Faksimile 0511 | Seite 503
frommen
Frómmen, intr. (haben):
zum Nutzen, zum Heil gereichen, das Heil, Wohl befördern; für Etwas förderlich u. passend sein, meist in der dritten Pers. m. Dat., wofür sich jedoch auch der Acc. findet, vgl.: Was nützt sie dir, was frommt sie dir, | die heuchlerische Zunge? Mendelssohn Ps. 120, 3; Den nur Gottes Lehre frommt [erfreut etc.] 1, 2; Es soll sie nicht f., die Thoren. Schwab 383, vgl. helfen etc.: Sir. 3, 23; 18, 7; Weish. 6, 27; Ihm wird der Hafer f. Chamisso 3, 197; 320; Es mocht’ ihm länger nicht im Boote f. [behagen]. 4, 86; Was .., wär’s erreichbar auch, nicht nützt noch frommt. G. 10, 277; Ihr [Götter] allein wisst, was uns f. kann. 13, 46; Weil mein Schreiben Denen .. mehr Schaden gethan hat als gefrommet. Luther 6, 325a; Frommt ein thatenloser Sohn dem Harun? Platen 4, 279; Frommt’s, den Schleier aufzuheben, | wo das nahe Schrecknis droht? Sch. 61b; So Einer ist der Wallenstein und taugte | dem Hof ein Andrer besser, der Armee | frommt nur ein Solcher. 335b; Nicht frommt Saumseligkeit, | mit Kraft und Schnelle müssen wir uns rüsten. Tieck Cymb. 3, 5; Manches Wort auch entlockt, das mehr wohl frommte verschwiegen. V. Od. 14, 465; 15, 10; Nichts mocht’ ihm seine Vorsicht f. W. 11, 115; 197 etc.
a) nam. auch als subst. Inf. = der Nutzen etc. Spr. 31, 18; Der Bergmann .. fördert Erz, doch nicht zu eignem F. WHumboldt Son. 91; Zum F. Eures Gutes am Wildbann der hiesigen Edelleute zu freveln. Immermann M. 1, 334; So wird ihm F. einst daraus entsprießen. Simrock Gudr. 3; Nichts denk’ ich als ihr Nutzen und ihr F. Streck- fuß Rol. 4, 64; Zu Nutz und F. G. 25, 152 etc. So ver- alt. auch: Der Fromme, s. Frisch 1, 299b; Brem. Wörterb. 1, 446; Ein kleiner Schade bringt oft großen Frommen mit sich. Spate 569. In der Basler Bibel noch als „ausländig“ erklärt durch „Nutz, Gewinn“.
Zsstzg. ugw. wie: Durch-: s. frömmeln. Ge- (Frisch).
Miß-: schaden. Spate.