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Glätte
Glä́tte, f.; –n: 1) das Glattſein, ſ. Glatt 1—5
und Zſſtzg.: Die G. des Eiſes ꝛc.; Die Aal-G. des Höf-
lings; Welche Marmor-G. ſie der Tünche zu geben wußten.
G. 31, 40; Des Meeres Spiegel-G. Koſegarten Po. 2,
285 ꝛc. 2) Hüttenw.: Das [beim Treiben] ablau-
fende flüſſige Bleioxyd erſtarrt beim Erkalten zu einer blättrig
kryſtalliniſchen Maſſe von gelber oder röthlich gelber Farbe
(G., Blei-G., Silber-G., Gold-G.) und wird, zumal
wenn ſie von recht lockerem Gefüge und ſchönem Anſehen iſt,
als Kauf-G. in den Handel gebracht; die weniger ſchöne
.. wird mit Kohle zu Blei reduciert [gefriſcht, daher: Friſch-
G.]. Karmarſch 1, 260, vgl. V. Georg. 221; Schicht-G.,
die in einer Schmelzſchicht gewonnene Glätte ꝛc.
Gold-G., außer dem mehr röthlichen Bleioxyd (ſ. o.),
auch eine Art röthlichen Golderzes.
Anm. Nbnf. zu 2. Glötte, wonach Friſch (1, 624b)
es als Zuſammenziehung von Gelöth anſieht, vgl. Loth (engl.
lead) Blei. Nbnf. zu 1: Glattheit, Glattigkeit;
Wegen ihr Glättigkeit. Haller 44.