Faksimile 0555 | Seite 547
Gaum
I. Gāūm, f.; 0: (veralt.) die Aufſicht, die Hut;
der Ort derſelben.
Anm. Schm. 2, 47; ahd. gouma, Graff 4, 201 ff.
Dazu: Gaumen, tr.: hüten, bewachen, ſ. auch Stalder
1, 431, und z. B.: Alle waren ausgeflogen bis an Änneli,
das gaumete [hütete das Haus]. Gotthelf G. 86 ꝛc., ſ. From-
mann 5, 341. Vergaumen: verhüten, z. B.: Aller
Ehren bar wär’ ich geblieben, | hätt’ euer Muth die Schmach
mir nicht vergaumt. W. 11, 138, was der Heraus-
geber fälſchlich deutet: „in Freude verwandelt“. Ferner:
Gaumer, m., –s; uv.: Aufſeher, namentl. in der Zſſtzg.:
Ehe-G., in der Schweiz Kirchenälteſte, die nebſt den Pfar-
rern auf Handhabung von Religion, Sitte und Ordnung zu
wachen haben. Peſtalozzi 1, 297 u. o. Gaumet, m.,
Bezirk, Quartier. Gaumlos, a.: achtlos; Vergaum-
loſen, tr.: verwahrloſen ꝛc.