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Übergangs von der dunkeln Nacht zum hellen Tage und
umgekehrt, Dämmrung: Noch bei g–em Sternen-
himmel. Göckingk Lieb. 129; Kaum iſt der Morgen g., |
ſo ꝛc. Sch. 26b ꝛc. Auch oft als ſächl. Hw. (ſ. 10): Er
ſieht bereits des Tages goldnen Saum | das lichte G. der
Wolken ſchmücken. Alxinger D. 178; In dem frühen G.
des Morgens. Freiligrath H. 221; Indeß das G. in Abend-
roth zerfloß. W. 20, 73; Schön wie ein Stern im Morgen-
G. 10, 249; Lenau Sav. 160; Sturz 2, 70 ꝛc. 6) G. in
Bezug auf die Ordenstracht von Mönchen (nam. Francis-
kaner und Valombroſer) u. Nonnen (Hoſpitaliterinnen):
G–e Brüder, Väter, Mönche; Das g–e Kloſter; Eine „g–e
Schweſter“, Diakoniſſin oder Schwanenjungfrau zu werden.
Gutzkow R. 4, 47; Einen g–en Rock anziehen. Luther 6,
317a. 7) Anat.: Die g–e Subſtanz, die äußre des
Gehirns, Gehirnrinde. Vogt Köhl. 87 ꝛc. Ferner:
Arzn.: G–er Staar (ſ. d.). G–er [Roß-] Schwefel
u. a. m. 8) Die G–en, die g–en Völker, Bewohner
Graubündens in der Schweiz, ſ. Stumpf 608a; 630b
ꝛc. 9) mundartl., veralt.: G–es [Silber-] Geld;
G–es [ſchimmliges] Brot; G–er Wein [frz. vin gris,
von ganz blaßrother Farbe]. Gotthelf Sch. 225 ꝛc.
10) als Hw. (ſ. Blau 3 und 4): Der, die G–e, ſ. 3
und 8 ꝛc.; dazu verkl.: Das Grauchen: Grauthier.
Eſel. Heine Lut. 1, 244; 2, 231; An dem Sattelknopf des
Grauchens. Tr. 92, vgl. Gräuling, und ſchleſ.: Die
Grule (Großmutter). Waldau N. 3, 208. Ferner:
Das G–e, ſ. 2. Endlich: Das G., ſ. 5, ferner z. B.:
Das G. des Dachſes; Eine angenehme Abwechslung des ver-
ſchoſſenen Braun und trüben G. Hackländer Stillfr. 1, 170;
Hüllen ſich in das todte G. der Wohlerzogenheit. Lewald W.
2, 126; Krachen tönt aus dem finſtern G. Reithard 48; Wo
ihm ſogar das zweifelhafte Licht | des bleichen Monds ein
trübes G. verkümmert. W. 11, 182; Wappenk.: das
Fehfutter ꝛc., ſ. Zſſtzg.
Anm. Veralt. Steigrung mit Uml.: Gräuer. Stumpf
609b ꝛc. Veralt. Formen und Schreibw. Gro,“ Graw ꝛc.
Ahd., mhd. grâ (Gen. grawes), vgl. gr. γρωöς (die Alte),
wonach „alt“ die Urbed. ſcheint, vgl. Greis und Graus I, Anm.
Zſſtzg., wie bei allen Farben, ſ. Blau, z. B.:
Dunkel-, Hell-, Licht-, Fahl-, Blau-, Gelblich-, Grünlich-,
Schwarz-, Weiß-g., ferner nam. nach der Ahnlichkeit,
z. B. Aſch-g. ꝛc., zuw. auch nach der Urſache des Grau-
ſeins, z. B. Alters-g. ꝛc. ſo: Álter(s)- [3; 4]: Jene
altersgrauen Haine. Burmeiſter gB. 2, 183; Die altergrauen
Schlöſſer. Sch. 59a ꝛc. Apfel-: nam. von Pferden,
graugeapfelt: Das a–e Pferd. Uhland 481. Áſch-:
Von dickem a–en Staube überdeckt. G. 23, 237; So ver-
ſinken auf einmal alle dieſe Hoffnungen und a. [1] wird es
dem Mädchen im Herzen. Gotthelf G. 48; Löſte, was bunt
und farbig im Leben blüht, in a–e Einerleiheit auf. Gutzkow
Zaubr. 4, 313; R. 8, 40; Ehrbare a–e Moral. Tieck N.
