc. Ferner (vgl.
11): Er baut nicht eher, bis ſein Nachbar, ein fortgejagter
Knecht oder irgend ein glücklicher Zufall ihm den rothen H.
aufs Dach ſetzt [ſein Haus in Brand ſteckt]. 23; Ich
meine nicht den rothen H–en. Freiligrath 2, 184; So flöge
der rothe H. dem Alten auf das Dach. Immermann M. 4, 24;
Ich laſſe dem adlichen Räuber | einen röthlichen H. auf das
Dach hinfliegen. V. 2, 10; Darnach ſoll der rothe H. krähen,
Drohung eines Mordbrenners ꝛc., vgl. Kamm 33a am
Schluß. Außerdem z. B.: Aus den Kapaunen werden
doch keine H–en mehr. Fiſchart B. 7a (vgl. Kapp-H.);
Henning, der H. G. 5, 130; Einen H–en aufgegeſſen. 2, 237
(ſ. Back-H.) ꝛc. Viele Abarten, ſ. Huhn. 2)
Männchen der hühnerartigen Vögel, vgl. den Ggſtz.
Henne und das beide Geſchlechter umfaſſende Huhn. So:
Indiſcher, indianiſcher, kalekutiſcher, türkiſcher, welſcher H. =
Trut-H. (ſ. d. weibl. Truthenne): Polterte voll Wuth |
gleich einem H. aus Kalekut. Ramler F. 3, 23; Kapaunen
und welſchen H–en. G. 2, 221. So ſpricht man bei Fa-
ſanen, Pfauen ꝛc. von Hähnen und Hennen und dem-
gemäß in Zſſtzg.: Faſan(en)-, Pfau-H., (-Henne); Einen
alten Faſan-H. G. 30, 169. Solche Zſſtzg. aber ſind im
Allgm. nicht üblich bei den Vögeln, deren Gattung
durch eine Zſſtzg. von „Huhn“ bezeichnet wird, außer
bei Trut-H. (und Truthenne) zu „Truthuhn“, welches
aber, wie Adelung richtig bemerkt, als Bez. der Gattung
(für die auch Truthahn gilt) gw. nur in der Mz. vor-
kommt. Z. B. heißt es von den Repphühnern: Auf
Lichtmeß fangen ſie ſich an zu paaren und hat ein jeder H.
ſein Huhn. Döbel 1, 49a. Dagegen ſagt man gw. nicht
„Repphahn“ (doch z. B.: Wer aufs Repphähnd’l zielt. ſ.
Devrient 1, 446), ſondern „das männliche Repphuhn, das
Männchen des Repphuhns“ (doch hat Adelung unter
,,Henne“ ſtatt des Weibchens: Repphenne, wie auch
mhd. rëphenne) und dies gilt auch meiſt z. B. von
den Bez.: Acker-, Feld-, Perl-, Roth-, Schnee-Huhn ꝛc., ob-
gleich Adelung z. B. Feld- und Perl-H. anführt, ſ. auch
Haſel-H., Stein-H. und vgl. Waſſer-H. und -Huhn,
und bei Adelung Waſſerhenne, wie Schneehenne. Tſchudi
Th. 532. Anders iſt es bei Auer- und Birk-H. ꝛc., die
außer dem Männchen die Gattung bez., woneben ſich
dann Birk-, ſeltner Auer-Huhn ebenfalls als Bez. der
Gattung und zugleich des Weibchens = Auer-, Birkhenne
findet. (S. Grügelhahn.) Wir bemerken hier
gleich, daß es von den Zſſtzg. mit ,,Hahn“, die keine
hühnerartigen Vögel bez., wie Koth-H. (ſ. d. und vgl.
