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Fuß
Fūß, m., –es; Füße; Füßchen, lein; -:
1) eig.: die den Thieren zum Gehn dienenden Gliedmaßen: Der Mensch, die Vögel haben 2, die meisten Säugethiere und Amphibien 4, die Insekten 6 Füße etc.; Der Auerhahn hat Füße. Döbel 1, 45; Es stehen die Kraniche gemeiniglich auf einem F–e. ebd.; vgl. weidm.: Lauf, Ständer etc. Im engern Sinn bezeichnet F., nam. beim Menschen, den untersten Theil des Beins (s. d. 2a) und steht dann oft der „Hand“ (s. d. und Arm) gegenüber; bei den Viérfüßern im Allgemeinen der Theil vom Schienbein an. Von den vielen theilweise sprichwörtl. und übertr. Wendungen und Redensarten sind die gebräuchlichsten:
a) als Nomin. (Subj.): Der F. strauchelt, gleitet, wankt, stößt sich woran etc.; Jch war des Blinden Auge und des Lahmen Füße. Hiob 19. 15.
b) Accus. (Obj.): Die Sache hat Hand und F., Geschick, ist ihrer Bestimmung völlig gemäß. Keinen F. mehr fühlen (s. d. 1b); Gott sei vor, daß ich eher nur einen F. aus dessen Saal setze. Fouqué 8, 82 [ihn verlasse]; Mit meinem Willen soll er keinen F. mehr in das vermaledeite Haus setzen [nie wieder es betreten, s. k]. L. 1, 510; Ich ziehe nun eben den hintersten F. nach, um aus Deutschland zu treten. 12, 41 [rüste mich, es ganz zu verlassen]; Schon einen F. im Steigbügel [auf dem Sprung stehn], im Grabe haben [dem Tode nahe sein]; F. in Bügel setzen. Immermann M. 3, 266; Wenn er nur erst einen F., ein Füßchen drin hat, so kommt er auch ganz hinein; Hier fass’ ich F. [nehme ich meinen Standpunkt]. G. 12, 82; Noch konnte ich F. fassen, um zu fliehen. 20, 70; In den nördlichen Gegenden hatte die Herrschaft der Spanier noch immer keinen festen F. fassen können. Sch. 864b; Nirgend heim, .. keinen gewissen F. noch Raum haben. Luther 8, 121b; vgl. 1. Mos. 8, 9; F. [Stand] halten. Opitz 1, 320; Festen F. in Wien behalten. L. 12, 353; Durch diese Stelle bekommen Sie bei uns einen F. auf Alles [Standpunkt, von wo aus sie auf Alles Anspruch machen können]. 392; Den F. im Hafen haben [ein sichrer, geborgner, angesehner Mann sein]. Gotthelf Sch. 261, aber auch von der Fliege im Spinngewebe: Hat eine einmal einen F. darin, hilft alles Zappeln nicht. 364 etc.; Einem Füße machen, ihn eilen, laufen machen; Die Füße in die Hände nehmen (scherzh.). Goltz 1, 130 u. o., sich auf den Weg machen; Sich die Füße abrennen. V. Th. 7, 123, sich sehr angelegentlich um Etwas bemühen; Die Füße an Einem wischen, ihn schlecht und verächtlich behandeln; Die Füße unter Jemandes Tisch haben, an seinem Tisch essen; Den besten (s. d. 3a) F. vorsetzen, eigentl. den rechten; dann: sich von der vortheilhaftesten Seite zuerst zeigen u. ä. m.
c) Genit.: Trocknes Fußes durchs Meer gehn. Iudith 5, 10; Festen F–es den Feind erwarten; Stehenden F–es. Sch. 520; W. 29, 143 u. o., ohne Aufschub, wie man steht und geht. Ferner abhäng. von Präpos. (alphab.):
d) (scherzh.): Daß ein Pantoffel mir abhanden [s. d.] oder vielmehr ab- füßen kam. Heine Reis. 1, 232.
e) Lahm, krank an den Füßen. 2. Sam. 4, 4; 2. Chr. 16, 12 etc.; Welches Bleigewicht bindet uns das Schicksal an die Füße! Gutzkow R. 4, 232; Ich kann nicht [mitkommen], ich habe Blei (s. d.) an den Füßen. Hebel 3, 160; Schiebt . . behutsam sich herab und schleicht, | als ob er Blei an wollnen Füßen hätte. W. 11, 253. So viel davon verstehn als ein Schaf am linken F. [gar Nichts]. Weidner 299.