3, 111 ꝛc. Nam. auch, ſprchw.: Das geht ins A–e [ſ.
2], ins Unabſehbare; Das iſt denn doch aber wirklich die
a–e Möglichkeit. Holtei Lammf. 1, 77; Jahn M. 203 ꝛc.
Blēī-: Der Himmel hing b. über mir. Freitag Soll 1, 171.
Dáchs-. Dónner-: Blitzblau und d. Jahn M.
302 [von der Farbe der Donner- oder Gewitterwolken].
Eīs-: Alle Wälder und Gebüſche waren entblättert, e.
Stilling 4, 69, nam. aber in Bezug auf Greiſe: 2. Macc.
6, 23; Vom e–en Mörder. Sch. 116a; In meinen e–en
[alten] Tagen. 183a; Die e–en Haare. 727a; V. 2, 96;
W. 20, 216 ꝛc. Eīſen-: E–e Kopfhaare. Scherr Nem.
1, 18 ꝛc. Eſel-: Fiſchart B. 26aꝛc. Fāhl- (ſ. o.):
Forſter R. 1, 307. Fêh-: Ryff Th. 21. Grēīs-:
Ein alter g–er Mann. Uhland V. 230; heller als aſch-g.
Hécht-: Ein h–es Kleid. L. 1, 233; Daß er einen H–en
[sc. Rock] trägt. vHorn rhD. 2, 142 ꝛc. Hēū-: grün-
lich-g. Kátzen-: in der Volksſpr. auch Kitz-,
Klitzgrau. Frommann 1, 231. Bei den Schloſſern: K.
gefeilt, nur mit der groben Feile überfahren, vgl.
das Sprchw.: Bei Nacht ſind alle Katzen grau. Lēī-
chen-: Die l–e fleckige Lanzenſchlange. Linck Schl. 32.
Lícht-: hell-g. G. 31, 47; 39, 448 ꝛc. Mǟūſe-:
ſchwärzlich-g. Gotthelf Sch. 315. Mêêr-: ins Grüne
ſpielend. Mönch-: Einer m., wie ein Spatz [franz.
moineau], der Andere hellgrau; wie ein Kloſterkatz. Fiſchart B.
26a. Mōōs-: Über m. Steingemäuer. Freiligrath H. 8.
Mórgen- [5]: Alles ſtill und m. Freiligrath Pol. 2,
49. Mórſch-: ſ. alter-g.: Die m–en Wände. Heine
Reiſ. 4, 32. Múſchel-: Das M. der Wege. Dingel-
ſtedt 71. Nêbel: [1 und 2]: Fern der Berge N. G.
35, 403; N. | webt im Thau. Matthiſſon 115; Weit in
n–er Ferne. Sch. 46b. Pérl-. Púrpur-: Grau,
das in Purpur übergeht: Bei Untergang der Sonne im
Südoſten p–e Regenwolken. G. 40, 331. Rátten-.
Rāūch-: bräunlich-g. Rūß-: Unterm Bauche
von einem dunkeln R. Forſter R. 1, 127. Schīēfer-:
bläulich-g. Sílber-: S–es Haar. Sch. 271b ꝛc.;
Der Wald in ſ–em Duft. Keller gH. 2, 38; Thümmel 2,
181 ꝛc. Spínneweben-: G. 3, 138. Stāhl-.
Wétter-- ſ. alter-g.: W–e Mauern. Schefer L. 325.
Wólfs- u. ä. m.