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frösteln
Frösteln, 1) tr.:
die Empfindung von Frost, Schaudern erregen: Herbstliche Kühle fröstelt durch die Zweige. KlGroth 49; Die Luft schnitt kalt und f–d genug. Gutzkow R. 8, 39; Ein klarer, f–der Herbsttag. Heine Reis. 2, 162 etc. Nam. unpersönl.: Wenn’s nun recht regnet und stöbert und fröstelt. G. 14, 79; Wer Das hört, macht, wenn er katholisch ist, ein Kreuz und Reformierte fröstelet es einfach. Gotthelf G. 216; Er hatte die Hände in den Beinkleidertaschen, als fröstle ihn. Gutzkow R. 1, 120; Da fröstelt’s Einem über den Rücken. DMuseum 1, 2, 294 etc. 2) die Empfindung von Frost haben, vor Frost schaudern, zittern: Die Streben stehen nackt | und f–d da im kalten Flockenschimmer. Freiligrath Garb. 45; Ihre Hände fröstelten; so zitterte das Knie. Gutzkow R. 6, 398; So gingen sie durch den morgen-f–den Park. Höfer Hausbl. (56) 1, 102; Ein leises F. durchbebte ihn. Kompert Pfl. 1, 112; Sie fröstelte über den ganzen Leib. Prutz E. 3, 35 etc. (vgl. friere.
Zsstzg. z. B.: Án-, tr.: Frösteln erregend an Einen herantreten. Börne 3, 243; Gutzkow 11, 257; Lewald W. 2, 219 etc. Durch-, tr.: fröstelnd durchbeben: Ein schnöder, scharfer Winterhauch | durchfröstelt uns. Freiligrath Pol. 1, 62; Tief erkältet, durchfröstelt bis ins innerste Herz. Gutzkow R. 9, 439; Hartmann Pet. 79; Prutz Hel. 1, 20. Über-, tr.: Einen kalt überlaufen, übergießen: Es überfröstelt den Landsknecht. Alexis Dor. 1, Kap. 6; Abgemagert und wie überfröstelt von kaltem Elend. Heine B. 372.