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Geld
II. Géld, n., –(e)s; –er; –chen; -: der Maßſtab,
wonach die Abſtufungen des Werths der Güter und des
Preiſes derſelben verglichen werden; dann auch (vgl.
Münze) das allgemeine Werthausgleichungsmittel.
1) G. als Kollektivum und deßhalb ohne Mz. bez.
Alles, was im Verkehr als Zahlmittel gilt, d. h. als
ſolches allgemein anerkannt wird: G. iſt Das, was gilt.
Was kann, was ſoll mehr gelten als die Arbeit? Die Arbeit
iſt ſchon G., die Arbeit vollendet iſt ſogleich G. Daß ſie war-
ten muß, bis ſie durch Zufall G. wird, iſt .. Mord der Menſch-
heit. Gutzkow R. 7, 44. Nam. die vom Staat aus-
gegebnen Verkehrsmittel, umfaſſender als Münzen (ſ.
d.): Gold-, Silber-, Platina-, Kupfer-G.; Eiſen-G. des
Lykurg in Sparta; Papier-G. ꝛc. Der Staat läſſt G.
münzen, ſchlagen, prägen, anfertigen; Gutes, richtiges, voll-
wichtiges G., G. von gutem Schrot und Korn, ſchweres G.,
von höherem Werth als das Kourant-G. ꝛc., z. B.:
Gehalt von 1200 Thalern ſchwer G. oder 2160 Gulden
Reichswährung. Stilling 4, 256; Das Stück koſtet mich aber
auch 4000 Thaler ſchwer G. W. HB. 1, 131 ꝛc. Falſches
G., zu leichtes G. Kleines G., Scheidemünze, im Ggſtz.:
Ganzes, grobes, hartes G. (ſ. 2). Bares [ſ. d.] G.,
auch übertr.: Bar G. lacht, lockt, macht leichten Handel ꝛc.;
Meine deutſche Gemüthsart, die aus der Hand des Poeten
Alles für bar G. nahm, was doch eigentlich nur als Einlöſung-
und Anticipationsſchein ſollte angeſehen werden. G. 33, 3;
So iſt die Wirkung ſicher wie bares G. Zelter 2, 22 ꝛc. So
auch bloß: G., z. B.: Etwas zu G. machen. Sch. 198a;
454a; G. 10, 81 ꝛc. = es ins Geld ſetzen. 16, 41, ver-
kaufen, verſilbern (ſ. d.). Etwas koſtet wenig G., viel
G., iſt mit G. nicht zu bezahlen, iſt für G. nicht zu haben;
Für G. und gute Worte; Für G. kann man Alles haben,
kann man den Teufel tanzen ſehn; Die Macht des G–es; G.
regiert die Welt ꝛc.; Alſo G. für die Fiſche [bezahlt] oder
beköſtigt euch noch lange mit Operetten! L. 12, 384. Vei
G–(e) [bei Kaſſe] ſein. G. 10, 132; Platen 7, 205; G.
vorräthig, zur Verfügung haben. Viel G. [Vermögen]
haben; G. wie Miſt, wie Heu, Stroh, Laub (Hebel 3, 436),
wie Waſſer (mundartl. wie Bach. vHorn Schmj. 265) ha-
ben ꝛc. Was frag’ ich Viel nach G. und Gut! G. und
Geldeswerth. G. ausgeben, einnehmen, löſen, machen
(z. B. Gotthelf G. 34), verdienen, ſchneiden, gewinnen, ver-
lieren, bei Etwas zuſetzen; G. aus Etwas herausſchlagen;
G. borgen, leihen, vorſchießen, auf Zinſen geben, auf Zinſen
haben; Einem für Etwas G., G. über G. bieten; Etwas
mit G. abmachen, abthun (G. 10, 212); Das thu ich um
alles G. in der Welt nicht; Einen an oder um G. ſtrafen
u. ä. m. 2) auch quantitativ begrenzt: eine Summe,
ein Poſten Geldes, und ſo auch mit unbeſt. Artikel,
mit beſitzanzeigenden Fw. oder Genitiven, mit Mz.
und Verkl. (ſ. Chen) zur Bez. des Lieben, Erwünſch-
ten ꝛc., z. B.: Daß einen ganzen Monat verhältnismäßig
das G–chen doch mitzunehmen wäre. Seume Sp. 164; Tieck
NKr. 2, 145 ꝛc. Etwas koſtet Einem ein ſchönes, großes,
bedeutendes G., Stück (ſ. d.) G., einen ſchönen Thaler (ſ. d.)
G.; Es muß ein ſchönes G. abwerfen, das Baumwollen-
geſchäft. Benedir 4, 230; In Arkadien liegt ein beträchtliches
G., drei Schuh tief unter der Erde. Platen 4, 13; Daß ſie
.. noch großes G. aus meinen Geſchenken nahmen. G. 29,
10; Verhießen dafür großes G. zum Preiſe. Rückert Mak. 1,
92; mundartl.: Ein ſchön Schübeli G. Gotthelf Sch. 148
ꝛc. Er hat ſein G. verliehen, die Hälfte ſeines G–es, faſt
ſein ganzes G. verloren; Das heißt, ſein G. ins Waſſer wer-
fen [nutzlos hingeben]; Er lebt von ſeinem G–e; Wenn
ich etwas Gutes haben kann für mein G. ꝛc. G–er muß
der Vater ſchicken, | wenn der Sohn ſtudieren ſoll; Aus-
ſtehende G–er; Die G–er wollen nicht eingehen; G–er ein-
kaſſieren, eintreiben, einklagen; Der Vormund hat die G–er
ſeines Mündels ſchlecht verwaltet, angegriffen; Der Beamte
hat öffentliche G–er unterſchlagen ꝛc.
