Faksimile 0504 | Seite 496
freveln
Frêveln, intr. (haben): 1) Frevel begehn. Pſ. 11,
5; 58, 3 ꝛc.; An Einem f. 2. Moſ. 21, 14; Zum From-
men eures Gutes am Wildbann der hieſigen Edelleute zu f.
Immermann M. 1, 314; Wo wider meinen [der Juno]
Torus Jupiter .. frevelt. Sch. 12b ꝛc., auch wohl ohne
Präp.: Wenn Ihr Holz frevelt [Holzfrevel begeht] und
ganze Fuder raubt. Peſtalozzi l, 19, vgl.: Es ſei ein großer
Unterſchied zw. dem F. und dem Stehlen: wenn man Holz im
Walde nehme, ſo ſei Das nicht geſtohlen, ſondern nur gefrevelt.
4, 127 ꝛc. Nam. oft das Partic. auch als Ew. ꝛc.:
Wer, wie Dieſer, f–d | Hände des Mordes birgt. WHumboldt
3, 100; Dem f–den Geſchlecht. Sch. 53b; Tieck A. 1, 140
ꝛc. 2) Einen Frevel [ſ. d. 3] erlegen. 3) Salz-
ſied.: ganze Salzſtücke auf einen höhern Boden zum
Trocknen bringen, ſ. Friſch; Pierer.
Anm. Zu 1 gehört: Frevelei, f.; –en (Frevel):
F–en begehen. Zelter 3, 419 ꝛc. Frev(e)ler m., –s;
uv.: Jer. 21, 12; 22, 3; Röm. 1, 30; Kein Frevler in des
Königs Jagd. Freiligrath 1, 377; Ein Frevler an dem eignen
Blut. Sch. 492b ꝛc. So auch: Baum-, Feld-, Garten-,
Holz-, Jagd-, Wald-, Wild- Frevler ꝛc. (ſ. Frevel 2).
Dazu: Frevleriſch, a: frevel, frevelhaft: Meine f–e
Liebe. Ruge Rev. 2, 235; V. Ov. 2, 97 v. 53 ꝛc.
Zſſtzg. z. B.: Áb-, tr.: Einem Etwas a., durch
Frevel abnehmen. Er-: tr.: durch Frevel erwerben:
Steh dem Mann, | an dem du Verdammnis erfrevelt [durch
deinen Frevel verdient]. B. 81a; Die erfrevelte [die fre-
velhaft angenommene] Geſtalt. Chamiſſo 3, 321 u. ä. m.