Gauche
Gāūche, f.; –n; –n-: Jauche, ſtinkende, unreine,
trübe Flüſſigkeit; nam. (Landwirthſch.) der als
flüſſiger Dünger benutzte Harn des Viehs (ſ. Gülle)
und (Arzn.) die in Geſchwüren ſich bildende ätzende,
ſtinkende, dünne Flüſſigkeit: Düngerhaufen, daran eine
Jauchenpumpe ſich befindet. Auerbach D. 4, 7; Die ſchwarze
Jauche [Brühe] im Topfe. Hartmann Unſt. 2, 147; Ich
habe Eau de Cologne in die Moderluft geſpritzt und bin da-
für mit namenlos ſchändlicher Jauche begoſſen worden. Sey-
delmann 309; Wann Brauer Malz in Jauche wandeln. V.
Sh. 3, 229; Mit Eiſen die nüchterne Jauche [das ſchlechte
Greiſenblut] gezapfet. Od. 2, 33.
Anm. Adelung nennt die Schreibw. mit j niederd., doch
zeigen die Belege ſie als die gewöhnliche. Abſtamm. unſicher;
vielleicht gehören hierzu der Name mehrerer ſtinkenden Inſek-
ten, z. B.: Der Gauch, Gauchkäfer bei Pictorius = Bu-
prestis, der Stinkkäfer, nach Adelung auch = ſpaniſche
Fliege; Die Gachel, Gackel, Gueg: die Baumwanze,
Cimex griseus. Schm. 2, 13 u. 23, auch: Kachel. From-
mann 4, 53. — Dazu: Jauchig, a.: jauchhaft, jauch-
artig; Verjauchen, intr. (ſein): jauchig werden, nam.
von Geſchwüren.
Zſſtzg. z. B.: Lēhm-: Lehmwaſſer. — Míſt-:
Daß nicht Regentümpel und Miſtjauche und Brunnenquell ..
Eines ins Andre fließt. Kohl J. 1, 25; Das Kind in Miſt-
jauche baden. L. 12, 409. — Schíffs-: Grundſuppe
im Schiff u. ä. m.
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