Anm. Ahd., mhd. gëlt (m. u. n.), m. allgem. Sinn:
die Gegenleiſtung für Etwas, ſ. Gülte, goth. gild, von Gel-
ten (ſ. d. und vgl. Schm. 2, 42 ff.), und manche Zſſtzg., wo
der Begriff der Abgabe für Etwas entſchieden hervortritt, wie
in Brücken-, Chauſſée-, Wege-, Un-G. ꝛc.
Zſſtzg. unerſchöpflich, nam. nach den Gegenſtänden,
wofür Geld beſtimmt iſt oder gelöſt wird. S.: Milch-
G., u. ſ. w., vgl. ferner Gebühren, Groſchen, Pfen-
nig ꝛc. Wir erwähnen, wonach ſich ähnliche bilden
und erklären laſſen, nam.: Ábfahrts-: 1) Geld,
das man beim Fortzug aus einem Ort zu entrichten
hat, Abzugs-G. 2) Reiſegeld für die zum erſten
Mal auswandernden Handwerksgeſellen (veralt.).
Ábſchlags-: abſchlägliche Zahlung. Hausbl. (56) 1,
473 ꝛc. Ábſtands-: das Einem für das Abſtehn
eines Rechts oder Beſitzes gezahlt wird. Ábtritts-:
Abſtands-G. Heine Lut. 2, 100. Ábzugs-: 1) Ab-
fahrts-G. 1. 2) Abgabe von einer einem Fremden
zufallenden Erbſchaft ꝛc. Achſen-: Abgabe, die
von einem Fuhrwerk entrichtet wird. Acker-:
1) Lohn für das Beſtellen des Ackers. 2) Zins an
die Grundherrſchaft vom Acker, vgl. Aller-G. Weinhold
5b. Almoſen-: als Almoſen gegebnes (Armen-
G.) oder empfangnes Geld, ſo z. B. Hebel 3, 143.
Án-: Geld, das Jemand als Anfang erhält, in Bezug
auf das darauf Fplgende, ſo: 1) die erſte Löſung an
einem Tage. 2) das auf eine Kaufſumme angezahlte
Geld. 3) das Geld, durch deſſen „auf die Hand-
Geben“ und Annehmen ein Vertrag bindend abge-
ſchloſſen wird. S. Daran-, Haft-, Hand-, Lauf-,
Mieths-G. ꝛc. Anfahr-: Geld für das Anfahren,
z. B. von Holz ꝛc. (veralt.); Bergb.: Geld, das ein
Häuer bei ſeiner Aufnahme an den Steiger und die
Geſchwornen zahlen mußte, Häuer-G. Ánfalls-:
Lehensgeld, das von Gütern gezahlt wird, wenn ſie
einem Verwandten anfallen. Anker-; Geld für
die Freiheit, in einem Hafen zu ankern. Anweiſe-:
Geld für das Anweiſen, z. B. des Holzes in einem
Forſt ꝛc. Armen-: Almoſen-G. Arzt-: ärzt-
liches Honorar. Āūf-: das bei einem Tauſch oder
Wechſel zu dem Schlechtern zuzugebende Geld, ſ. Agio:
Was verlangt ihr A. [Mehr als ihr mir für den Vogel
gegeben], daß er euch wieder feil werde? Hebel 3, 407.
Auktiōns-: Gant-G. Aūsgabe-: das zu den
laufenden Ausgaben beſtimmt iſt. Aūsſchreibe-:
Geld für das Ausſchreiben, nam. bei den zünftigen
Handwerkern, wo der Geſelle werdende Burſche ausge-
ſchrieben wird, vgl. Einſchreibe-G. Báck-: Geld
für das Backen des Brots ꝛc. Bāde-: Geld fürs
Baden; (veralt.) wie Bier-, Trink-G. Bánk-:
Geld, das einer Bank gehört oder wie es in Banken an-
genommen wird, ſo nam. auch Banko-G., Ggſtz. Kou-
rant-G. ꝛc. Bāū-: Geld zu einem Bau. Bēīcht-:
dem Beichtvater für die Beichte gegeben. Bérge-:
1) Lohn für die Bergung geſtrandeter Güter.
2) Geld an den Grundherrn der Küſte für die Verab-
folgung der geborgnen Schiffsgüter. Beſchǟl-: ſ.
Deck-G. Beſtéll-: Geld für das Beſtellen von Et-
was, z. B. das Briefträger-G. ꝛc. Bēūtel-: Geld
für die Unterhaltung des Beuteltuchs in der Mühle.
Bīēr-: 1) Geld für Bier, ſo nam. = Trink-G.
(ſ. d.). 2) Abgabe, Steuer vom Bier, Bierzieſe.
Bírſch-: ſ. Schieß-G. 1. Blūmen-: Geld
für Blumen; oberd. Zins für Wald- u. Weidenutzung.
Blūt-: 1) Geld zur Sühne eines Todtſchlags,
vgl. Wehr-G. 2) durch Blutſchuld, allgem. durch
ſchwere Sünde erworbnes Geld, Sünden-G. Matth. 27,
⁵; Amos 5, 12; Sch. 182a ꝛc. Bōhlen-: Abgabe
für den Stand auf dem Jahrmarkt ꝛc., Buden-, Stand-,
Stätte-G. Bōten-: Botenlohn. Brīēf-:
Geld für die Beſorgung von Briefen, nam. durch die
Poſt, Porto. Brīēfträger-, Brínge-: Geld
für das Bringen der mit der Poſt angekommnen Briefe.
Brücken-: Geld, das die eine Brücke Paſſieren-
den für die Benutzung derſelben zahlen, Brückenzoll.
Būden-: Bohlen-G. Büchſen-: in einer
Büchſe für Arme geſammeltes Geld. Bürger-:
Geld, das für die Aufnahme unter die Bürger gezahlt
wird. Chauſſée-: vgl. Brücken-G., Wege-G.
