Geige
Gēīge, f.; –n; Geigchen, lein; –n-: 1) Violine
(ſ. d.), Fiedel, vgl. Zſſtzg. 1. Sam. 18,6; Ein Stück aufder
G. ſpielen; Die G. ſpielen, ſtreichen, kratzen (ſchlecht ſpie-
len); Eine gute G. ſpielen (die G. gut ſpielen); Die
erſte, zweite G. ſpielen ꝛc. Sprchw.: Er will immer die
erſte G. ſpielen, der Erſte ſein, nach ihm ſoll ſich Alles
richten; Eine alte G. mit neuen Saiten beziehen. Fiſchart
B. IIla; Weidner 259a ꝛc., Etwas neu aufſtutzen, vgl.
(veralt.): Die alte G. = alte Leier (ſ. d.) Luther 8, 211a;
Daß wir nicht können ihre alte G–n menſchlicher Geſetze
leiden. 319a, ſ. auch: Geigen (Dach); Der Himmel thut
ſich auf und hänget voller G–n. Lohenſtein Himm. 14, zur
Bez. eines ſeligen Zuſtands, wohl mit Bezug auf die
muſicierenden Engel; häufig: Der Himmel (ſ. d. 1a)
hängt (Einem) voller G–n. G. 32, 153; Heine Rom. 125;
Verm. 1, 33; Luther SW. 35, 291 ꝛc.; Voller Baſs-
G–n. Auerbach Gv. 418; Hebel 3, 13; 49 ꝛc.; So lange
Alles in ſeinem Hauſe [von der Hochzeit] noch voller G–n
iſt. L. 13, 114, vgl. Laurenberg 105 ff. — 2) ähnliche
Werkzeuge, vgl. Fiedel und ſ. Zſſtzg., z. B. Filz-G.
Anm. Mhd. gige, plattd. gige(l), wohl mit dem
Grundbegriff des Hin- und Herbewegens, vgl.: Fiedel, Geien
und Geigen 2; ferner ſchwzr.: Gygampfen, ſich auf und
nieder bewegen. Gotthelf G. 47; Stalder 1, 420; Gig.
Zſſtzg. z. B.: Ált-: Bratſche. — Árm-: Alt-G.
— Báſs-: Baß, Brummbaß [ſ. 1]; auch weidm.:
eine Einrichtung zum Meiſenfang. Döbel 4, 51. —
Brétt-: deren Saiten auf ein bloßes Brett gezogen
ſind. — Diskánt-: die eigentliche Violine im Ggſtz.
der Alt-G. — Dóppel-: Liebes-G. — Fílz-: ein
mit Filz überzognes Holz zum Polieren der Kämme
bei den Kamm-Machern. — Knīē-: Viola di Gamba,
Violoncello, im Ggſtz. der Arm-G. — Līēbes-:
Viola d’Amour, eine mehrſaitige, bratſchenähnliche
Geige. — Sáck-, Stóck-, Táſchen-: ſchmale,
ſtockförmige Geige, u. ä. m.
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