Futter
I. Fútter, n., –s; uv.; Fütterchen, lein; -:
den Thieren dargereichte Nahrungsmittel: [Gott], der dem Vieh sein F. giebt. 147, 9; Der Haushalter . . . gab ihren Eseln F. 1. 43, 24; 42, 27; 33, 25; 38, 27; Gemengtes F. essen. 30, 24 etc.; Brich ihm [dem Vogel] das F. ab. F. 169; Für ihr Vieh geholt | ein Fütterlein. Gd. 1, 156; Der Menageriebesitzer reicht dem Löwen sein F. etc.; Das F. [der Hafer] sticht ihn, zunächst vom Pferd, dann auch von Menschen, die übermüthig werden. —
a) daher auch: die den Thieren auf einmal gereichte Portion u. die Handlung des Fütterns: Die Pferde bekommen täglich drei F.; Ich habe das Pferd neun Stunden in einem F. [nachdem nur einmal gefüttert worden] geritten. Y. 1, 78; M. 3, 115; wortspielend, s. II: So reit ich in einem F. 700 Meilen (denn mein gefütterter Brustlatz, der verlässt mich nicht). Mas. 160 etc. —
b) auch Nicht-Thieren bestimmte Nahrung (s. futtern Ic), früher allgm. 2. 21, 10; 11, 4 — jetzt scherzh. od. mit verächtl. Nebensinn, selbst von geistiger Nahrung: Heilige Blumen der Menschlichkeit . . | blüheten, nicht allein F. für Menschen und Vieh. 3, 30. — Ballett und Spektakelstück, kurz das F. für die Schaulust. 2, 391; Schlingel ..., sämmtlich F. für den Teufel. Sch. 324. — So nennt Falstaff (Kön. Heinr. IV, I, 4, 2) seine Soldaten: F. für Pulver, — oder Kanonen-F.; so sind Räuberromane: Leihbibliotheken-F. — So heißt ferner leckres Essen: Pfaffen-F. Rosinen u. Mandeln: *Studenten-F. 2, 18; Kochk. 17; vgl. Rappen-F. ebd.
Anm. Von goth. födjan, ahd. fuotan etc., nähren (engl. feed, plattd. foeden), stammt ahd. fuotar, Nahrung, vgl. gr. πάoμαe, sich nähren, lat. pasco, weiden etc. — Stammvwdt.: Vater (gr. πατρ, lat. pater), der Nährende etc. — Vgl. Fuhr, Anm., Fourage etc., u. s. feist, Anm.
Zsstzg. s. o., ferner z. B. nach Dem, welchem das F. bestimmt ist, s. b und eig.: Enten-, Gänse- (auch nam. eine von Gänsen gern gefreßne Pflanze, Potentilla anserina etc.), Hühner-, Kälber-, Nachtigallen-, Pferde-, Schaf-, Schweine-, Tauben-, Vieh-, Vogel-, Zeisig- (auch Bez. geringen, spärlichen Unterhalts: Ihn mit Zeisig-F. zur Ruh zu setzen. Musäus Ph. 1, 150 etc.), Ziegen-F. etc.; so: Nasen-F. [scherzh. = Taback]. Auerbach Gv. 235; ferner nach der versch. Art des Viehfuttersz. B.: Baum-, Blätter-, Dürr-, Grün-, Hart- oder Körner-, Kraut-, Laub-, Menge-(gemengtes), Rau(c)h-(Grummet, Heuu. Stroh), Weich- (menschlicher Nahrung ähnlich zubereitet), Wurzel-F. etc.; ferner z. B. Kraft-F., das das Vieh kräftig macht und Ertrag liefert, Ggstz.: Erhaltungs-F., wodurch nur sein Leben gefristet wird; Den Rossen ein Zwischen-F. zu geben. Zschokke Nov. 3, 89 [zwischen den eig. Futterzeiten].
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