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führerisch
Fǖhreriſch, a.: gewöhnl. nur in Zſſtzg., z. B.:
Ver-: verführend (ſ. d. 3c): Die Gewohnheit iſt eine
v—e Gebieterin. Börne 2, 288; Es war das Mädchen . .|
ver-f. und reizend wie die Luſt. Chamiſſo 4, 167; G. 16, 67;
Ver-f. wie die Stimme der glatten Satansmuhme. Heine Lut.
2, 177; In was für eine v–e Unordnung ein Theil ihres
Putzes gekommen. W. 5, 31 ꝛc. Selten mit einem
Obj.: Einen jugend-v–en Schriftſteller. Immermann M. 1,
402, gewöhnl.: für die Jugend v. Es iſt gar zu ver-f.,
wenn man ſtets die geladene Flinte in der Handhat, nicht
auch einmal loszubrennen. Auerbach Tag. 163, wo das
„nicht“ (ſ. d. †) wegfallen könnte.
Anm. Veralt. Nbnf.: verführiſch. Jer. 10, 15;
1. Tim. 4, 1; Luther 1, 161b; Zinkgräf 2, 1,157; Zwingli
2, 15; 16 ꝛc.; Die Lehre .. iſt dem einfachen Volk ver-
führlich. Luther 1, 540b, vgl. Ausführen, Anm.; ferner:
Abführige [von Gott abführende?] Hoffnung. Zwingli 2,
27, ſ. Gugelfuhr und Unfug, Anm.