göttern
Göttern, tr.:
nur in Zsstzg., z. B.: Be-: mit Göttern erfüllen, Ggstz. Ent-g.: Wenn der versöhnte Geist frei mit unschuld’gem Spiel | begöttert die Natur. W. 1, 8. — Durch-: durchdringend mit Gotteskraft erfüllen: Die Erde ist der Himmel und die Menschen sind heilig durchgöttert. Sal. 1, 62; Die Entstehung jenes herrlichen Liedes zum Preise der griechischen Durchgötterung der Welt. SchZ. 309. — Vgl.: Solch Wasser, das durch die göttliche Majestät gesegnet und geheiligt und ganz durchgöttet ist. 6, 288b. — Ent-:
1) der Götter berauben, Ggstz. Be-g.: Der Himmel ist öde, | ein blauer Kirchhof, entgöttert und stumm. Rom. 125; Nicht die Welt entgöttert sie, sondern den Himmel. W. 3, 155; Dient sie knechtisch dem Gesetz der Schwere, | die entgötterte Natur. 22b; Die Entgötterung der Natur. Ber. 196; 5, 137. —
2) der Gottheit, der Göttlichkeit berauben, entkleiden, Ggstz. Ver-g.: Jch bin dein [des Zeus] Sohn, du wolltest ja | dich mir zur Lieb’ e. 2, 70; Da zuckte Etwas über ihr Gesicht, das sie plötzlich entgötterte [ihr die Götterschönheit nahm]. 2, 234; Verm. 2, 1, 92; Anstatt also Quirinus . . für den Namen des vergötterten Romulus anzusehen, wäre es richtiger, zu sagen, jener erste König Roms sei vielmehr der entgötterte Quirinus. 2, 2, 609; Meine Göttin mir e., | welche Macht, die Das vermag? Gd. 1, 21; Den Amor völig zu e., ihn seiner Schwingen zu berauben und aus der Liebe eine bloße regelmäßige Stillung eines physischen Bedürfnisses zu machen. 5, 157; Entgöttert schleicht im Hain, am Rosenbach, | der Musengott den Schäferinnen nach. 3, 168. — Ver-: zu einem Gott machen, in den Himmel erheben; wie einen Gott verehren, feiern: Ließ nicht Prometheus selbst die reine Himmelsgluth | auf frischen Ton v–d niederfließen? 2, 31; Daß .. sich im Sieg der Held vergötterte. 4, 7; Hatte nur Petrarch allein das Recht, | die unbekannte Schöne zu v.? 13, 168; Ich suche nicht, dich zu v., | die Menschheit ziert dich allzusehr. 101; V. sich [einander] um ein Mittagessen. 106b; Es ist so süß, auf Flaum und Rosenblättern | im Arm der Wollust sich v. [zum Gott werden]. 3, 5; 5, 32 etc. — Die den Donnertod für eine Vergötterung hielte. 21, 126; Selbst- vergötterung und Selbstsucht. Wandl. 3, 157 etc.; Naturvergöttrer [die die Natur zurGottheit machen]. Sav. 41. — Veralt. Nbnf.: Des vergotteten Kaisers. 674a, vgl.: Die Gnade Gottes macht ihn gottförmig und vergöttet ihn. 1, 176a.
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