f) Einem (Einen) auf den F. treten; Sich auf seine Füße richten. Hes. 37, 10 Fuß [sich aufrichten]; auf seine Füße treten. 2, 1; springen. Talvj 1, 229 etc.; Auf die Füße fallen, so daß man fallend auf die Füße zu stehn kommt (s. Katze 2c); Einem auf dem F–e folgen, nacheilen. G. 16, 274; Gutzkow R. 7, 79; Sch. 467a u. o. [wie: auf den Fersen, Hacken etc., gleichsam darauf sitzend = unmittelbar], vgl. auch Fährte; Send ihm auf dem F. ein sanftes [Wort] nach. Rückert R. 55aetc., aber auch (s. Auf): Daß ich ihm nachfolgte auf den F. Mak. 1, 88. Auf freiem F–e sein, frei umhergehn; Einen auf freien F. stellen. Sch. 748a u. v.; Auf Freiers-Füßen gehn, ein Freier, Heirathslustiger sein, freien wollen; Auf eignen Füßen stehn, selbständig sein; Ein solcher Versuch, sich auf seine Füße zu stellen, sich unabhängig zu machen etc. G. 21, 32; Immer auf den Füßen [Beinen] sein, auf, im Gange sein; Sich auf die Füße [Beine] machen, sich auf den Weg begeben; Einem auf die Füße [Beine] helfen, ihn (eig. u. übertr.) zum Stehn, in Gang bringen, nam. einen Gefallnen etc.: Viel Volks, Soldaten auf die Füße [Beine] bringen, aufbringen, in Gang bringen, ausrüsten; Auf ungewissem F–e sitzen. Luther 8, 121b = keinen festen Fuß, keine sichere Wohnstätte haben; Es stehe Schwedens Heil annoch auf guten Füßen. Weichmann 1, 27; Etwas steht, ruht auf schwachen Füßen, hat keinen sichern Halt in sich, kann leicht übern Haufen fallen; Und was man für bedeutend hält, | ist Alles auf schwache Füße gestellt. G. 3, 73 etc. Auf einem großen F–e leben [vornehm], hergenommen aus einer Zeit, wo die Länge des Schuhs nach dem Range der Person verschieden war, und so übertr. in vielen Redensarten, zur Bezeichnung des Verhältnisses und Maßstabes (s. 4; 5): Hier ist Alles auf deutschem F. Forster B. 1, 482; Sie auf den vertrauten F. der gleichgeborenen Freunde behandeln. 445; Auf einem unsichern, gespannten F. mit ihm zu stehen. G. 21, 2; Waren in wenigen Tagen mit der päpstlichen Familie auf den F. der Vertraulichkeit. Klinger F. 302; Mit den Schäfern auf einem gütlichen F. zu leben. L. 1, 159; Es [das Geschäft] auf den F. zu kontinuieren, auf dem es sich bereits befindet. 12, 317; Wie völlig ich Sie auf den F. eines alten Freundes genommen. 372; Auf dem bisherigen F. in Wolfenbüttel nicht zu bleiben. 431; In Wolfenbüttel zu bleiben, nur auf den F., wie ich bisher gewesen, kann ich es unmöglich. 433; Auf den bisherigen F. kann ich weiter in Wolfenbüttel schlechterdings nicht bleiben. 436; Da er und unser Prinz .. jetzt auf einem ziemlich guten F. zusammen stehen. Sch. 736a; Wenn ihn der Prinz auf den F. eines Fremden behandelte. 741b; Auf eine m zu hohen F. gelebt. Tieck N. 7, 42; Der es auf diesen F. nicht lange aushalten könne. W. 23, 27; Lebt sie auf einem so fürsllichen F. 71; Seitdem sehen sie sich auf einen ziemlich vertrauten F. 21, 222; Da er .. auf diesem F. kaum 4 bis 500 Drachmen jährlich gebrauchen kann. 223; 31, 403 etc. Die Beisp. zeigen hier den Accus. nicht blos neben Zeitw. der Bewegung, wie: Ich habe mich gleich auf diesen F. zu ihm gestellt etc., sondern auch neben andern, vgl.: Auf diese Art, Bedingung etc. So finden sich auch unzählige Zsstzg., z. B.: Erstlich standen sie nur auf einem höflichenBesuchs-F–e mit den Hellseherinnen. Immermann M. 2, 269; Der sich leichter mit Jemand auf den Duz-F. stellt. Kohl Irl. 1, 169; Lebte auf dem Hof-F. Zschokke Nov. 3, 82; Mit Einem auf dem Freundschafts-, Friedens-, Gruß-, Kriegs-, Neck-F. stehen etc., vgl. Komment.
g) Einen bei den Füßen aufhängen etc.
h) Von Kopf bis F. G. 6, 94, ganz und gar, s. o u. α. Nun wich es F. für [s. d. †] F. B. 166b.