Chōr-: 1) Geld, das Chorſchüler durch Singen
verdienen. 2) bei einigen Stiftskirchen Geld, das die
Chorherren für die Seelenmeſſen geben. Dámm-:
ſ. Wege-G. D(a)rán-: An-G. Auerbach Barf. 78.
D(a)rāūf-: 1) An-G., z. B. übertr.: Jetzt kniet
mein Poſtillon auf ſie hin und giebt ihnen das Draufgeld
[die empfangnen Prügel] mit Zinſen wieder zurück. Auer-
bach Gv. 287; Kompert Böhm. 7. 2) Auf-G.
Déch-: (veralt.) Abgabe von den in die Maſt getrieb-
nen Schweinen, Fehm-, Maſt-G. Grimm Weisth. 1, 585.
Déck-: Geld fürs Decken, nam. der Stuten
durch den Hengſt, Beſchäl-G. Dēīch-: zur Aus-
beßrung eines Deichs. Dēīchſel-: Zehr- u. Stall-
G. bei Frohnfuhren, die über Nacht ausbleiben.
Dīēnſt-: 1) Sold, Geld für den Dienſt. 2) Geld
ſtatt zu leiſtender Frohndienſte. 3) Schutz-G. der
Juden an die geſchloßnen adligen Gerichte im Hannö-
verſchen. Ehe-: Mitgift. Schweinichen 2, 267 ꝛc.
Eīch-: Geld für das Eichen von Gewichten ꝛc.
Eīnbinde-: Paten-G., Eingebinde. Eīnführ-:
Geld für die Einführung. Eīnſchreibe-: Geld
für das Einſchreiben, vgl. Ausſchreibe-G. Eīn-
ſtands-: beim Eintritt in eine Stelle erlegt.
Eīntritts-: Entree, Geld für den Eintritt, nam., in
ein Schauſpiel, Concert ꝛc. (ſ. Zuſchuß-G.). Ēī-
ſen- [1]. Ent-: ſ. Entgelt. Entrēē-: Ein-
tritts-G. Immermann M. 1, 92. Erb-: 1) geerbtes
Geld. 2) Geld, das der Haupterbe an die Miterben
zu zahlen hat, ſ. Ausſpruch. Eſſ(e)-: Geld ſtatt
eines herkömmlichen Schmauſes. Ewig-: (mund-
artl.) Zins von einem unkündbaren Kapital, ſ. Schm.
2, 41. Fāhnen-: Geld für die Hoffahne, worauf
der Lehenseid abgelegt wird. Fāhr-: 1) Geld für
das Fahren, vgl. Fähr-, Fuhr- und Perſonen-G.).
2) Bergb.: Gebühren des Bergmeiſters und der Ge-
ſchwornen für Befahrung der Gruben. 3) Brücken-
G. 4) (veralt.) Art Steuer von liegenden Grün-
den. Friſch 1, 238. 5) (veralt.) = Wehr-G. ſ.
Möſer Ph. 2, 304. Fǟhr-: Lohn des Fährmanns
(allgem. des Schiffers. Jon. 1, 3) fürs Uberſetzen.
Fáll-: Lehens-G. Fáng(e)-: 1) Geldfürs Fan-
gen, z. B. von Raubthieren, oder von Tauben ꝛc., die
man dagegen zurückgiebt ꝛc. 2) das dem Stockmei-
ſter vom Gefangnen zu bezahlende Geld, Schließ-G.
Fāſel-: Beſchäl-G. Fêge-: Geld für das Fe-
gen, z.B. eines Schornſteins ꝛc. Fēhm-: Dech-G.
Fēīer-: 1) Geld für die Feierabendsgeſellen, d. h.
die ein Meiſter über die beſtimmte Anzahl hält.
2) (veralt.) Geld für die Jungmeiſter eines Handwerks,
weil ſie in Gewerksangelegenheiten oft ihre Arbeit ver-
ſäumen, unfreiwillig feiern mußten. Fénſter-:
Abgabe der Hausbeſitzer nach der Anzahl der Fenſter.
Férſen-: (ſcherzh.) F. geben, fliehn, dem Feind
die Ferſen geben, zukehren. Schlegel Sch. 6, 26 u. o.;
Aus Troja nahm er’s F. Blumauer 2, 3; So gilt’s F. Muſäus
Ph. 1, 10 ꝛc. Fēūer-, Fēūerſtätten-: Abgabe
an die Obrigkeit oder an den Grundherrn von einem
Wohnhaus nach der Zahl der Herde. Fínde(l)-:
das dem Finder von dem Eigenthümer einer verlornen
Sache gegeben wird. Finken-: (mundartl.) Geld,
das eingefangne Huren bezahlen müſſen. Frácht-:
Geld für Fracht. Frāūen-: Geld, womit die
Leibeignen die Heirathserlaubnis erkauften. Frēī-
ſtamms-: ſ. Freiſtamm. Frōhn-: Dienſt-G. 2,
ſo auch Jagd-G., Geld ſtatt der Jagdfrohnen ꝛc. (ahd.
auch = Fiskus, Staatsſchatz). Fūhr-: Fuhrlohn.
Fútter-: Geld für die Füttrung eines Thiers.
Gánt-: das aus einer Verſteigrung gelöſte Geld.
Gátter-: Art Zins, der nicht als Grundgülte, ſon-
dern zufolge anderweitigen Ubereinkommens auf einem
Gut haftet, ſ. Schm. 2, 81 u. vgl. Haltaus 5, 88 ꝛc.
Gedínge- Lohn für verdungne Arbeit, namentl. im
Bergb., ſ. Hau-G. Gewínn-: Laudemium; Ab-
gabe, die der das Gut Gewinnende, d. i. Erwerbende,
an den Lehnsherrn zu zahlen hat. Eichhorn Priv. 651.
Gīēbel-: Feuer-G. Gnāden-: Penſion,
Jahr-G., inſofern es aus Gnade gewährt wird.
