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glimpflich Glimpflichkeit
Glímpflich, a. (~keit, f): mit Glimpf (ſ. d.),
befugt, namentl. ſchonend, rückſichtsvoll ꝛc.: Jemandes
Eigenheiten nicht ſehr g. behandeln. G. 10, 174; Wir ſind
hier weder gaſtfrei noch g. gegen Fremde. 34, 161; Mit Ei-
nem, gegen Einen g. verfahren. Hebel 3, 270; 381; G.
antworten. 128; Ein Wort gab das andere, das g–e gab
das trotzige. 182 ꝛc.; Hoffe ich, meine Bitte ſei deſte
gelimpflicher [paſſender, geziemender]. Luther 6, 2a; Dem
Kaiſer g. [geziemend, achtungsvoll] zu berichten. Nicolai
1, 15 ꝛc.
Zſſtzg.: Ún-: nicht glimpflich: Und zwangt mir ſtatt
der weichen Friedenskleider | die alten Glieder in un-g. [har-
tes, rauhes] Erz. Schlegel Sh. 6, 153 ꝛc.