i) Sich einen Dorn in den F. treten; Was man nicht im Kopf hat, muß man in den Füßen haben (Sprchw.), Vergeßliche müssen viel laufen; Sein Heil in den Füßen [im Laufen, in der Flucht] suchen etc. k) Mit den Füßen strampeln, trampeln, aufstampfen, scharren, kratzen, ausstreichen (vgl. Kratzfuß. Thümmel 7, 160); Mit Hand und F. gegen Etwas sich sträuben, sich wehren, zappeln (Keller gH. 2, 312), arbeiten (V. Od. 11, 595) etc. = angestrengt, eifrig; Etwas mit Füßen treten (vgl. n). Sch. 492b, es auf das verächtlichste und schmählichste behandeln; Mit einem F.,schon im Steigbügel, im Grabe stehen (s. b); War er mit keinem F. in den Thurm gekommen. Prutz Mus. 1, 177, vgl. b und: Er hat’s mit keinem Auge gesehn etc.; Mit dem linken F. zuerst aus dem Bett gestiegen (sprchw., von einem Verdrießlichen etc., dem an einem Tage Nichts recht ist); Fuß umgekehrt: Muß beim Aufstehen mit dem rechten F. in den Pantoffel geschlüpft sein. G. Reinh. 140. l) Etwas wieder nach dem frühern F. einrichten etc., vgl. f und 5. m) Über seine eignen Füße stolpern, von einem äußerstUngeschickten, Blöden etc.; Mit Einem über den F. [die Hand] gespannt sein, nicht in gutem Vernehmen stehn. L. Nath. 2, 2 etc. n) Die Hundejungen .. verdienen, daß man sie unter die Füße tritt. Forster B. 1, 277; Wenn ihr mich aufgebt, so bin ich ganz unter die Füße getreten. Tieck Acc. 1, 155; Zinkgräf 1, 212 etc., vgl. k; Jemand, ein Land unter den F. bringen, unterwerfen; Er hat ihm Alles unter seine Füße gethan . ., daß es Alles unterthan sei. 1. Kor. 15, 27; Ps. 47, 4. Den Weg unter die Füße nehmen. Gotthelf Sch. 93; U. 2, 345 etc.; Ich nehme drei Treppen unter die Füße bis zum Dachgiebel hinauf. Brentano Fr. 1, 81. Der Boden, die Stelle brennt Einem unter den Füßen. Engel 12, 331; Gutzkow R. 5, 62 etc., man empfindet peinigende Unruhe beim Bleiben etc. Ich muß erst wieder festen Boden unter den Füßen haben. Kurz Sonn. 176; Einem Etwas an die Hand und unter den F. geben (vgl. suppeditieren). Goltz 2, 71; L. 12, 494; W. 23, 46. o) Von F. bis an die Scheitel, durch und durch verderbt. Luther 6, 355b; Wofern sie dich von F. auf um und um verwandelten. W. 12, 30 etc., s. h und q. War von leichten Füßen, wie ein Reh. 2. Sam. 2, 18. Den Staub von den Füßen schütteln. Ap. 13, 51. p) Fern suchen, was Einem dicht vor den Füßen liegt. Einem sein Geschenk vor die Füße werfen, es mit Verachtung zurückweisen oder zurückgeben. Das Herz müßte ihr vor Scham und Ärger vor die Füße sinken. Prutz Mus. 2, 167 etc. q) Ich sah von Kopf zu F. aus wie ein Strauchdieb. Merck Br. 2, 91. Zu Füßen Einem fallen, sich werfen, als Zeichen demüthiger Verehrung und Bitte; Sich Einem zu Füßen setzen, sitzen, am Fußende, z. B. des Bettes etc., Ggstz.: Zu Häupten, zur Seite etc. Zu F. (Ggstz. zu Pferde, zu Wagen) reisen, gehn, ziehn; Schnell, leicht, gut zu F. sein, so marschieren können; Ein Soldat zu F., Jnfanterist; Zu F. dienen; Ein Regiment zu Pferde, ein Regiment zu F. r) Übrigens solltest du einmal deinen Braunen .. zwischen die Füße nehmen und kommen [auf deinem Braunen herreiten]. Merck’s B. 2, 151 etc. 2) der den Fuß (im Ggstz. des Beins) bedeckende Theil des Strumpfs, Füßling: An den Beinling einen F. anstricken. Schwzr. auch: Für-F. [Vor-F.]. Gotthelf G. 279; Sch. 211; Stalder 1, 406, mit dem Zeitw.: Fürfußen: Füßlinge anstricken etc. 3) übertr. auf Dinge und zwar:
a) auf sich bewegende (personif.): Den Seine-Strom, der hier beblümte Matten | mit blauem F. durchirrt. Alxinger D. 231.
b) häufiger auf stehnde, zur Bezeichnung des untern Theils, nam. insofern sie darauf ruhn: Die vier Füße des Tisches. 2. Mos. 25, 26; Die [Bretter] sollen 40 silberne Füße unten haben, je zween Füße unter jeglichem Brett. 26, 19; Zwanzig Säulen auf 20 ehernen Füßen. 27, 10; Ein ehern Handfaß mit einem ehernen F. 30, 18; Leisten oben und unten und Füßlein daran. 