8), Schlag-H. ꝛc. keine entſprechenden Zſſtzg. mit
„Huhn“ und „Henne“ giebt. 3) Männchen der
Singvögel, Aves canorae, im Ggſtz. der Sie oder
Sieke, z. B. vom Sperling: Da nun der H. ſowohl als
die Sieke grau iſt. Döbel 1, 67; von den Finken 62a; Ich
will den Hahn zur Sie in Bauer ſtecken. Gellert 3, 461, von
einer Amſel ꝛc. So auch: Amſel-, Droſſel-, Finken-,
83
Kanarien-, Lerchen-, Meiſen-, Nachtigall-, Stieglitz-H. ꝛc.
Falſch iſt Adelung’s und nach ihm Campe’s Angabe, daß
„das Männchen aller, auch der kleinſten Vögel der
H. genannt“ werde, indem die Bez. z. B. weder für
das Männchen von Enten, Gänſen, Tauben wofür
eigne Namen vorhanden, noch auch für das von
Adlern, Geiern, Eulen, Krähen, Raben, Störchen,
Reihern, Schwänen, Kranichen ꝛc. gw. iſt, während es
veralt. auch von Nichtvögeln galt, z. B.: Die Männlin
der Krebs haben ... vier Faſen, welche die Weibe oder Hen-
nen der Krebs nit haben. Des Männlins oder H–en Schwanz
iſt auch runder ꝛc. Ryff Th. 208, vgl.: Alle Kreaturen ...
Da findet man einen Mann und Weib, eine Henne [einen
Hahn?] und Sie, die ſich zuſammenhalten und vergatten.
Luther SW. 61, 168. 4) Landwirthſch. heißen
(Hanf-) H. und Henne je der männliche und weibliche
Hanf, ſ. die Bem. unter Fimmel. 5) Vulgär bez.
H., Piep-H. ꝛc. das männliche Glied, ſo verkl. o. Uml.:
Mein H–chen grade kerzend. Droyſen A. 1, 100. 6) übertr.
(nam. von den Streithähnen) auf Menſchen (verſch. 7):
ein kecker, muthiger, zuw. auch übermüthiger Geſelle:
Da lauft Einer zum Thor hinaus, Das iſt der rechten H–en
einer. Berlichingen 136 mit der Anm.: d. i. Schnapphahnen
(ſ. d.), die ſich in das Gebüſch legen, die Wege verlagern
und die Reiſenden wegſchnappen; Das iſt mir wohl ein ſaubres
Hähnchen! G. 34, 335; Ein tüchtiger fixer Student, etwa
Das, was unſere Studenten „einen H.“ nennen. Kohl E. 3,
47; Iſt ſo ein protzig Hähnchen, wie er immer war. Mügge
Afraja 547 ꝛc. So auch: Er iſt ein Haupt-, ein Kampf-,
ein Streit-H. 7) Zuw. aber (verſch. 6) auch ein gut-
müthiger Tropf, der ſich Alles gefallen läſſt: Mich den
geneckten H. | den guten Mann, den neuen Adam nennen.
Hagedorn 2, 290, vgl.: Hanswurſt .. Dieſer Name kommt
bei Probſt 1553 ꝛc. neben dem Namen Hans Han vor ...
Ayrer überläſſt es .. dem Gutdünken, ob man einen betroge-
nen Ehemann als Jahn aufführen will. Gervinus Lit. 3,
104 und ſ. Hahnrei und Hahnen. Dahin gehört
auch wohl H. oder Hahnrei (ſo z. B. Baggeſen 2, 244)
als Name eines Kartenſpiels, bei dem der Beſiegte und
Ausgeſtochne wie ein Hahn zu krähen hat. Eine Art
dieſes Spiels heißt auch: Pfuſcher-H. oder -Hahnrei.
8) Name einiger mit zu den „Panzerwangen“ gehöri-
gen Fiſche, H., See-H., Trigla, z. B.: Der fliegende See-
H. (fliegende Fiſch), Dactylopterus volitans; Der rothe
See-H., T. cuculus; der See-H., auch Chimaera calor-
rynchus; Kirr-H., Knurr-H., P. gurnardus und T. hi-
rundo; Panzer-H., T. cataphracta ꝛc.; ferner: Meer-
H., Zeus gallus, verſch. Meer-Henne und -Huhn.
