Faksimile 0532 | Seite 524
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füßeln
Fǖßeln: 1) intr. (haben): die Füße hin und her
bewegen, ſpielen laſſen: Jetzt ſtellſt du [Fliege] auf dein
Köpfchen dich | und füßelſt raſch dabei. Langbein 2, 77; Mag
des verhenkerten F–s wegen [die Füße des Tauſendfußes]
nicht zählen. Lichtenberg 3, 540; Hog. 1, 4 ꝛc., nam. auch:
mit einer Perſon des andern Geſchlechts durch das
Spiel der Füße unterm Tiſch ꝛc. ein heimliches Ver-
ſtändnis unterhalten: Bei Tafel ſchwelgend füßle mit dem
Lieben. G. 12, 72. Auch Zſſtzg. (ſ. die von Fuß),
z. B.: Der junge Magiſter kratzfüßelte ein Erkleckliches.
Polko Muſ. 483. 2) tr.: Etwas durch Bewegung
der Füße einſtampfen und ſo Zſſtzg.: Durch das F. in
die Erde gebracht oder eingetreten. Reichard Gart. 1, 116 ꝛc.;
Es wird der Same .. geſäet, eingefüßelt ꝛc. 3, 211;
Wenn die Samen obenauf geſäet und nicht untergefüßelt
werden. 1, 129 ꝛc. Der Füßler, ſ. d.
Anm. Mundartl.: ſchlecht zu Fuß ſein; trippelnd gehn.
Stalder 1, 407 (wie fußen, intr. (ſein) zu Fuß gehn);
tr.: Einen über den Fuß fallen machen. ebd.; intr. nach dem
Schweiß der Füße ſtinken. Schm. 1, 572, vgl. Fuß 2 ꝛc.
Bei Campe auch = ſkandieren (ſ. d).