1. Kön. 7, 29; Worauf stehen ihre [der Erde] Füße versenkt? Hiob 38, 6; Den waldbewachsnen F. des Gebirges. Chamisso 4, 310; Er sah ihn jetzt am F–e des Wegs sich ducken. Gutzkow R. 2, 255; Rings von Blättern wird ihr [der Myrthe] F. bedeckt. Streckfuß Rol. 6, 26; Nicolai 2, 87; Stieß den Rahmen von sich, | .. daß 2 Füße ihm zerbrachen. Talvj 2, 149; Kopf und F. eines Buchstaben, einer Cigarre; F. oder Schenkel eines Zirkels. Bergb.: F. oder Sohle eines Stollens etc. Auch Zsstzg. z. B.: Berg(es)-F. Echtermayer 296; Lenau 1, 273; Bett-F. G. 2, 176; Schild-F., der untere Theil des aufrechtstehnden Schildes. Bernd Wapp. 2, 35; Tisch-F. V. Ov. 2, 102 u. ä. m. 4) ein nach Ort und Zeit verschiednes Längenmaß, nach der Duodecimaleintheilung = ½ Ruthe = 12 Zoll, wie der Zoll wieder 12 Linien hat, nach der namentl. in wissenschaftlichen Werken geltenden und danach auch schon in vielen Staaten eingeführten Decimaleintheilung = ¼o Ruthe = 10 Zoll, wie der Zoll wieder 10 Linien hat. In Ostreich hat der F. 389¼, in Preußen 314, in Baiern 416¼, in Würtemberg 286, in Sachsen und Baden 300 Millimeter etc. Diesem Längenmaß entspricht als Flächenmaß der Quadrat-F. (s. Quadrat), wofür manauch: Flächen- und Geviert- F. sagt, und als Körpermaß der Kubik- F., auch Fuß Körper-, Würfel-F. genannt, vgl. Balken-F., 12 (oder 10) Kubikzoll und Riemen-F., 12 (oder 10) Quadratzoll. Wie bei Maßeinheiten im Allgm. die Mz. uv.: 1 Ruthe (1⁰) hat 10 F. (10); eine Quadratruthe (1□⁰) hat 10 mal 10 od. 100 Quadrat-F. (100 Ⅱ); eine Kubikruthe hat 10 mal 10 mal 10od. 1000 Kubik-F. (1000“); Ein Rechteck, das 7 F. lang und 4 F. breit ist, hat 28 Quadrat-F. Inhalt; Eine Länge von 3 F. etc., doch findet sich im Dat. auch: Individuen von mehreren F–en Länge. Burmeister gB. 1, 17; Die Höhe von einigen F–en. Humboldt K. 1, 325; Eine Länge von 4 rheinländischen F–en. WHumboldt 3, 312; Lichtenberg 5, 508 und so nam., wo F. allgm. = Fußmaß: Nach Ellen, nicht nach F–en rechnen; auch im Nomin.: In neuerer Zeit sind die F–e in den verschiedenen Ländern nach dem französischen Längenmaß bestimmt etc. Ungw. aber ist hier die Mz. mit Umlaut wie Mügge Chev. 2, 221. Hierzu auch: Eine Orgelpfeife von 8 F. etc. und übertr.: 8 F. Ton, wie er einer solchen Pfeife entspricht. S. auch Breit 1b u. c. 5) s. 4u. 1f: ein bestimmter, festgestellter Maßstab, wonach als nach der Grundlage Etwas eingerichtet ist, die Feststellung selbst und die Art und Weise der Einrichtung: Ließen sie sich das Gute, was der Zufall unter ihrem Namen that, auf eben dem F. [= ebenso] bezahlen, wie ein Mauleseltreiber den täglichen Verdienst seines Esels einzieht. W. 13, 161 etc.; Horaz rühmt ihn wegen des edeln, freien und von allen Intriguen gänzlich entfernten F–es, wie man in seinem Hause lebt. HBr. 1, 18 etc. Nam.:
a) in Bezug auf die Einrichtung eines Heers, der Truppen: Überzeugt von dem Nutzen, seiner ... Miliz durch einen in Handgriffen und Wendungen geübten Kriegs-F. Haltung und Muster zu geben, ... errichtete er eine Ordonnanz; 8, nachmals 12hundert reisige Kriegsmannen etc. .. war der erste F. und Kern, dem, nach den Umständen, größere oder geringere Abtheilungen der Landmiliz .. angeschlossen wurden. Jv Müller 24, 11; Das Heer auf den Kriegs-F., auf den Friedens-F. setzen, ihm die Einrichtung geben, wie sie einer zu erwartenden Kriegs- oder Friedens- Zeit gemäß ist etc.
b) in Bezug auf die Ausprägung von Münzen: Unter Münz-F. versteht man die Grundbestimmungen der Ausmünzung . .. In Deutschland ist die kölnische Mark .. das Münzgewicht u. die hier üblichen Münzfü ße [Anm.]benennt man nach der Anzahl Münzeinheiten, welche aus einer solchen Mark Feinsilber ausgebracht werden: Nach dem Vierzehnthaler- F–e liefert demzufolge die feine Mark 14 Thaler ... Nach dem 24¹ Gulden-F. enthalten 24¹ Gulden eine Mark Feinsilber ... In Osterreich gilt der Zwanziggulden-F. (20 Gulden aus einer kölnischen feinen Mark) etc. Karmarsch 2, 715; Frühere Münzfuße [Anm.] waren der alte Reichs-F. (v. J. 1559), der neue (1623), der zinnische (1667 im Kloster Zinna abgeschlossen), der Leipziger (1690), der Konventions-F. (1750) etc.
c) auchvon anderngesetzlichen Einrichtungen, z. B.: So braucht auch Keiner seine Verlassenschaft auf den vierten F., auf einen Exuvienthaler oder einen Todtenpfennig zu accordieren. Möser Ph. 3, 347 etc., s. Zins- F. 6) In der Metrik heißen die aus einer best. Verbindung von langen (–) und kurzen (⏑) Silben bestehnden, die Grundlage eines Verses bildenden Theile desselben, Füße, Vers-Füße, auch, insofern sie aus Silben zusammengesetzt sind, Silben-Füße, und insofern ihrem Schema gewisse Wörter entsprechen, Wort-Füße: Läng’ an Kürze gestellt, der F. wird Jambus genennet. V. Hor. 2, 372; Des Hexameters Tanz in bestimmten Wort-Füßen aller Art nachzubilden. Br. 1, 26; Silben-F. und Reimwort. G. 3, 349; Ein Silben-F., wo eine lange Silbe | auf eine kurze folget, wird ein Jambus | genennt. Ein schneller F.! W. HBr. 2, 223; Unter den vierfüßigen Vers-Füßen ist der Choriamb (–⏑ ⏑–) besonders wohllautend etc.