9) Name einiger Schnecken und Muſcheln, z. B. „H.
und Henne“, die Glasbohrmuſchel, Anomia vitrea;
Kampf-H., Strombus gallus (Art Flügelſchnecke).
10) H. (ſ. 1) als Bez. und Symbol des franz. Volks
(vgl. lat. Gallus = Hahn und der Gallier): Zwar der
H. kräht, aber er weckt die Welt nicht, | ſelbſt des Einhorn’s
[im engliſchen Wappen] Stachel vielleicht zerſplittert ꝛc.
Platen 2, 202 u. o. Daher auch: Was dieſe franzöſiſchen
Hähne [die Emigrierten, vgl. 6] gekräht. König Kl. 2,
173. 11) die Windfahne auf Häuſern und Thür-
men, die oft die Geſtalt eines Hahns (1) erhält oder
erhielt: H., Wetter-H. 12) am Gewehrſchloß der be-
wegliche bei den frühern Steinſchlöſſern auf die Batte-
rie, bei den jetzt gewöhnlichen Perkuſſionsſchlöſſern auf
den Zündkegel anſchlagende Theil: Die Hähne knackten.
Freiligrath Pol. 1, 11; Wir hatten Alle unſre Musketen mit
geſpannten H–en unter dem Arm. Stilling 3, 177; Hatte
den H–en aufgezogen. 1, 111 ꝛc. 13) eine quer durch-
bohrte Röhre, durch deren Umdrehung man ein Be-
hältnis öffnen oder ſchließen kann (ſ. Zapfen und Krahn
1): H. an einer Waſſerleitung, an einem Faß, an einem
Gasbehälter, an einer Luftpumpe; Das rieſelt unaufhörlich
wie ein Faß, deſſen H. ohne Zapfen. Heine Lut. 1, 4 ꝛc.; An
dem großen Öl-H–en. Hackländer Nam. 1, 15. 14)
Schiff.: H–en, die metallnen Büchſen in den Schei-
ben der Blöcke. 15) Uhrmach.: das die Unruhe
in einer Uhr bedeckende Stück. 16) Hüttenw.:
die beim Treiben abſpritzenden oder ſich an die Brand-
ſtücke anſetzenden oder bei zu raſcher Abkühlung daraus
hervorſproſſenden Körner und Zacken, ſ. Herd-, Treibe-
körner, Bergmännchen, Sprößling.
Anm. Goth. hana, ahd. hano, mhd. han, wohl
nach dem Krähen, lat. cano (das der Lautverſchiebung nach
dem han entſpricht), vgl. mhd. das Präter. huon.
S. Huhn, Henne ꝛc. Die Form Hahnen iſt, wie die
Bſp. zeigen, auch bei guten Schriftſtellern nicht ſelten; mehr
mundartl. iſt die Mz. Hähner, z. B. Lenz Nat. 2, 247;
Auerhähner. ebd.; Goldhähner. Reichard Gart. 1, 130 ꝛc.
Zſſtzg. ſ. 2, 3, 13 u. die v. Huhn ꝛc., fernerz. B.:
Āūer- [2], Tetrao urogallus: ſ. Auer: Der A. krolzt,
balzt (ſ. d.); Die Auerhähne ſchütteln ihre Kämme. Freiligrath
1, 237; Der ſtolze und herrliche A. ... Die Auerhühner. Tſchudi
Th. 75; Wie ein taumelnder luſttrunkner A. | ſich fangen
läſſt. W. 20, 172; als Bez. eines Dummkopfs. 3, 28.
