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Habicht
Hābicht, m., –(e)s; –e: 1) ein Raubvogel, und
zwar bei Einigen als Gattungsname für die Tagraub-
vögel überhaupt, gw. aber im engern Sinn eine kleinere
unedle Falkenart, Falco (oder Astur) palumbarius,
auch Hühner-, Tauben-H. genannt und einige verwandte
Vögel, z. B.: Finken-H., F. nisus; Gänſe-H., F. mil-
vus; Mäuſe-H., Falco bohemicus ꝛc. (vgl. Falke,
Sperber ꝛc.): Lerche ſang und H. kreiſte. Freiligrath Pol. 1,
17; Des H–s kurzer Schrei. Garb. 37; Nicht auch der H. |
flöge mit gleichem Flug der geſchwindeſte aller Gevögel. V.
Od. 13, 86; Den H–en gleich, ſcharfklauigen, krummes Ge-
biſſes, | die, vom Gebirg’ ankommend, auf kleinere Vögel ſich
ſchwingen. 22, 302; Thöricht, die H–e bei den Geiern zu
verklagen. W. 8, 261 ꝛc. 2) zuw. ſtatt Habichts-
ſchwamm, Boletus ramosissimus, auch Eichhaſe, Eich-
bock ꝛc. genannt, weil er an den Wurzeln von Eichen
wächſt, wie denn der Vogel (1) auch Eichvogel heißt.
Anm. Ahd. habuch, mhd. habech, nam. früher auch
Habich. Schaidenreißer 55b ꝛc. (daher das Wortſpiel: Hab-ich
iſt beſſer als Hätt-ich), wie lat. accipiter von accipio, wohl
von Haben (= fangen, vgl. Happig). Mundartl. Nbnf.
Habch, Hafk (engl. hawk), Hacht ꝛc.