Anm. Gr. πoȫς, lat. pes, goth. fötus, ahd. fuoz, pers. pah (z. B. in der bekannten Würde des Pascha, pâdischâh, Fuß des Schach), wozu als Nbnf. „Pfote“ gehört, wohl stammverwandt mit gr. πατα (gehe), was wie plattd. padden, pedden treten und hochd. patschen wohl urspr. Tonw. ist. Dazu gr. πάττoς, Pfad, plattd. padde, Kröte etc. Adelung führt das sächl. Geschlecht als in der Niederlausitz üblich an; als fem.: Griff an der lahmen F. Opitz 1, 145, wenn nicht ein Druckf. statt „den“. Über die Mz. Fuß ohne Umlaut s. 4, danach auch richtiger 5: Die Münzfuße etc. Mundartl. Fortbildungen wie: Fußete, f.: Fußende des Betts. Gotthelf G. 154; Zusammenfüßlige, adv. 306, mit zusammengehaltnen Füßen hineinspringend, jäh, ohne Besinnen etc.
Zsstzg. unerschöpflich (vgl. Bein): a) nach dem Wesen oder Ggstd., der einen Fuß hat, z. B.: Menschen-, Männer-, Frauen-, Kinder-F.; Teufels-F.; Pferde-, Esel-, Ochsen-, Storch-, Gänse-, Tauben-, Frosch-F.; Berg-, Bett-, Glas-, Säulen-, Sopha-, Stuhl-, Tisch-F. etc. (s. 3b). Dabei bez. das Bstw. oft nur die Ahnlichkeit, z. B.: Dieser Mann hat einen wahren Kinder-F. [sein Fuß ist so klein wie der eines Kindes], Storchfüße [so dünn und hoch wie die des Storchs] etc. b) (s. Bein 2b und vgl. die Zsstzg. von füßig, Füßler, Füßer) bez. die Zsstzg. einen Fuß von einer gewissen Beschaffenheit und zugleich eine Person, ein Wesen, einen Ggstd. mit so beschaffnen Füßen. So ist z. B. ein Stelz-F. ein hölzernes Bein als Ersatz eines fehlenden, etwa abgeschoßnen und eine Person mit solchem; ein Schlenker-, Schlotter-F., Einer, der mit den Beinen schlenkert etc.; Hink- F. etc. Unter den Jndianern heißt ein Stamm: Schwarzfüße. Freiligrath H. 14 etc., s. u. die Zsstzg., z. B. Drei-, Gang-, Klump-, Leicht-, Schnell-, Tausend-F. etc.; ferner s. 1f; 4; 5a und b; 6. Hiernach und nach dem Muster der folgenden ist die Zahl der aufgeführten leicht zu mehren: Ácht-: ein Wesen mit 8 Füßen, nam. ein dintenfisch-artiges Weichthier mit 8 langen Armen, Octopus.
After-: unten am Schwanz vieler Krustenthiere.
Álp-: eine Figur (⛤, daspythagorische Zeichen, Pentagramm, Druden-F. etc.), der man magische Kraft, nam. Abwehr böser Geister, des Alps, der Druden etc. zuschrieb, s. auch Krähen-F. Zuw. auch zwei sich kreuzende Dreiecke ✡. Bálken- [4].
Bār-: der nackte unbekleidete Fuß: Die staubigen Barfüße abergläubischer Mönche gewaschen. Monatbl. 1, 543b, auch eine Person mit solchen Füßen: Das Barfüßele. Auerbach, nam. aberals Adverb u. prädikatives Ew.: B. sein, gehn, laufen etc. Jes. 20, 2; 4; Barhaupt, b. zur Kapelle. Chamisso 3, 356; G. 9, 328; Talvj 2, 52; Dabei sind sie .. b. oder, wie die Sachsen sagen, „barps“. Monatbl. 1, 440b; Die Gänse gehen überall b. (Sprchw., vgl.: Es wird überall mit Wasser gekocht etc., um anzuzeigen, daß es anderwärts trotz des Rühmens auch noch nicht wesentlich besser sei als am Ort des Sprechenden). Selten als attrib. Ew., vgl. barfüßig: Den b–en kleinen Jungen. Pückler Verst. 1, 116 und gehäuft: Wallen mit b–en Füßen. HSachs 3, 2, 148b.
Bǟren-: s. a, auch Pflanzenname, Arctopus und Helleborus viridis.
Bāūer-: s. Breitbaum.
Bēī-: Pflanze, Artemisia vulgaris, wovon man wohl erst etymologisch deutelnd fabelte, daß den es bei sich Tragenden der Fuß nicht müde würde. Alpen-B., A. glacialis; Feld- B., A. campestris etc.
Blāsen-: ein kleines Jnsekt mit einer Blase am Fuß, Thrips.
Blátt-: ein zu den Kiemenfüßern gehöriges Krustenthier, Apus.
Blāū-: Art Bergfalke, Falco cyanopus.
Bócks-: s. a: Seine [des Fauns] spitzigen Bocksfüße. Fichte N. 44; Den Teufel mit den Hörnern und den Bocksfüßen. Klinger F. 66; Ein B. [Satyr] darf dort Alles wagen. G. 12, 112.
Brēīt-: Geschöpf mit breitem Fuß, nam. eine Art Krabbe, Cancer depurator und ein Schwimmvogel, Plotus, auch Platsch-F.; rothwälsch = Gans, s. Platt-F. Decimāl- [4].
Dēīch-: Deichanker, das feste Ufer, worauf der Deich liegt.
Díck-: s. a, auch eine Art Regenpfeifer, Charadrius oedicnemus im Ggstz. von Ch. himantopus, Dünn-, Lang-, Riemen-F.; auch eine Milbe, Acarus crassipes etc.
Dóll-: (veralt.) Klump-F. Frisch; Schm. etc.