Daneben: Urhahn. Tſchudi Th. 26; Den rothkammigen
Urhahn. V. 3, 45 ꝛc., vgl.: Große Faſanen (vgl. Birk-H.)
nennet man auch Orhahnen. Stumpf 612b. Zahmer A.,
Trut-H. ꝛc. Mundartl. übertr.: Dafür wird dort dem
Geſinde zu Hauſe ein einfaches Mahl gegeben, d. h. „ein A.
bereitet“. Augsb. Zeit. (1853) 3883b. Báck- [1]: ge-
backner Hahn, oft verkl.: Wiener Backhähnel. Báll-:
ſ. Balbahn. Bankīva- [1]: Gallus banciva.
Bérg- [2]: Birk-H.: Die B–e, wilde Gänſe ꝛc. Erbver-
gleich §299. Dagegen: Berghähnchen, Goldhähnchen, ein
ſehr kleiner, den Bachſtelzen verwdter Vogel, Regulus:
Das Männchen, Weibchen des Berghähnchens. Bīēr-
[13]. Bírk- [2]: Tetrao tetrix: Der B. krollt,
kudert [ſchreit]; Keine „wilde Faſanen“ [wie Schweizer
Jäger ſagen], ſondern Birkhähne, die auch Spielhahn,
Schildhahn genannt werden. Tſchudi Th. 327, ſ. Griegel-
H. Brāūſe-: Kampf-H. (2). Brēī-: ſ. unter
B. Brúmm-: Birk-H. Búſch- [1]: Haus-
hahn mit Federbuſch, vgl. Haubenhuhn. Dámpf-
[13]: wodurch Waſſerdampf ꝛc. ſtrömt. Dréck-:
Wiedehopf, Koth-, Stink-H. Fécht-: Streit-H.
Fêder-: Auer-H. Félſen-: Stein-H.
Flínten- [12]. Gáck- [1]: V. H. 2, 60.
Gewêhr- [12]. Gíckel-, Góckel-, Göckel-
ꝛc. [1]: ſ. Gickel, Anm. Góld-: 1) ſ. Berg-H.:
Das geſellige Goldhähnchen, Regulus favicapillus, der
kleinſte Vogel Europa’s. Tſchudi Th. 97; Piepſt das Gold-
hähnchen. 127 ꝛc. 2) Goldkäfer, Chrysomela, gw.
Goldhähnchen, vgl. Weiden-H. 3) eine Pflanze,
goldgelber Hahnenfuß, Ranunculus auricornis.
Grās-: 1) ſ. Grashuhn. 2) = Grashahnenfuß,
Ranunculus reptans. Grīēgel-: Geßner nennt das
Weibchen des Urhahns „Grügelhahn“, Grygallus major,
den Birkhahn Laubhahn oder kleinen Orhahn, Vrogallus mi-
nor, die Birkhenne aber Spiegelhahn, Grygallus minor.
Tſchudi Th. 332; Die Birkhühner, in Lucern Griegelhahn,
im Glarnerland Schildhahn, Spielhahn, das Weibchen Laub-
huhn, in Appenzell Waldhühner genannt. 298. Gúr-
gel-: Auer-H. Hánf- [4]. Hāſel-: 1) [2]
zuw. ſtatt das Männchen des Haſelhuhns, z.B. Tſchudi
Th. 179, wie Adelung für das Weibchen Haſelhenne auf-
führt. 2) vgl. Gold-H. 2: Chrysomela coryli.
Hāūpt-: 1) [6] Ihre [der Burſchenſchaften] Duces, welche
Haupthähne heißen. Heine Reiſ. 1, 90. 2) [13] haupt-
ſächlicher Hahn, z. B. an einer Waſſerleitung.
Hāūs- [1]: Der H. ſchätterte. Auerbach Leb. 1, 221; Des
H–s nüchterner Geſang. JGJacobi 1, 132. Übertr. auf
Menſchen: Es geht mir auch ſo, mir altem H. Mügge
Standp. 45. Hēīdel-: Birk-H. Hōf- [1[.
