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Gelte
Gélte, f.; –n; Geltchen, lein; –n-:
Gefäß nam. für Flüssigkeiten (doch s. Hebr. 9, 4) aus Holz oder Metall (Kupfer) von versch. Form mit 1oder 2Handhaben (vgl. Eimer, Zuber, Kübel, Folge etc.) oder mit Stiel (vgl. Kelle), auch als Flüssigkeits-, nam. Weinmaß. Stalder; Frisch; Weinhold; Nimmt die kupferne G. und geht damit zum Brunnen. Auerbach D. 4, 14; Ziege, die .. zwei G–n dir vollmilcht. V. Th. 1, 26; Hor. 1, 344; Weise Is. 43; Aus seinem Fenster ragte die G. mit dem langen Stiel zum Zeichen, daß ein neues Bier aufgethan worden. Willkomm Sag. 1, 234.
Anm. Ahd. gellita, mhd. gelte; Ein Gölten oder Eimer Milch. Weidner 116. Vgl. Gölle.
Zsstzg. z. B.: Bier-, Brau-, Fleisch- (zum Waschen des Fleisches), Füll- (nam. Bier auf Fässer zu füllen), Hand- (kleine Gelte, nam. Füll-, Schöpf-G.), Laugen- (Den Zapfen an der L. ausgezogen. Auerbach Gv. 209), Milch-, Schöpf-, Wasser-G. etc.