Góld- [1]: auch Silber-G. von gleichem Werth mit
dem aus Gold geprägten. Gönne-: Schlüſſel-G.
Góttes-: An-G., Hand-G., inſofern es urſprüng-
lich den Armen zu Gute kam, vgl.: Zum Gottespfennig
ſeines Verſprechens ſollte ich mir eine Büchſe nach Belieben
wählen. G. 28, 174; Einen Kuß habe ich euch zum Gottes-
pfennig erlaubt. 9, 35 ꝛc. So auch: Gottesgroſchen.
Hāfen-: Anker-G. Háft-: An-, Hand-G.,
inſofern der es Gebende damit für die Erfüllung des
Vertrages haftet und es verliert, wenn er zurücktritt;
auch = Schlüſſel-G. Hál(f)ter-: Zaum-G.;
Haft-G. Hánd-: An-G. (1, 2, 3), z. B. Ramler
F. 2, 452; Als das H. einer größern Ehre | hieß er als
Than von Cawdor dich zu grüßen. Tieck Macb. 1, 3 ꝛc.,
ſeltner = Taſchen-G. Auerbach D. 4, 36. Hāū-:
Geld fürs Hauen, z. B. des Holzes, nam. im Bergb.
Gedinge-G. der Häuer, Häuerlohn. Hǟūer-: An-
fahrt-G.; ſ. Heuer-G. Hāūpt-: 1) Kopf-G.
2) Stamm-G., Kapital. ſ. L. 5, 323. Hāūs-:
Hausmiethe, Wohnungs-G.; auch Abgabe vom Hauſe,
ſ. Fenſter-, Herd-G. Hāūsſtands-: 1) Geld, das
der Hausſtand koſtet, Haushaltungs-G., Wirth-
ſchafts-G. 2) Abgabe Deſſen, der einen eignen
Hausſtand begründet, z. B. Preuß. Städteordnung v.
30. Mai 1853 § 52 ꝛc. Hēīden-: 1) Trift-G.,
inſofern zunächſt die Heide als Viehtrift diente.
2) eine übermäßig große Summe: Es koſte nur ein H.
Auerbach Leb. 2, 161; Von der Summe, die er ein wahres
Sünden- und H. nannte. Gutzkow R. 3, 183; Verdienen ein
H. König Kl. 1, 78 ꝛc., vgl. Teufels-G., ſ. hölliſch, ver-
dammt ꝛc., als Bez. des Großen ꝛc. Hénker-:
1) Geld, das der Henker für eine Hinrichtung erhält.
2) das Geld, im Unwillen als etwas Böſes bez.,
Teufels-G., das verfluchte Geld ꝛc.: Ohne das H. kann
man auch Nichts erlangen! Hêrd-: 1) Feuer-G.
2) (veralt.) die Koſten eines peinlichen Prozeſſes,
nach Adelung vielleicht, inſofern ſie nach der Anzahl der
Feuerſtätten von den Unterthanen erhoben wurden.
3) Schlüſſel-G. Hēūer-: Geld für die Heuer
(ſ. d.), Miethe, nam. Schiff.: das Miethsgeld für ein
Schiff; der Lohn der Matroſen. Hílfs-: 1) Exe-
kutionsgebühr. 2) nam. in Mz., Gelder, die Einem
zur Unterſtützung bei außerordentlichen Fällen gewährt
werden, beſ. Subſidien im Kriege, die ein Staat dem
Verbündeten zur Beſoldung von Truppen ꝛc. giebt.
Hólz-: Geld zum Ankauf von Holz: für Holz gelöſtes
Geld ꝛc. Hūfen-: Abgabe vom Acker nach Hufen.
Húnde-: Geld für Hunde, nam. auch verächtlich:
unverhältnismäßig geringes Geld, Spott-G., Hunde-
lohn. Nach dem Hebr. 5. Moſ. 23, 19 (auch bei Bunz) Lohn
für Knabenſchändung, vgl. Offenb. 22, 15. Hūt-,
Hüt(er)-: Lohn für das Hüten des Viehs ꝛc. Hypo-
thēken-: das aufeine Hypothekgeliehen iſt. Jāgd-:
ſ. Frohn-G. Jāhr-: Jahrgehalt: Fremder Herren Pen-
ſionen und J. Zinkgräf 1, 152 ꝛc. Kāīſer-: (veralt.)
Geld, das der deutſche Kaiſer ſchlagen ließ, vgl. Reichs-
G. Kamīn-: Feuer-G. Kämmerēī-: Geld,
das der Kämmereikaſſe gehört. Káppen-: (ver-
alt.) vgl. Nadel-G.: Mit Einer um das K. reden, ſie
durch ein Geſchenk zum Ehebruch bereden wollen. Kai-
ſersberg Poſt. 106; 220, vgl. Kapp-Laken. Kár-
ten-: das Geld, das die Spieler für die ihnen vom
Wirth gelieferten Karten geben; zuw. = Einſatz, Kar-
tenſtamm; Geld, das fürs Kartenſpiel beſtimmt iſt ꝛc.
Káſſen-: 1) Geld, das in eine Kaſſe eingeht:
Der Verwalter hat K–er unterſchlagen. 2) Geld, wie
es in öffentlichen Kaſſen angenommen, von ihnen aus-
gegeben wird, vgl. Kaſſenſchein. Káſten-: Geld,
das in Kaſten wie an manchen Orten noch einzelne
Kaſſen heißen einkommt, vgl. Kaſten-Amt, -Herr,
-Vogt ꝛc. Kāūf-: Geld für gekaufte oder zu kau-
fende Immobilien, liegende Gründe, nicht ſprach-
üblich: für gekaufte „Sachen“ überhaupt, wie Adelung
und Campe erklären. Kêgel-: Geld, das dem
Wirth, dem Kegeljungen ꝛc. von den Kegelnden be-
zahlt wird ꝛc., ſ. Karten-G. Kínder-: Pupillen-
G.; Geld, das unmündigen Kindern gehört. Kíp-
per-: zu leichtes Geld. Kírchen-: Geld, das
einer Kirche gehört, für ſie beſtimmt iſt ꝛc.