Drēī-: ein Wesen mit drei Füßen, z. B.: Mancher Vierbein [Pferd] wird zum hinkenden D. verkrüppelt. Kohl Südr. 2, 196; Der Mensch vorgebückt wie ein gelähmter D. [mit dem Stab als dritten Fuß]. V. Myth. 1, 134, so auch ein Vers von drei Füßen (Trimeter) etc., nam. aber ein Geräth mit drei Füßen, so in’derτKüche das, worauf Kessel, Töpfe etc. übers Feuer gestellt werden; Der delphische D., der Sitz der propheceienden Pythia und so: Der auf dem heiligen D–e sitzend alle seine 66* Reden als Göttersprüche von sich giebt. W. 29, 147; Vom D. herab [wie im Orakelton], z. B. Gervinus Lit. 5, 287 etc. Drūden-: Alp-F.: „Der D. auf eurer Schwelle.“ | Das Pentagramma macht dir [Teufel] Pein? G. 11, 58; s. Krähen-F. u. Bärlapp.
Dünn-: s. Dick-F. Duodecimāl- [4]. Dūz- [1f].
Elephánten-: plumper, langsamer Fuß (obgleich er nach Burmeister gB. 1, 81, relativ der kleinste u. zierlichste ist). Immermann M. 3, 409; auch eine Pflanze, Elephantopus.
Enten-: s. a, auch Pflanzen Cotyledon laciniata u. Podophyllum.
Fāūl-: ein langsam sich bewegendes Wesen, nam. das Faulthier, Bradypus.
Fêder-:
1) z. B. [3b] der Fuß an der Feder des Gießinstruments der Schriftgießer. Karmarsch 3, 185 etc.
2) ein Thier mit federbedecktem Fuß, nam. = Rauh-F., die Monatstaube, Columha dasypus. 3) Fieder-F., in der Naturgeschichte der Vögel die Fußbildung mancher Sumpfvögel, wie des Wasserhuhns, wobei die Zehen nur einen ausgeschweiften Saum von gekerbten Lappen haben. Flách-: s. Platt-F. Flächen- [4]. Flīēgen-, s. Krakel-F. Frēīers- [1f]. Frīēdens- [5a]. Für- [2]. Gābel-: gabelförmiger Fuß. König Kl. 2, 295. Gáng-: (Naturgesch.) Vogelfuß mit einer Hinterzehe u. 3 Zehen nach vorn, wovon die beiden äußern nur am Grunde des ersten Zehenglieds verwachsen sind, auch Wandel-F.; sind die Zehen bis über die Mitte verwachsen, so heißt er ein Schreit-F. Gä́nse-: s. a, auch nach der Ahnlichkeit:
1) eine Pflanze, Chenopodium, z. B. Bastard-G., Ch. hybri– dum, Männer-G., Ch. murale, Stadt-G., Ch. urbicum, Strand-G., Ch. maritimum etc.
2) Art Weinstock, weißer Traminer, Gänsefüß(l)er.
3) Art Flügelschnecke, Strombus pes pelicani; Pelikans-, Vogel-F. 4) Feuerwerkerei: drei verbundne Bränder. 5) Buchdr.: Anführezeichen („“), worin in der Schrift u. im Druck die direkte Rede eines Andern angeführt wird: Seine Gesinnungen sollen von Gänsefüßchen eskortiert werden. Börne Frz. 27; Gutzkow R. 2, 311 u. ä. m. Gēīß-: s. a, auch ein unten gespaltnes Brecheisen, Ziegen-F. und Name mehrerer Pflanzen: Aegopodium (Hind-F.); Angelica silvestris; Melampyrum; Spiraea ulmaria etc., ferner meist Ziegen-F.: Convolvulus pes caprae u. Oxalis pes caprae. Gelénk-: worin Gelenke enthalten sind, z.B. an einem Rahmen. Karmarsch 2, 811. Gevīērt- [4]. Glīēder-: Gelenk-F.; Schreit-F. Grēīf-: zum Greifen dienend, wie die Scheerenfüße vieler Krustenthiere. Hāhnen-: s. a; auch schlechte Schriftzüge: Mit Hahnenfüßen geschrieben. Bürger 491a etc., s. Krähen-F. Ferner: Namen mehrerer Pflanzen, nam.
1) Ranunculus mit vielen Arten, s. Krähen-, Tauben-, Weihen- F. etc.
2) Art Schwaden: Panicum crus galli. 3) Anemone nemorosa etc. H āsen-: s. a; 1) sprchw.: Einen H. in der Tasche haben, allerlei Kurzweil, Possen treiben; Ein H., ein possentreibender Geck, Harlekin, auch ein Feigling: Wie soll jetzt so ein sterblicher | Hans H. entkommen? Blumauer 2, 179; Da sitzt das Abenteuer mit weiten Ärmeln da, | der König H. G. 7, 41; Ein französischer Abbé dociert, Alexander sei ein H. gewesen. Sch. 106b; 183a u. o., vgl. Hasenzwirn. 2) auch Name mehrerer Thiere u. Pflanzen mit rauhen Füßen etc., z. B.: das weiße Birkhuhn, Tetrao lagopus (Rauchfuß); der Steinfuchs, Canis lagopus; der Ackerklee, Trifolium arvense; der spanische Wegerich, Plantago lagopus etc. Hín(d)-: s. Geiß -F. Hínter-:
1) bei Vierfüßern im Ggstz. der Vorderfüße: Auf die Hinterfüße treten (L. 11, 583), sich stellen (Gutzkow R. 1, 217) etc. = sich zur Wehre setzen, vgl.: Sich auf seine Klauen setzen. G. 29, 235.
