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fußen
Fūßen, 1) intr. (haben):
den Fuß irgendwo aufsetzen, mit dem Fuß auf Etwas ruhen, eig. u. übertr.; Das, worauf gefußt wird, steht mit auf u. Dat. (vgl.: auf Etwas ruhen, beruhen) od. mit auf u. Accus. (den Fuß auf Etwas setzen; sich auf Etwas stützen, auf Etwas bauen, s. 2): Die Ufer, auf dessen Rande Jene f. [stehn]. Börne 2, 25; So nicht die Erde, darauf ich fuße, umschlägt. Chamisso 5, 199; Ich fuße [baue] nicht wenig auf diesen Wink. Claudius 5, 105; Auf Demjenigen, was Gottsched gethan, f. Danzel 129; 225; Im Vorbeifliegen, ohne daß er fußet. Fleming J. 152b; Das ist’s eben, worauf ich fuße [baue, mich verlasse]. G. 10, 176; 15, 266; Die Säulen f. [ruhen] auf eine m gemeinsamen Unterbau. Hettner gR. 95; Ihr Leben fußte [beruhte] auf der Geselligkeit. HHerz 49; Schaukelnde Bretter, auf die man nicht sicher f. kann. Musäus Ph. 2, 213; Einen festen Grund, auf welchem er f. könnte. Tieck A. 2, 260; Daß ich eigentlich nur mit dem großen Zeh in der Romantik fuße [stehe]. HVoß JP. 22; Die Dummheit wird nicht an der Stelle der Weisheit f. [Fuß fassen]. 93; Politischer Haß fußt auf den Glauben, wie religiöser. Waldau N. 1, 76. 2) tr.: Etwas auf eine Grundlage bauen, gründen: Die ihre Er- oberungen auf ihre wirkliche Schönheit f. können, u. so auch ref. = sich stützen: Fußet sich sein Gegner auf subjektive Gründe, so ist er freilich leicht zu widerlegen. Kant Kr.d.r. Vern. 822 etc. 3) das Partic.: Gefußt als Ew.: mit Füßen versehen (s. füßig), fußförmig, so z.B. Bot.: Gefußte Blätter, Blattstiele, ästige, sonst nam. in Zsstzg.: Kurz-, lang-, schnell-, leicht-gefußt etc. u. auch mit Uml.: Einen .. bockgefüßten | Satir. Gleim 6, 197; Die bockgefüßten Füße. Schottel 884; Der ziegengefüßete Pausback. G. 1, 275; Der schnellgefüßte tolle Prinz. Schlegel Sh. 6, 135; Schlängelchen .., doch viergefüßet. G. 1, 287; Das langgeöhrte, viergefüßte, | blutgier’ge Raubthier. Werner Luth. 189 etc.
Zsstzg. z. B.: Án- (weidm.): Im Fliegen . ., noch mehr, wo er angefußt hat. Döbel 1, 79b; 2, 240a U. V., v. Vögeln, sich mit den Fuß ruhend wohinsetzen. 2) (Turnk.) einen Körpertheil mit dem Fuß berühren.
Aūf-: Leicht ohne aufzufußen schwebt sie nur. Rückert Mak. 2, 137 etc. Bei Spate 2, 8 auch v. einer Silbe = steigen, Ggstz.: abschließen (sinken). Be- [3]: Der offenbar am leichtesten Befußte. Kapper Ch. 2, 96.
Krátz-: einen Kratzfuß machen; mit dem Fuß ausstreichend sich verbeugen: Sagte k–d. Kurz Sonn. 387.
Schárr-: kratzf.
Zurück-: Kaiser Joseph fußte auf den Grundsatz zurück [ging darauf als auf den Standpunkt zurück]. Devrient 2, 402 u. ä. m.