Faksimile 0599 | Seite 591
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glau Glauch Glau(chheit
Glāū(ch), a. (~heit, f.): 1) hell, glänzend, heiler
(von der Luft), friſch, ſcharfſichtig, ſ. Brem. Wörterb.
516; Behaglich und reinlich und glau. Droyſen Ar. 1, 184;
Du biſt noch jung und glauch. Karſchin 386; Glau iſt ein
niederſächſiſches Wort, welches wir auf alle Weiſe in unſre
Bücherſprache aufnehmen ſollten; es heißt ſoviel als hell,
ſcharf und wird beſonders von den Augen gebraucht ꝛc. L. 11,
650; Das glauche Auge. 6, 337 [hier ein mit dem blauen
Staar behaftetes]. 2) Bergb.: a) weißblau wie
Schimmel. Friſch 1, 352. b) Glaucher Gang, nur ſehr
geringhaltiges Erz (,,Glauch-Erz“) führend.
Anm. Gr. γυκὸς, lat. glaucus, grünblau wie
Katzenaugen ꝛc.; Glau-äugige Athene. Goth. glaggvus,
ahd., mhd. glou, klug, ſcharfſichtig. Vgl. Glanz, Anm.,
und Glüh. In der Randgloſſe zu Jeſ. 49, 2 (Er hat mich
zum reinen Pfeil gemacht) heißt es: Der ſein [„fein, Luther
SW. 64, 129] glatt, „glw“ und wohl bereit iſt zum
Schießen.