2) der zwischen der Fußwurzel u. den ersten Gliedern der Zehen liegende Theil des Fußes, Mittel-F., Platt-F., Fußbrett, im Ggstz. des Vorderfußes od. Oberristes etc. Hōhl-: der Theil des Fußes, wo er hohl ausgeschweift ist: Die hinter den Zehen beginnende Plattfußbildung mit dem flachen völlig ebenen H. Burmeister gB. 2, 108. Hórn-: Huf, auch ein hornfüßiges Wesen: Der H. Pan. Droysen A. 3, 431. Hǖhner-: s. Krakel- F. Káppen-: Kappenblume, Aconitum napellus. Kátzen-: s. a; eine Austerart, Ostrea pes felis; eine Pflanze, Anagallis arvensis, auch Katzenpfote etc. Kāū-: bei den Krustenthieren Bewegungsorgane, die zugleich wie der Kiefer als Freßwerkzeuge dienen: Mit ihren vielen Beinen, Freßspitzen und Kaufüßen durchstöbern sie jeden Winkel. Vogt Oc. 2, 28 etc. Auch Kiefer-, Kiemen-F. Kīēfer-: s. Kau-F.; auch ein Wasserinsekt, Monoculus. Klámmer-: zum Anklammern dienend, z. B. der der Mauerschwalbe etc. Klétter-: zum Klettern eingerichtet, wie der der Spechte, mit zwei nach vorn und zwei nach hinten gerichteten Zehen. Wo, wie bei den Eulen etc., eine Zehe davon nach vorn oder hinten gewendet werden, eine sogen. Wendezeh, heißt der Fuß: Wendezeh- F. Klúmp-: mißgestalter klotzartiger Fuß eines Menschen u. ein Mensch mit solchen: Jenem | wird Klumpfüßchen gelallt, der auf klotziger Ferse daherstapft. V. H. 2, 34. Körper- [4]. Krǟhen-: s. a, nach der Ahnlichkeit auch: ungeschickte Buchstaben etc., auch solche Handschrift. Schweinichen 1, 28; Mit einem K. | geschrieben. W. 11, 215, s. Krakel-F.; Furchen im Gesicht (s. Spinnen-F.); Name mehrerer Pflanzen: Clavaria coralloides; Cochlearia coronopus; Plantago coronopus (Raben-F.); Lycopodium clavatum (Alp-, Druden-F.); Panicum crus corvi (Raben-F.); Ranunculus repens (Weihen-F., Wiesen-Hahnenfuß), bulbosus (Tauben-F., Rüben-Hahnenfuß). Krākel-: schlechte Handschrift, Krähen-F. (s. d.), Hühner-F.: Wimmelte es von Buchstaben, Krähen- und Krakelfüßen. Immermann M. 132; Solche Krakelfüße, solche Zickzacke, die kann ein Mensch lesen? L. 1, 214, hergenommen von den Spuren der krakelnden Hühner im Sande. Ahnlich heißt eine kleine kritzliche Schrift Fliegen-, Spinnen-Füße etc. Krátz-: eine Verbeugung, wobei man mit dem Fuß ausstreicht, Kompliment: Kratzfüße machen (Gotthelf G. 281), schneiden (Sealsfield Leg. 2, 154) etc.; Das ist kein K., das ist ein Rippenstoß. L. 13, 149 etc. Auch eine Person, die Kratzfüße macht, Komplimente schneidet: Wir dienen keinem Fürsten, der bei den Wälschen selbst ein Knecht und K. ist. Grabbe Herm. 115 etc., vgl.: Die Kratzfüßer und Schmeichler. Claudius 3, 76; Kratzfüßler. V. Sh. 3, 675. Auch Bezeichn. der kratzenden, scharrenden Henne: Kratzefuß, Tochter Hennings des Hahns, die beste der Hennen. G. 5, 133 etc., und (vgl.: Krakel-, Krähen-, Hühner-F.) von schlechten Schriftzügen etc.: Gewaltige Kratzfüße, die da auf das Notenpapier kamen. Rau Beeth. 2, 276. Krīēgs- [1f; 5a]. Krúmm-: s. b. Kubīk- [4]. Kūh-: s. a; ein Brecheisen, dessen untres Ende eine Art Klaue bildet, auf Schiffen zum Ausziehn von Spickern und als Hebel dienend; scherzh. und spöttisch = Flinte. Lāhm-: s. b: Begann .. Frau Venus dieses Pête–â-Tête | mit ihrem alten L. [dem hinkenden Vulkan]. Blumauer 2, 205. Láng-: s. b, auch z. B. = Schnake, Tipula, s. Dick-F. Láppen-: Schwimm-F. mit gespaltnen Schwimmhäuten. Látsch-: latschig gehnder Fuß und Einer der so geht, z. B. (rothwälsch) der Hase. Lāūf-: zum Laufen eingerichtet, z. B. bei den Laufkäfern und andern Insekten; bei den Vögeln ein Fuß, der hinten keine Zehe, vorn aber drei oder zwei hat; im letztern Fall von Einigen auch noch zum Unterschied Renn-F. genannt. Lēīcht-: Einer, der leicht zu Fuß ist, übertr.: ein leichtfertiger Mensch: Du sprichst ja wie ein rechter Bruder L. Scherr Sch. 2, 91, s. Wind-F. Míttel-: Hinter-F. 2. Öber-: Fußwurzel; Oberrist s. Vorder-F. Pelikān(s)-: Gänse-F. (2). Pfêrde-: s. a, nam. wird der Teufel mit solchem Fußvorgestellt, (vgl. Bocks-F.) G. 11, 105; HvKleis Kr. 125; Was will der jesuitische Pf. in der Kunst? Seydelmann 230 etc. Auch eine Gienmuschel, Chama hippopus, s. Becken 4; ferner Art Strohhüte der Mädchen im Thüringer Wald, s. Gutzkow Unterh. 2, 2, 358. Plátsch-: ein breiter Fuß und ein Wesen mit solchem (s. Platt-, Breit-F.): Mit dem breiten P. Grimm M. 74. Plátt-:
1) Platsch-F.: Der Neger-F. ist ein ausgeprägter P. ohne alle Wölbung des Rückens. Burmeister gB. 2, 106.