Kámpf-: 1) [1] ein Haushahn, der zu Hahnengefech-
ten (ſ. d.) dient, z. B. W. 23, 105. 2) eine Art
Strandläufer, Tringa oder Machetes pugnax, wovon
die Männchen heftig mit einander kämpfen, auch
Brauſe-, Strauß-H. 3) [6] ein ſtreitſüchtiger
Menſch, z. B. Alexis H. 2, 3, 108. 4) [9].
5) Fechteidechſe (ſ. d.). Kápp-: Kapaun (ſ. d.).
Kīēkel- [1]: ſ. Gickel, Anm. Kírr- [8].
Knēīp-: Rennkäfer, Carabus. Knórr-, Knúrr-:
1) [2] Otis afra. 2) Birk-H. Kóller-: Trut-
H. V. Sh. 2, 357. Kōth-: Wiedehopf. Droyſen Ar.
1, 345. Krāūt-: Kochk.: gefüllter Kohlkopf, ſ.
Gartenhuhn. Kūhn-: Trut-H., ſ. Kuhne.
Kǟkel- [1]: ſ. Gickel, Anm. Lāūb-: ſ. Grie-
gel-H. Lúft- [13]: Ventil ꝛc. Mêêr- [8].
Mōōs-: Birk-H. Mórgen- [1]: Eben krähte
laut der M. Schlegel Haml. 1, 2. Ohr-: ſ. Auer-H.
Öl-[13]. Opfer- [1]: Der ſokratiſche Haus-
und O. [wie er dem Aſkulap für die Heilung als Opfer
diente]. Mendelsſohn 4, 2, 419. Pánzer- [8].
Pfúſcher- [7]. Pīēp-: 1) [1] ein piepender
Hahn, übertr. auf piepiege (ſ. d.) Menſchen, nam.
Kinder. 2) [5]. Probīēr- [13]: z. B. in den
Dampfmaſchinenpumpen. Pūt-: Trut-H. (ſ. Pute,
Puter). Ráckel-: der Hahn des mittlern Wald-
huhns (Tetrao medius). Tſchudi Th. 330. Rīēt-:
Auer-H. Schíld-: ſ. Griegel-H. Schlāg-[2]:
Haubentaucher, Colymbus cristatus. Schlīēß-
[13]: deſſen Dreher mit einem eignen Schlüſſel umge-
dreht wird. Schnápp- [6]: Einer der ſeine Beute
erſchnappt, z. B. Bettelvogt, Gerichtsdiener, nam.
Wegelagerer, Dieb ꝛc.: Ich komm, o Hirſch, dein einzig
Kalb zu rächen. | Der Sch. hat’s erwürgt. Hagedorn 2, 56;
Dergleichen Schnapphähne ſind weit verächtlicher als der
Straßenräuber. Heine Verm. 1, 4; Die Namen Sch. und
Strauchhahn [ſ. d.] dünkten dem ſtolzen Ritter im Raub-
ſchloß weder ehrlos noch beleidigend. V. 1, 186 ꝛc., auch
ins Frz. übergegangen Chenapan. Schrūt-:
Trut-H. Arndt E. 33. Sēē- [8]; auch mehrere
Arten Waſſervögel, nam. Lumme und ähnliche, die
auch See-Henne und -Huhn (ſ. d.) heißen. Sēī-
den-: Art Goldkäfer, Chrysomela sericea.
Spárgel-: Art Goldkäfer, Chrysomela asparagi,
ſ. Goldhähnchen (2). Spīēgel-, Spīēl-: ſ.
Griegel-H. Spīēß- [1]: der an den Bratſpieß
gehört, im Ggſtz. zum Zucht- oder Spring-H.
