Faksimile 0545 | Seite 537
Faksimile 0545 | Seite 537
gänglich Gänglichkeit Um-Gänglich
Gä́nglich, a. (~keit, f.; –en):
nur in Zsstzg., z. B.: Áb-: (mundartl.) Abgang leidend, vgl. ver-g.: Daß wir im Wesen un-a. blybind [bleiben]. Zwingli 2, 207. An-: So daß Nichts zuzulegen mehr a. ist [angeht, möglich ist]. Hippel 10, 85. Āūs- (veralt.): einen Ausgang gewährend: Eine un-a–e Verwirrung und Labyrinth. Garzoni 252b. Eīn-: Eingang findend etc.: Erzeugnisse, die .. dem gemischten Publikum nicht e. genug werden konnten. Ense D. 1, 334; Die anmuthigen Zartheiten des Orients auch Klassicisten e. zu machen. G. 4, 311; Die große Verbreitung u. E–keit dieser Werke. Gervinus Lit. 5, 621. Irr-: labyrinthisch: J. klug miniert er seine Grüfte. G. 2, 14; Auf i–en Promenaden. Z. 1, 342. ūber- (selten): einen Übergang bildend: Da lässt er den Charakter gelten; | doch ihm ertheilen luft’ge Welten | das Ü–e, das Milde. G. 2, 301; 40, 341; rasch vorübergehend: Weil ich die Vergänglichkeit des Irdischen und auch seine Ü–keit genug erkundet habe. Arndt Ber. 41. S. vorüber-g. I.
Um-: 1) gern mit Andern umgehend:
Viele der Fremdlinge grüßten von jeher | unser Haus, denn auch Jener war sehr umg. mit Menschen. V. Od. 1, 178. 2) so beschaffen, daß man leicht mit ihm umgehen kann: Margot’s höchst u–es und ungeniertes Wesen. Mörike N. 534; Ein sehr gutherziger und u–er Barbar [Nichtgrieche]. W. 23, 8; Die größten Komiker auf der Bühne sind im Leben un-u. Gutzkow Bl. 1, 355. II. Um-: so daß es umgangen, vermieden werden kann, gewöhnl. nur im Ggstz.: Machten . . seine Entfernung zu einer un-u–en Nothwendigkeit. Stahr Rep. 2. 139; Ich muß un-u. hin u. o. Unter-: auf die Grenzbesichtigung (s. Untergang 3) bezüglich. Ver-: seinem Wesen nach vergehend, vgl.: ab-g., zer-g.: Daß die Freude nur die v–e Blüthe, nicht die dauernde Wurzel des Lebens sei. Börne 2, 110; Am ird’schen Abglanz hing mein thöricht Herz, | an dem v–en des ew’gen Lichts. Chamisso 4, 141; Alles V–e | ist nur ein Gleichnis. G. 12, 310 etc. Die V–keit des Wachses. L. 11, 187; All die .Zufälligkeiten .. sind ja reine V–keiten gegen die urewige Wahrheit solcher Liebe. Lewald W. 2, 122 etc. Danke, daß die Gunst der Musen Un-V–es verheißt. G. 1, 98; Das Irdische wird dorten | himmlisch, un-v. sein. Sch. 48a; Weish. 6, 13; Hebr. 7, 24 etc. Un-V–keit, das Unthier, | das in seiner Tiefe ruht. H. 9, 202; Die Unvergänglichkeit seines Ruhms etc. Vorǖber-: vorübergehend, s. über-g.: Wenn diesem nicht die Götter . . . | für wenige Zeit nur wundernswürdige Gestalt | . . v. liehen. G. 12, 191; Erzählte davon, doch nur v. Z, 4, 267. Zer-: leicht zergehend, stärker als ver-g. (s. d.): Wie alles Fleisch, z. Weckherlin (WhMüller Bibl. 4, 43); Das ewige, un-z–e Vaterland. Zinkgräf 1, 83. Zū-: Zugang gewährend, s. zugängig: Keiner, auf dem der geringste Makel haftet, ist dieser Würde z. Bodenstedt 2, 125 (gewöhnl.: Keinem ist diese Würde z.); Von der außerhalb z–en Kanzel herabsteigen. G. 31, 65; Nicht steil die Hügel, doch nicht all-z. [von allen Seiten z.]. 12, 240; Einen un-z–en Felsen. 14, 159; Auf dem treulosen, un-z–en Elemente. 15, 271; V. Ov. 2, 121; Er ist allen Bitten un-z. etc.