Geck
Géck, m., –en, –(e)s; –en, –e; –chen, lein; –en-, –s-:
1) Narr, vgl. Gauch:
a) Einer, der Possen treibt, Faschingsnarr etc., z. B.: Den wählt zum Patron euch, ihr G–en. Garb. 134, in einem Gedicht zum Düsseldorfer Karneval. —
b) ein läppischer, albern eingebildeter, selbstgefälliger Mensch: Ein alter G. Nic. 10; Viele G–en. 19, 236; Läppisch. Eine Mannsperson von dieser Eigenschaft, wenn sie jung ist, heißt ein Laffe; ist sie im mittleren Alter, so ist es ein G. Weil dem höhern Alter das Erhabene am nothwendigsten ist, so ist ein alter G. das verächtlichste Geschöpf. Schön. 16; Ein alter Mann, der verliebt thut, ist ein G. 75; Alte G–e. 6, 502; Die Einbildung eines 60jährigen G–s. 7, 27; Potz G. und kein Ende! 1, 550; So lieblich klang des Voglers Pfeife, bis | der Gimpel in dem Netze war. Ich G.! | ich eines G–en G.! Nath. 1, 3; Als Jüngling fuhr der G., als Greis geht er zu Fuß. 212; Die guten G–e. Ph. 2, 239; Unwissende und leichtsinnige G–en. 7, 122; Aus meinem jungen Fürstensohn den Erdkönig aller G–en zu bilden. 19, 168; Der junge G. 11, 247. —
c) Dazu: Den G. mit Etwas treiben [darüber spotten]. 12; bei auch: Im G. [Scherz] sagen, vgl. 2, 25 etc.; Hinterm Rücken ihnen den G–en zu stechen. 4, 116 [sie durch eine Geste verhöhnen, s. bohren 1f: den Esel, ein Eselsohr bohren, einen Mönch stechen etc.], dann auch, vgl. das bekannte Fastnachtsspiel von vom „Narrenschneiden“: Laß dir den G. stechen! 1120a [Laß dich von deiner Narrheit kurieren]. Daher denn wohl auch die urspr. scherzhafte Bez. für die Naht der Hirnschale an Kalbs-, Schafsköpfen etc.: Den G. stechen, beim Zerlegen diese Naht öffnen. —
d) eine Person, die in Etwas vernarrt, übermäßig verliebt ist, in Zsstzg. wie Blumen-G., vgl. mundartl.: Taubengockerer = Taubenliebhaber. 2, 26, bei 2, 266: Tauben-Jäckel. —
e) als allgemeineres Schimpfwort: Was für Soldaten, G.? ... Was für Soldaten, Memme? 579a [bei Macb. 5, 3: „Hansnarr“]. — Verklein. wie „Närrchen“ etc. in mildem Sinn, als Liebkosung auch für Frauen etc.: Sebastian (zu Klaudine): Sei ruhig, Geckchen! 34, 298. —
2) Schiff.:
a) Art halber Deckel, der auf den Schornstein der Schiffsküche auf der Seite, von wo der Wind kommt, gesetzt wird, so daß der Rauch ungehindert abziehn kann. —
b) der Hebel der Schiffspumpe.
Anm. Mhd. giege, s. 1, 539, vgl. Gauch. — Mundartl. auch das fem.: Geckin (Närrin). E. 127; Verkl.: Geckschen. 143. — Zuw. als Ew.: 337; Bist du geck? M. 4, 151; Ei was, gecke Tön’! [Narrethei]. E. 206; Je älter, je gecker [närrischer]. 621; — vgl.: Sie waren nicht so G–en. B. 42b. — 2a geht auf die Geckenkappe.
Zsstzg. z. B.: Blūmen- [1d]: Die Zahl der B–e ist nicht so groß als der Liebhaber des reinen Korns. Möser Ph. 4, 45; Spate. — Káppen- [1]: Bez. einer Art vermummter Bettler in Düsseldorf. Forster A. 1, 93 (vgl. mhd. gugelgiege und s. Kogel, Gugel). — Púmpen- [2b]. — Wēīber- [1d]: W. und Verführer. B. 206b; 151b.
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