Faksimile 0583 | Seite 575
gellig
Géllig, a.: Bergb.: von einem Felſen = hart,
dicht: Der Gang liegt in einem g–en Felſen, ſteht feſt an,
ohne Ablöſung; Wie nun Moſes Volk . . aus einem g–en
Stein Waſſer zu trinken kriegt. Mattheſius Luth. 48a; 50a;
Weil man im Mansfeldiſchen Schiefer auch allerlei Fiſch mit-
ten im g–en Stein findet. Sar. 48 ꝛc., verſtärkt: Klamm-g.,
ſ. Klemmig.
Anm. Andre Stellen bei Adelung, Friſch (Gällig =
klingend hart), Schm. 2, 31. Schwzr. findet ſich gäl(l)ig
= hell, rein, pur, in noch einigen, aber feſtſtehenden Verbin-
dungen: Das g–e Eis, Blut; Der g–e Hunger. Stalder 1,
416. Dies läſſt ſich vielleicht durch einen Zuſammenhang v.
Gell und hell (ſ. d. 3), gellig und hellig (ſ. d.) ertlären.
Gewagter ſcheint es, das ſchwzr. Gelten (prallen, von
abgeſchoßnen Kugeln), Abgelten (Stalder 1, 440) zu „gel-
len“ (tönen) zu ziehn, obgleich dafür bei Fronsberg: Abgel-
len vorkommt, ſ. Grimm 1, 48, und im Bergb.: Das Eiſen
ergellt, prallt von dem Geſtein zurück, vgl. „Abkreiſchen“
als Küchenw.