Klāūen-: Frauen-G. Knécht-: ſ. Soldaten-
G. 1. Kollēgien-: Geld für die Vorleſungen
auf Hochſchulen. Kontributiōns-: ſ. Kontri-
bution. Konventiōns-: nach Übereinkunft ge-
prägtes Geld, nam. das nach der Konvention von
1750 oder dem 12¹ Gulden-Fuß (ſ. Fuß 5b).
Kópf-: eine von jedem Kopf, d. h. von jeder Perſon,
nach Verhältnis des Standes ꝛc. zu entrichtende Ab-
gabe. Kórk-: Geld, das man in einem Gaſthaus
für den aus eignem Keller dort getrunknen Wein dem
Wirth giebt. Kóſt-: Geld für Beköſtigung.
Kouránt-: das im gewöhnlichen Verkehr übliche
Geld mit Ausſchluß der Scheidemünzen, im Ggſtz.
von Banko, Gold-G. ꝛc. Kránz-: Geld für einen
Kranz, namentl. für den einer Entjungferten.
Krīēgs-: Geld, das zum oder im Kriege geſteuert
werden muß; in Mecklenburg ꝛc. die gewöhnliche Lan-
deskontribution. Küchen-: Trink-G. für die
Köchin. Friſch. Kúpfer- [1]. Lāde-: 1) Cita-
tionsgebühren. 2) Bergb.: Abgabe von jedem auf
die Halde hingemeßnen Fuder Eiſenſtein. Lāger-:
1) Geld für das Lagern von Waaren ꝛc. an einem Ort.
2) Abgabe für die Erlaubnis, Bier auf Lager zu
legen ꝛc. Lánd-: Abgabe von einem mit einge-
deichten Lande. Friſch. Lándes-: Einkünfte,
Steuern in einem Lande: Von L–ern, von den zuſammen-
gebluteten Steuern. König Kl. 2, 269. Lāūf-: 1) bei
Handw.: Reiſevergütigung eines von auswärts ver-
ſchriebnen Geſellen. 2) Werbe-G. Opitz 2, 264 v.
668. Lêge-: Eintritts-G.: Das L. dafür iſt bloß |
ein freies, frohes Herz. INVogel Waldkonc. Lêhen(s)-:
Geld, das dem Lehensherrn bei der Belehnung ent-
richtet wird, ſ. Gewinn-G., Lehenswaare ꝛc. Lêhr-:
das von einem Lehrling zu zahlende Geld, übertr.: L.
geben, bezahlen, eine Erfahrung theuer erkaufen, durch
Schaden klug werden. G. 3, 156; 16, 42; 32, 201:
Zinkgräf 1, 216 u. o. Lēīb-: 1) Kopf-G.
2) jährliche Abgabe der Leibeignen, Leibpfennig, ſo auch
Leib-Gans, -Hafer, -Huhn ꝛc., wenn ſtatt Geld ſie in
Naturalien geleiſtet wurde. 3) Abgabe an den Herrn
von der Erbſchaft eines Leibeignen, ſ. Sterbefall.
Lēīh-: Geld für das Leihen einer Sache. Lêſe-:
Geld für das Leſen, z. B. von Büchern aus einer Leih-
bibliothek ꝛc. Létz-: Trink-G.: Du muſſt heut auf-
warten, du kriegſt dann auch ein beſſer Letz tgeld. Auerbach
Barf. 195. Līēge-: Geld fürs Liegen, nam.
Schiff.: Geld für das Liegenmüſſen über die laufen-
den Liegetage beim Ein- und Ausladen. Lítzen-:
Briefträger-G. (in Roſtock ꝛc.). Löſch-: früher
eine Abgabe aus- und eingehnder Schiffe in Holland ꝛc.
Lȫſe-: Geld, wodurch Etwas oder Einer gelöſt
wird. 4. Moſ. 3, 46 ꝛc., nam., wodurch Einer aus der
Knechtſchaft oder Gefangenſchaft gelöſt wird. 2. Moſ.
21, 11 ꝛc. Lotterīē-, Lótto-: Einſatz in die,
oder Gewinn aus der Lotterie, Letzteres z. B. G.
10, 112. Lǖgen-: (mundartl.) Strafgeld für Jn-
jurien. Lúmpen-: verächtliche Bez. des Geldes
oder einer Geldſumme. Māhl-: Geld für das
Mahlen des Getreides. Mǟkler-: Unterhändler-
G., Kourtage. Mánn-: 1) Lehens-G. 2) jähr-
liches Gehalt eines Dienſtmanns aus der Kammer ſei-
nes Herrn; allgm. Dienſt- G. Luther 3, 326b.
3) ſ. Wehr-G. Márk-: Bergb.: im ſächſ. Erz-
gebirge, Abgabe an die Geiſtlichkeit von jeder Mark
Silber für die Bergpredigten ꝛc., Markgroſchen.
Márkt-: 1) aufdem Markt gelöſtes Geld. 2) Geld,
das man Einem zum Jahrmarkt giebt. 3) Bohlen-
G. Máſt-: Geld für Maſtung, ſ. Dech-G.
Mēīlen-: Geld, das nach Zahl der Meilen bezahlt
wird. Mēīſter-: 1) Geld, das Einer, der Meiſter
wird, an die Zunft zu bezahlen hat. 2) Geld, das
der Meiſter von den Geſellen für den Gebrauch ſeines
Handwerkszeugs erhält. Méſs-: 1) vgl. Markt-
G. 1—3. 2) Geld fürs Meſſen, ſo z. B. (Schiff.)
für den Meßbrief. Mīēth(s)-: 1) Hand-G. beim
Miethen des Geſindes ꝛc. 2) (ſelten) das bedungne
Geld für etwas Gemiethetes, die Miethe. Mílch-:
Geld, das man für Milch bezahlt oder daraus löſt.