Spring-: 1) [1] ſpringender Hahn, nam. der die
Hennen tritt. 2) übertr. = Heuſpringer, Heu-
ſchrecke. Stēīn-: ein ausländiſcher Vogel, Pipra
rupicola, Felſen-H., zuw. auch von dem Männchen
des Steinhuhns, z. B. TſchudiTh. 324. Strāūch-:
ſ. Strauchdieb und Schnapp-H.: Welcher vor Alters |
hier unritterlich ſchaltet als ſchnappender St. V. 1, 47.
Strāūß-: Kampf-H. (2). Strēīt-: Kampf-H.;
auch Name einer Eidechſe, Lacerta calotes.
Tímp-: das größere Bläßhuhn, Fulica aterrima.
Trūt- [2]: Meleagris gallopavo, mit rothem,
über den Schnabel herabhangendem Fleiſchzapfen und
kollernder (ſ. d.) Stimme: Der T. haudert (ſ. d.), kau-
dert, kollert; Der T. ſtolz und dumm. Göckingk Lieb. 23;
Auf einander zuſchlagen wie die Flügel erboſter Truthähne.
Immermann M. 1, 206; Da ward er euch ſo roth wie ein
wilder T. unterm Schnabel. Sealsfield Leg. 2, 181; Dabei
plauſtert er ſich dann manchmal auf wie ein kollernder T.
Tieck NKr. 4, 174; Ihre Naſe glüht, | wie eines T–s
Kamm. W. 11, 228 ꝛc. Tonw. ebenſo wie die Namen:
Koller-, Put-, Schrut- (nach dem Lockruf für die Jun-
gen), ferner Kuhn-H., auch bloß Trut, weibl. Trute,
Puter, weibl. Pute, Schrut, Grutt, Kuhn, wohl verkürzt
aus dem z. B. auch ruſſ. ſich findenden Kalkuhn, welches
Letztre das Kollern ziemlich genau nachahmt, ebenſo
wie Kalekut (ſ. d.), woraus dann die Bez. „kalekutiſcher
Hahn“ wohl nur Umdeutung iſt (vgl. Bucher Nat.-Z. 7,
265) auf die gemuthmaßte Heimath des Thiers deu-
tend, ebenſo wie die Bez.: indianiſcher, türkiſcher, welſcher
Hahn, doch vgl. frz. Co dInde (indiſcher Hahn),
woraus Dindon entſtanden. S. auch Indian und
Kratſchhuhn und Frommann 3, 266. Ūr-: ſ. Auer-
H. Wáld-: 1) [2] zuw. als Geſammtname für
Auer-, Birk-H. ꝛc. 2) ſchwzr. Schwarzſpecht. Tſchudi
Th. 82. 3) verkl. Name mehrerer Pflanzen, vgl.
Goldhähnchen. Wáſſer- [13]: Waſſerhähnlein,
Waſſerhahnenfuß, Ranunculus aquatilis; vgl. auch
Waſſerhuhn. Wēīden-: Maikäfer, vgl. Gold-
hähnchen und die entſprechende frz. Verkl. Hanneton.
Wēīn- [13]: Augen, die immer tropfen wie ein alter
W. Gotthelf G. 202. Wétter- [11]: auch wie
Wetterfahne übertr. auf wetterwendiſche Menſchen:
Sein Wille | verändert ſich mit jeder Grille. | . . Dieſer W.
Nicolai 1, 98; L. 10, 160; V. Sh. 1, 411 ꝛc. Ferner
der Sauerklee, weil das Zuſammenziehn ſeiner Blätter
das Wetter angeben ſoll. Zíns- [1]: eig. ein
Hahn inſofern er als Grundzins gegeben wird (vgl.
Zins-, ferner Sommer- Huhn ꝛc.), dann aber auch
allgemein ſtatt Haushahn, weil dieſer Grundzins
ein ſehr gewöhnlicher, z. B.: Der Fünfte war ihr zu
roth. „Der Z.!“ Grimm M. 169; Erhitzt wie ein Z. L. 1,
286 ꝛc.