2) s. Hinter-F. 2.
3) Art Meereicheln, Lepas palmipes. 4) Schiff.: die Wache von 4 (auf Kriegsschiffen von 6) bis 8 Uhr Abends. Quadrāt- [4]. Rāben-: s. Krähen-F. Rāūb-: bei mehrern Insekten Vorderfüße im Schenkel mit einer Rinne, worein sich das Schienbein legt, weil sie den Raub damit haschen und zu Munde führen. Rāū(c)h-: Feder-F. (2); Hasen- F. (2). Rénn-: s. Lauf-F. Rīēm(en)-: s. Dick-F. Rōth-: s. b; Name mehrerer Vögel, z. B. einer Schnepfenart, Scolopax calidris, einer Ente, Anas albifrons etc., auch Rothfüßle. Rück-: Einfassung eines Deichs inwendig gegen den Druck des auswendigen Wassers. Rūder-: zum Rudern eingerichtet, bei manchen Krustenthieren; bei Vögeln ein Fuß, dessen vier Zehen durch eine Schwimmhaut verbunden sind, versch. von dem Schwimm-F., der nur drei so verbundne Zehen hat. Schárr-: Kratz-F. G. 10, 209; Thümmel 7, 158. Schíld- [3]. Schnéll-: s. b: Achill der Sch. Musäus M. 3, 44. Schrēīt-: zum Schreiten dienend, nam. bei einigen Schmetterlingen, deren Vorderfüße kürzer sind als die Hinterfüße, und bei den Vögeln, s. Gang-F. Schwímm-: s. Ruder-F. Séchs-: vgl. Drei-F., nam. = Herameter. Hebel 2, 175, so auch Sechsfüß(l)er. Sēē-: (Schiff.) Füße wie sie der Seemann braucht, zum Feststehn und Klettern auf schlingerndem Schiffe, ebenso Seehand. Sílben- [6]. Sítz-: bei Vögeln ein Fuß mit einer Zehe nach hinten und drei mit kurzer Bindehaut versehenen nach vorn. Spált-: bei Vögeln ein Fuß mit einer Zehe nach hinten und drei nicht verwachsnen nach vorn. Spínnen-: s. a, auch lange, dünne Füße überhaupt. G. 23, 107, ferner: Daß Sie .. Spinnenfüße um die schönen Augen bekommen. König Kl. 1, 239, kleine Furchen, weniger tief als die Krähenfüße (s. d. u. vgl. Spinnenbein). Stánd-: der zum Stehen dient etc. G. 31, 392. Stélz-: s. b. Stóll-: ein kurzer, schräger Fuß und Person mit solchem: Einen St. in einem hohen Schuch verbergen. Garzoni 973a; 47b etc. Stréck-: ein Wesen, das die Füße streckt, entweder die eignen, wie z. B. eine Spinnenart, Aranea extensa, oder die Andrer, so als Beiname des Todes. Gryphius 513, vgl. Streckebein. Stúmpf-, Stútz-: s. a, Klump-F. Tāūben-: s. a, auch Pflanzen, Geranium columbinum etc., s. Krähen-F. Tāūsend-: Wesen mit vielen Füßen, s. Tausendbein und Kelleresel. Tráppen-: s. a: Ein sogenannter T., welches die Spadille der Schinesen ist. Lichtenberg 5, 245. Vérs- [6]. Vīēl-: s. Tausendbein u. Polyp. Vōgel-: s. Gänse-F. (3); auch eine Pflanze, Ornithopus. Vōr-: (Schiff.): Den V. haben, ein Schiff todt segeln, ihm im Segeln vor-, beikommen. Vórder-: s. Hinter-F. Wándel-: s. Gang-F. Wánder-: Auf frischen Wanderfüßen, die ihm zu Gebote standen, sein Ziel zu erreichen. G. 18, 119. Wāt-: bei Vögeln, wo die Federn nur auf den halben Schenkel gehn. Wēīhen-: s. Krähen-F. Wénde- (zeh)-: s. Kletter-F. Wínd-: s. Leicht-F.: Worauf kann so ein W. wohl sonst sein Absehen richten? Sch. 181b. Wólfs-: s. a, auch mehrere Pflanzen; Lycopus; Leonurus cardiaca etc. Wórt- [6]. Würfel- [4]. Zīēgen-: s. Geiß-F.; auch beim Büttenpapier die Spur, wo ein beim Aufhängen abgerissener Winkel wieder angefügt ist. Zíns- [5]: die bestimmte Festsetzung, wieviel Zinsen vom Hundert zu bezahlen find: Der Z. ist auf 5 Procent geftiegen etc.