Mít-: (veralt.) Mitgift. Mōnats-: Geld, das
monatlich bezahlt wird, ſo z. B. für Lehrſtunden,
Haushaltungs-G. (vgl. Wochen-G.), Sold, z. B.
das Heuergeld der Matroſen, das auch Mon(d)-G.
heißt. Múnd-: Schutz-G., vgl. Mündel, Vor-
mund ꝛc. Mūth-: bei der Muthung (ſ. d.) für
Ertheilung des Verlangten zu entrichten. Nādel-:
Geld, das eig. für den Ankauf von Nadeln und ähn-
lichen Gegenſtänden beſtimmt iſt, ſo: 1) Trink-G. für
weibliche Dienſtboten ꝛc. 2) Taſchen-G. vornehmer
Damen für Putz ꝛc., vgl. Spiel-G. Nêben-:
Geld, das neben der eigentlichen Gebühr und darüber
gegeben wird. Mecklenburg. Erbvergleich § 286; 289 ꝛc.
Öhm-: ſ. Un-G. Opfer-: 1) Geld für den
Geiſtlichen, z. B. das Beicht-G., das Geld, das man
bei Hochzeiten, Taufen ꝛc. für ihn auf den Altar legt
ꝛc. 2) Miethsgeld, das man Dienſtboten, die man
behalten will, erneuet. 3) in Osnabr. Weihnachts-
geſchenk. Papīēr-: 1) [1] Wenn Jemand Wort und
Ausdruck .. nicht etwa wie Scheidemünze und P. nur zu
ſchnellem augenblicklichem Verkehr bringen, ſondern in gei-
ſtigem Handel und Wandel als wahres Äqnivalent ausge-
tauſcht wiſſen will ꝛc. G. 4, 235. 2) Geld für anzu-
ſchaffendes oder für verkauftes Papier. Páckkam-
mer-: ſ. Lager-G. 1. Paſſagīēr-: Geld für
die Befördrung einer Perſon mit der Poſt, mit einem
Schiff ꝛc. Pāthen-: Geſchenk des Gevatters an
den Pathen bei der Taufe, Einbinde-G. Zinkgräf 1,
183. Perſōnen-: Geld, das für eine Perſon be-
zahlt wird, z. B. Kopf-G.; Paſſagier-G. ꝛc.
Pfánd-: 1) Geld, das man als Pfand für etwas
Entliehenes giebt. 2) Geld, das man auf ein Pfand
geliehen bekommt. 3) Geld, womit man etwas
Gepfändetes einlöſt, Pfände-G. Pfánnen-:
Abgabe für Ausübung der Braugerechtigkeit.
Pfrópfen-: Kork-G. Pfúnd-: (mundartl.)
Lehen-G. von unfreien Grundſtücken. Póſt-: ſ.
Brief- und Paſſagier-G. Pupíllen-: Kinder-G.
Rāūch(fang)-: Feuer-G.; Geld für das Fegen
des Rauchfangs. Réchnungs-: Geld, wonach
gerechnet wird, ohne daß es davon geprägte Stücke
giebt. Rēīchs-: ſ. Kaiſer-G., Reichsthaler ꝛc.
Rēīſe-: Geld zu einer Reiſe, vgl. Lauf-G. Ver-
alt. = Kriegsſteuer. Rekrūten-: Werbe-G.
Rēū-: Geld, das Einer zahlen muß, weil er von
einer eingegangnen Verpflicbtung zurücktritt, vgl. Reu-
kauf. Robāt-, Schárwerks-: Frohn-G.
Sáck-: Trink-G. der Knechte bei verkauftem Korn.
Schāden-: Schadenerſatz. Schátz-: 1) Steuer
(ſ. Schatz): So iſt er frei der Steuer, | erlegt kein Schatze-
geld. Opitz 2, 265. 2) Denkmünze, Medaille.
Schāū-: 1) Schatz-G. 2. 2) Geld für das Zu-
ſchauen. Schīēß-: 1) weidm.: Geld für das
Schießen eines Wildes. 2) Bergb.: Geld, das der
Steiger für einen Schuß in der Grube bekommt.
Schlácht-: 1) Geld fürs Schlachten. 2) Abgabe
von den Kaufmannsgütern, zur Unterhaltung der
Schlacht, d. h. des Damms, der Schifflände.
Schlāf-: Geld für eine Schlafſtelle, z. B. in der
Herberge. Schlēūſen-: Abgabe durchfahrender
Schiffe, zur Unterhaltung einer Schleuſe. Schlīēß-:
Fang-G. 2. Schlüſſel-: Geld, das der Käufer,
außer dem Kaufgeld, als bedungnes Geſchenk für Frau
oder Tochter des Verkäufers giebt: „Wie theuer hat er
gekauft?“ Haus und Äcker für 7000 Gulden und 200 Gul-
den Sch. für die Frau. Auerbach D. 4, 271. So auch
Herd-, Gönne-G. Schmérz(en)-: Geld, das
man Einem als Vergütung für die ihm verurſachten
Schmerzen zahlt, auch übertr. = Erſatz, Vergütung:
Sie fühlt ſchon, daß ſie Euch noch Schmerzgeld ſchuldig iſt.
W. 11, 243. Schmīēr-: bei Ertrapoſten ꝛc. das
für das Schmieren des Wagens zu bezahlende Geld:
Das Poſt- und auch das Sch. bezahlen. Thümmel 6, 50 ꝛc.
Schmúck-: Geld zum Schmuck, in manchen Ge-
genden ein Theil der Mitgift oder Ausſteuer.
