Faksimile 0517 | Seite 509
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füglich
Füglich, a.: am häufigſten als Adv. = mit Fug,
ſo wie es ſich ſchickt, paſſt, bequem recht iſt = wohl,
recht ꝛc.: Judas ſuchte, wie er Jeſum f. [,,unter günſti-
gen Umſtänden“ Eß] verrieth. Mark. 14, 11; Weil ſich
ſeiner Fackel Schein | nicht f. [recht] zum Geheimnis ſchickte.
W. 11, 219; Das hätteſt du f. [wohl] eher bedenken ſol-
len; Er könnte dir f. den Gefallen thun u. o. Zuweilen
(mehr mundartl.) als Ew. = gefüge (ſ. gefügig);
paßlich, ſchicklich, angemeſſen, geziemend ꝛc.: Er fügte
zuſammen das F–ſte. Rückert Mak. 1, 92; Kein überall f–es
Handwerk 2, 224; Ein un-f–es Verlangen [unziemliches,
dem man ſich nicht fügen, das man nicht erfüllen
kann]. Aus dem reichen Vermögen und F–keit [Tüchtig-
keit, tüchtigem Vorrath] unſrer Sprache. Schottel 8; Die
in Anſehung des Alters, der Figur u. anderer F–keiten [paſ-
ſenden Eigenſchaften] dieſer Art für die beſte Partie gelten
können. W. 19, 294; Alle dieſe Unfüglichkeiten [In-
kongruenzen, Dinge, die nicht zu einander paſſen] würde
gleichwohl ihre Weisheit und Sanftmüthigkeit erträglich ge-
macht haben. 317; Dieſe anſcheinende Unfüglichkeit [dies
was zu den vorhandenen Verhältniſſen nicht ſtimmt].
HorBr. 1, 118 ꝛc.; Keiner Einzigen ſtieg der mindeſte Zwei-
fel über die Unfüglichk. [das Unziemende] der Sache auf.
27, 309 ꝛc. Ungw.: Sehr viele Fügeligkeit [Fügſam-
keit] beſaß er. Baggeſen 2, 239. S. Gefuge, Anm.
Ver-f.: worüber verfügt werden kann, disponibel.