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Franz
Fránz, m., –en; –en:
verächtliche Bez. eines Franzosen (vgl. Franke 2): O F–en, eure Rednerei | ist mir ein Greuel. B. 102a; Ein echter deutscher Mann mag keinen F–n leiden. G. 11, 94; Lange haben die Großen der F–en Sprache gesprochen, | halb nur geachtet den Mann, dem sie vom Munde nicht floß. | Nun lallt alles Volk entzückt die Sprache der Franken [s. d. 2, der französischen Freiheits- und Revolutionsmänner]. 1, 286; Nicht deutsch, ein halber F. V. 3, 90; vgl. Franzenmann. Hagedorn 2, 159.
Anm. Auch zuw. als Ew.: Daß man ein franzes Herz für deutsche Brüste pacht. Withof, s. Mendelssohn 4, 1, 160. Dazu: Und wer franzet oder brittet, | italiänert oder deutschet [s. d. und vgl. französeln]. G. 4, 59. Den undeutschen frivolen Vaterlandsverräther, der das Franzenthum lobte. Heine Reis. 4, 319 etc. Vgl. auch: Franz- Band, -Branntwein, -Brot, -Wein etc., worin aber nichts Verächtliches liegt. Ferner: Franz (–ens etc.) als männl. Eigenname, zuweilen auch als weibl. (Franciska), namentl. so in der Verkl. Fränzchen, die auch eine Art Weste bez. G. Stein. 1, 43, s. Franze.