Schnēīde-: Geld fürs Schneiden, z. B. von Bret-
tern ꝛc., nam. auch eine Abgabe der Gewandſchneider
für das Recht des Tuchverkaufs. Schrēībe-: Geld
für’sSchreiben, ſ. Aus-, Einſchreibegeld ꝛc. Schūl-:
Geld für Schulunterricht. Schürzen-: Frauen-
G., Schürzenzins. Schúſs-: Schieß-G. 1. w.
20, 100. Schütt(el)-: Geld zur Auslöſung ge-
pfändeten Viehes (niederd. ſchütten = ſchützen oder
pfänden). Schútz-: Geld für gewährten Schutz,
nam. die Abgabe der Schutzverwandten in Städten
(Mund-G.), der nur zu Miethe wohnenden in Dör-
fern (Sitz-G., Häuslergroſchen), ferner der ſogenann-
ten Schutzjuden. Schwēīß-: ſchwer erworbnes
Geld. . 33, 417. Sēīfen-: (mundartl.) Trink-
G. Sīēgel-: Geld, das der Kanzleibediente für
das Siegeln einer Urkunde erhält. An manchen
Orten = Lehen-G. Sílber-: [1]; auch Geld,
das ſtatt Silbers zu entrichten iſt, wie z. B. früher
eine Abgabe der Kaſſeler Juden. Sítz-: 1) ſ. Schutz-
G. 2) Beſoldung eines Beiſitzers beim Gericht.
3) Geld, das der Gefangenſitzende dem Kerkermeiſter
zu entrichten hat. Soldāten-: 1) Steuer zur
Unterhaltung von Soldaten (früher: Knecht-G.).
2) Geld für das Verſchontbleiben mit Einquartierung
(Service). Spār-: erſpartes Geld. Spār-
kaſſen-: in einer Sparkaſſe angelegtes Geld.
Spárren-: Feuer-G. Spēci-es-: Geld von
größerm Werth als Kourant, ſ. Speciesthaler ꝛc.
Spérr-: Geld, das der nach der Thorſperre in die
Stadt Gehende zu entrichten hat, ſ. Thor-G.
Spīēl-: 1) Geld, das zum Spiel beſtimmt iſt, oder
worum geſpielt wird, oder das der Wirth von den
Spielenden erhält ꝛc. 2) Nadel-G., das Töchter
außer dem Heirathsgut ꝛc. mitbekommen, auch Spin-
del-G. Spótt-: ein unverhältnismäßig billiger
Preis für Etwas. Stāāts-: (nam. Mz.) Geld,
das dem Staat gehört, ſ. Staatskaſſe. Stádt-:
vgl. Staats-G. Stáll-: 1) Geld für den Ge-
brauch eines Stalls, z. B. in den man ſein Pferd ein-
geſtellt hat. 2) mundartl.: Buden-G. Stámm-:
1) Kapital auf Zinſen, Haupt-G. 2) im Karten-
ſpiel das eingeſetzte Geld, worum geſpielt wird.
3) Forſtw.: Anweiſe-G. für zu fällende Stämme.
Stánd-: 1) Bohlen-G. 2) Geld, das man als
ſtändiges Honorar nam. für einen Arzt feſtgeſtellt hat.
Stä́tte(n)-: Bohlen-G.; auch Grundzins.
Stémpel-: Geld fürs Stempeln von Waaren ꝛc.,
ſ. Stempelpapier. Stérbe-: das beim Tode eines
in einer Lebensverſichrung Eingekauften zum Begräb-
nis gezahlt wird. Strāf-: als Strafe gezahltes
oder zu zahlendes Geld. Stūfen-: Bergb.: Geld,
das die Geſchwornen für das Einhauen der Stufen
bekommen. Stūhl-: 1) Geld für einen Stuhl,
nam. in der Kirche. 2) Geld, das der Käufer eines
Guts dem Verkäufer beim Abzug entrichtet, vgl.
Schlüſſel-G. ꝛc. Stúnden-: Geld für Unter-
richtsſtunden. Subſīdien-: ſ. Hilfs-G.
Sǘnden-: 1) ſündhaft verdientes Geld, vgl. Hei-
den-G. JP. 1, 51 u. o. 2) ungw. und an 1 an-
ſpielend, Geld für Vergebung von Sünden: Das S.
in dem Beichtſtuhl. V. Tāge-: Diäten (ſ. d.).
Táſchen-: Geld, das Einem zur Beſtreitung kleine-
rer Ausgaben für die eigne Perſon gegeben wird: Wen-
Geld
dete ſein T. an die Armen. G. 26, 218 u. v., vgl. Hand-,
Nadel-, Spiel-G. Tāūf-: Geld, das der Geiſt-
liche für die Taufe erhält. Tēūfels-: unwillige
Bez. des Geldes, vgl. Zeter-, Heiden- und im Ggſtz.
Lumpen-G. Thōr-: Geld, das beim Eingang ins
Thor erlegt werden muß, ſ. Sperr-G. Tíſch-:
Koſt-G. Tránk-: Trink-G. (ſ. d.): Wenn aber
das Geſchenk . . bloß für die Ehre | der Dedikation ein T.
wäre. Göckingk 2, 98; Tummelt’ er redlich die Gaule mit
bräutigamswürdigem T. V. 1, 60; Forſter R. 1, 38; Rabener
8, 43 ꝛc. Trāū-: Geld, das der Geiſtliche für die
Trauung erhält. Tríft-: Geld für die Erlaubnis,
ſein Vieh auf eines Andern Grund und Boden zu wei-
den. Trínk-: kleines Geldgeſchenk als Erkennt-
lichkeit für erwieſene Dienſte oder Gefälligkeiten ꝛc.
