Faksimile 0526 | Seite 518
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Funke Funken
Fúnke, m., –n; –n. Fúnken, m., –s; uv.;
Fünkchen, lein; -: 1) ein kleiner hell leuchtender Theil
eines Feuers oder brennenden Körpers, eig. u. übertr.
(vgl. brennen, Flamme ꝛc.), nam. auch eine geringe
Spur von Etwas, wie (veralt.) ein einziger Sohn als
Fortpflanzer des Geſchlechts ꝛc.: Aus einem F–n wird ein
großes Feuer; Ein F., der unter der Aſche glimmt; F–n wer-
fen, ſprühen; Elektriſche F–n ꝛc.; Des Lebens letzter F–n
glimmt. B. 72b; Haben wir einen F–n Liebe. Fichte 7, 421;
33; Dem man einen F–n Eitelkeit abmerkt. G. 14, 161;
Daß in dem Menſchen ein beſſerer F. lebt, der, wenn er keine
Nahrung erhält, wenn er nicht geregt wird, von der Aſche täg-
licher Bedürfniſſe und Gleichgültigkeit tiefer bedeckt und doch
faſt nie erſtickt wird ꝛc. 16, 59; Es ruht noch ein F. des
alten Heldenmuthes in meinem Buſen, er ſchlage .. zur letz-
ten Flamme auf. 19, 334; Der liebt die Dame nicht mit
einem F–n. König Kl. 1, 352; Wir haben noch ein Fünklein
(Gott woll’s erhalten und aufblaſen!) von der Tugend. Luther
6, 164a; 317b; Nimm den F–n [das Feuer] aus der
Sonne. Platen 4, 285; Vom Schlag des F–n . . durchzuckt.
Rückert W. 3, 218; Wird der F. zur Flamme. Morg. 1,
138; Es wollte kein F–n entſtieben dem Hirn. Mak. 1, 136;
Zückt vom Himmel nicht der F–n, | der den Herd in Flam-
men ſetzt. Sch. 49b; Des Blitzes F. 333b; Spritzten die
F–n des Stahls. 76a; Kein Äderchen von ihm, kein Fünk-
chen von ſeinem Gefühl. 112a ꝛc. 2) (veralt.) ein
ſchlauer, verſchlagner, ein lebhafter, hitziger Menſch:
Hatte einen durchtriebenen F–n zum Page. Simpliciſſtmus 1,
97; Brem. Wörterb. 1, 468; Spate ꝛc. So nam. Bez.
der kurkölniſchen Soldaten. vHorn rhD. 2, 61; 65;
Bucher Nat. Z. 8, 391 ꝛc.
Anm. Bei Spate fem. Ahd. funcho, vwdt. mit goth.
funa, Feuer, ſ. Brem. Wörterb. 1, 372 ff. und vgl. funkeln,
auch Funſel. Die mhd. Nbnf. vanke, vgl.: Ein kleiner
Fanken. Schottel 931.
Zſſtzg. z. B.: Entflammt zur Feuersbrunſt, | was ſonſt
Aſchen-Fünkchen bliebe. B. 27a. Laura’s Augen-F–n | zün-
deten den Brüderſtreit. Heine Lied. 52. Was der Feuer-F.
auf ein geladnes Gewehr, Das iſt die Gelegenheit zur Neigung.
G. 19, 292; Die kleinen Feuer-Fünklein an der rußigen
Pfanne. Hebel 3, 14. In deren ſchwangrer Bruſt ein Göt-
ter-F. ſchlief. Gotter 1, 91; Freude, ſchöner Götter-F–n!
Sch. 19a. Erſtorbner Muth | glimmt auf in manchen
Helden-F–n. Sch. 32b. Irrfunken-Blick an allen Enden.
G. 12, 256, vgl. Jrrlicht. Brünſtig glühn Johannis-
F–n. KlBrentano Bett. 1, 439; Johannis-Fünkchen gaukelten
zwiſchen den dunkeln Sträuchern. Kinkel E. 251; 71 ꝛc.
[die um Johanni leuchtenden Gleimchen, Lampyris
noctiluca, ſ. auch Johanniswurm ꝛc.]. Wer einen
Jugend-F–n | noch hegt in ſeiner Bruſt. Uhland 465.
Der Kriegs-F. zur Kriegsflamme angefacht. HHerz 60.
Der lohe Licht-F. Prometheus’ iſt ausgebrannt. Sch. 106b.
Sprüht Loder-F–n aus. L. 8, 295 (Scultetus). Ent-
ſprühn wie Steines-F–n. WHumboldt Son. 122 ꝛc.