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freveln
Frêveln, intr. (haben):
1) Frevel begehn. Ps. 11, 5; 58, 3 etc.; An Einem f. 2. Mos. 21, 14; Zum Frommen eures Gutes am Wildbann der hiesigen Edelleute zu f. Immermann M. 1, 314; Wo wider meinen [der Juno] Torus Jupiter .. frevelt. Sch. 12b etc., auch wohl ohne Präp.: Wenn Ihr Holz frevelt [Holzfrevel begeht] und ganze Fuder raubt. Pestalozzi l, 19, vgl.: Es sei ein großer Unterschied zw. dem F. und dem Stehlen: wenn man Holz im Walde nehme, so sei Das nicht gestohlen, sondern nur gefrevelt. 4, 127 etc. Nam. oft das Partic. auch als Ew. etc.: Wer, wie Dieser, f–d | Hände des Mordes birgt. WHumboldt 3, 100; Dem f–den Geschlecht. Sch. 53b; Tieck A. 1, 140 etc. 2) Einen Frevel [s. d. 3] erlegen. 3) Salzsied.: ganze Salzstücke auf einen höhern Boden zum Trocknen bringen, s. Frisch; Pierer.
Anm. Zu 1 gehört: Frevelei, f.; –en (Frevel): F–en begehen. Zelter 3, 419 etc. Frev(e)ler m., –s; uv.: Jer. 21, 12; 22, 3; Röm. 1, 30; Kein Frevler in des Königs Jagd. Freiligrath 1, 377; Ein Frevler an dem eignen Blut. Sch. 492b etc. So auch: Baum-, Feld-, Garten-, Holz-, Jagd-, Wald-, Wild- Frevler etc. (s. Frevel 2). Dazu: Frevlerisch, a: frevel, frevelhaft: Meine f–e Liebe. Ruge Rev. 2, 235; V. Ov. 2, 97 v. 53 etc.
Zsstzg. z. B.: Áb-, tr.: Einem Etwas a., durch Frevel abnehmen. Er-: tr.: durch Frevel erwerben: Steh dem Mann, | an dem du Verdammnis erfrevelt [durch deinen Frevel verdient]. B. 81a; Die erfrevelte [die frevelhaft angenommene] Gestalt. Chamisso 3, 321 u. ä. m.