G. 9, 310; 19, 76; Thümmel 1, 16 ꝛc.; auch als Bez.
einer geringen Summe: Etwas um ein T. [für ein But-
terbrot] erhalten. Gotthelf Sch. 353; 255 ꝛc. Ebenſo:
Trank-. Bier-, Letz-G., vgl. Nadel-G. Um-: ur-
ſprüngl. Un-: Etwas, das man giebt, ohne es als
Verpflichtung, als „Gülte“ anzuerkennen (ſ. nam.
Haltaus 1933 ff.), was aber allmählich als Verpflich-
tung beanſprucht und ſo auch gegeben wurde (vgl.
Bede, Gabe 1 ꝛc. und ſ. Unkoſten), ſo nam. Schiff.:
in den Konnaiſſementen oder Frachtbriefen das Kap-
laken und die ordinäre Haverie als Unkoſten außer der
eigentl. Fracht, ferner: Abgabe, Zoll, Acciſe ꝛc.:
Daß ihr .. die Zöll, Ungeld . . wieder abſtellt. Zinkgräf 1,
284 ꝛc. Das Weg- und Umgeld. König Kl. 3, 49; Der
Wein iſt jetzt ſchon teufelstheuer wegen dem Umgeld. Peſta-
lozzi 1, 47; Gab Biſchof Marquart der Stadt Freiheit, ein
Umgeld [,,Vmbgelt“] aufzuſetzen. Stumpf 430b; Des
Ohmgelds [,,Omgelts“] halber, welches er von ge-
ſchenkten Wein zu geben ſich auch verpflichtet. 371b, in Be-
zug auf Steuer von Getränken umgedeutet auf „Ohm“
(Ahm). Unterhä́ndler-: Mäkler-G. Auerbach
D. 1, 152. Vóll-: reichliche Ration, Ggſtz. Ver-
knappung. Vōr-: ſ. Vorgelt. Wách-: Geld
fürs Wachen, ſo z. B. an manchen Orten Abgabe zur
Unterhaltung der Wachen und Stadtſoldaten ꝛc.
Wāge-: Gebühr fürs Wiegen auf einer öffentlichen
(Raths-, Stadt-) Wage ꝛc. Wāgen-: 1) Zoll,
Abgabe von einem Wagen. 2) Kriegsw.: Geld,
das der Wagenmeiſter zur Beſchaffung des nöthigen
Fuhrwerks erhält. Wárte-: 1) Geld, das ein
Wärter, z. B. Krankenwärter, Kinderwärterin ꝛc. be-
kommt. 2) gw. Geld, das Einem, der eine Anwart-
ſchaft auf eine Stelle hat, bis zur Anſtellung als eine
Art Erſatz gegeben wird: Auf W. ſetzen ꝛc. Zuw. auch
= Liege-G. Wáſſer-: Bergb.: Abgabe, die eine
Grube von einer andern erhält, deren Waſſer ſie mit
abführt. Wéchſel-: Geld zum Wechſeln; im
Wechſelkours übliches Geld. Wêg(e)-: Geld zur
Ausbeſſerung und Unterhaltung der Wege, nam. auch
inſofern es die darauf Fahrenden zu entrichten haben:
Sie machen immerfort Chauſſéen | bis Niemand vor Wege-
geld reiſen kann. G. 3, 97 ꝛc. So nach der Art des
Wegs: Chauſſée-, Damm-G. ꝛc. Wêhr-: Geld-
buße für Mord oder ſchwere Beleidigung nach dem
Stande des Getödteten oder Verletzten, ahd. werigelt,
mhd. wërgëlt ꝛc., mit mehrfacher Deutung, vgl. Wehr-
wolf: Daß ein Jeder ſeine gewiſſe feſtſtehende Taxe oder
Wehrung empfing, damit der beleidigte Theil ſeine For-
derung nicht übertreiben konnte .. Man hieß ſolche insgemein
W. Möſer Osn. 1, 25; 30 ꝛc. Wêrbe-: Geld zum
Anwerben von Soldaten; nam. das einem Angeworb-
nen gegebne Hand-G., ſ. Lauf-G. Wétter-: das
verwetterte, verdammte Geld, vgl. Teufels-, Zeter-
G. ꝛc. Wīder-: (veralt.) Erſtattung, Erſatz:
Dein große Marter ſei für meine Sünd’ ein Widergelt. Dürer
Rel. 63; Kein hoch, kein koſtbar Zeichen | iſt vor [für] der
Eltern Treu ein würdig Wiedergeld. Günther 660, vgl. Ent-
gelt, wie dies richtiger mit auslautendem t, 475 ſ.
Benecke 1, 524a. Wīēſen-: 1) Art Lehenabgabe.
Schm. 4, 183. 2) auch Name einer Pflanze, des
Pfennigkrauts, nach der Ahnlichkeit der runden Blätter
mit Geldſtücken benannt, Lysimachia numularia.
Wírthſchafts-: ſ. Hausſtands-G. Wóchen-:
Geld, das Einer wöchentlich empfängt, vgl. Monats-
G. Wúcher-: erwuchertes Geld. Zāūm-:
Geld, das der Käufer eines Pferds dem Stallknecht für
den Zaum giebt, Halfter-G. Zêhr-: Geld, das
man zur Zehrung braucht oder empfängt, namentl. auf
der Reiſe, Zehrpfennig: Habt Ihr denn auch für die Fahrt
hinlängliches Z.? Platen 4, 35. Zêter-: Wetter-,
Teufels-G.: Das Z. (verzeih mir meine Sünde). AWall
Stammb. 29. Zīēh-: nam. Geld für das Großziehn
eines Kindes, vgl. Zieh-Frau, -Kind ꝛc. Zóll-:
Geld, das als Zoll bezahlt wird. Zūſchuß-: Geld,
das zugeſchoſſen wird, z. B.: Sie beſtimmten die Ein-
tritts- und wöchentlichen Z–er. G. 39, 221 u. ā. m.