glücklich
Glücklichkeit
Glücklich, a. (~keit, f.):
1) Glück d. h. Gelingen habend und zwar sowohl von der Person, der Etwas durch die Gunst des Geschicks gelingt, als auch von Demjenigen, was ihr Etwas gelingen lässt, was als Gabe des Glücks erscheint und von dem Gelingenden selbst: Ein g–er Spieler, der mit Glück spielt, gewinnt; Er hat heut seinen g–en Tag, der ihm Glück bringt, ihn gewinnen lässt; Das war ein g–er Wurf, ein g–er Zufall für ihn; Dieser Porträtmaler trifft sehr g., hat eine g–e Gabe des Treffens; Ich habe sehr g–e [gelungene] Porträts von ihm gesehn; Ein g–es Gedächtnis, Temperament, eine g–e Laune haben; Einem eine g–e Jagd, Fahrt, Reise wünschen; G. von Statten gehn; G–er Weise [zum Glück]; [Das] vermag oft | solch ein g–er Hang, der unwiderstehlich uns leitet. 5, 7; Das g–ste Wort, es wird verhöhnt, | wenn der Hörer ein Schiefohr ist. 4, 39; Möge doch mein Sohn | jagd-g. sein! 33, 46; [Er] ließ mir ein paar g–e Würfel nach. 319b etc. — 2) Jm Glück, d. h. in dem frohen Zustand Dessen sich befindend, dem es nach Wunsch geht, beglückt; solche Stimmung erzeugend, beglückend; von solcher Stimmung zeugend: Ein g–er Mann; Dem G–en schlägt keine Stunde; G–e Ereignisse; Sein g–es Gesicht spricht deutlicher als Worte den Dank; Du hast zwei Menschen g. gemacht; Keiner ist vor dem Tode g. zu preisen; Ich war so g., Ihren Herrn Vater dort zu treffen (Höflichkeitsphrase); So daß wir Alle vergnügt, ja man darf sagen, g. waren. 20, 216; Tändelnden ihn, blumen-g–en| Anakreon. 2, 57; Bist du da, Elender? Erinnere dich der voll-g–en Tage. 9, 344; In einer Welt, die des Frühlings bedarf um welt-g. zu sein. R. 3, 440; Die lächelnde Gebärde | zeigt daß er g. sei und immer sel’ger werde. 176; So g. nicht und doch glückseliger [als Makbeth]. 558b, vgl.: Nicht so beglückt und doch weit g–er. Makb. 1, 5; G., weil wir nicht über- g. sind, | wir sind der Knopf nicht auf Fortuna’s Mütze | noch die Sohlen ihrer Schuhe. Haml. 2, 2; Nicht Jedermann auf Erden kann bleibend g. sein, aber Jedermann kann sich jene Seligkeit [der Tugend] bereiten. 1, 20 etc.
Anm. Von den sinnvwdten zu 2 bez. Glückselig (s. nam. 4, 1, 114) Fülle und hohen Grad innern Glückes, dessen höchste Stufe Selig (s. d.) ausdrückt; Beglückt aber (s. das letzte Beisp. in „Unglück* etc.) deutet auf eine von außen wirkende Ursache des Glücks und ist natürlich nicht sinnvwdt. mit G., insofern dies dem Beglückend entspricht. — Das Abstraktum auf -keit ist selten und gilt nam. für 1: Die G–keit seines Gedächtnisses, seiner Anlagen etc., wo Glück nicht stehen könnte; Beherzigt seine G–keit. 319 etc.
Zsstzg. außer den in 1 und 2 erwähnten und nach Analogie zu mehrenden, nam.: Un-: Ggstz. von Glücklich in allen Bed.: Ein u–er Spieler; Seinen u–en Tag haben; Er hat dieu–e Sucht, Anekdoten zu erzählen; U–er Weise war der Kahn .. gefüllt. G. 15, 120; Ich bin zu einer u–en Stunde geboren. L. 11, 101; Sie gehören auch zu den glücklichen U–en, die nicht „von Familie“ sind. Danken Sie Gott dafür. Lewald W. 1, 248; Un-g. ist nicht, wer der Erde Glück verlor | und himmlisches dafür im Glauben sich erkor. Rückert W. 4, 181; U–er! wo kommst du her? Sch. 69a; Es müßte ein u–er Stern obwalten. V. Myth. 1, 300 etc. — Machte ihn stein-u. Gotthelf U. 2, 136 [sehr un-g.].
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