Fraisch
Frais
Frāīſch, Frāīs, f. (n.); 0 (mundartl.): 1) kon-
vulſiviſcher Zufall: Aus Forcht, der Finger möchte in ein
Waſſer-Fraiß fallen. SClara EfA. 2, 626; Das Darm-Fraiß
[Kolik]. Friſch 1, 186a; Einen Segen fürs Fräſch und
Herzgeſpann. Muſäus M. 1, 56 ꝛc. — 2) fallende Sucht,
auch: Fraißam, und ſo auch als Bez. mehrerer gegen
dies Übel für heilkräftig erachteter Pflanzen, wie La-
thraea squamaria; Viola tricolor ꝛc. — 3) Ggſt. der
Furcht, des Schreckens (vgl. Gudrun 1480, 3). — Dazu:
Fraißlich (ſ. 4), a.: Furcht erregend (vgl. Kinkel Erz.
147); Was hat ſo freißlich ſcharfen Ort? Arndt Ged. 558;
Habegern von Fürchtenicht, | der preisliche, freisliche, unab-
weisliche ꝛc. Rückert Mak. 2, 31. — Freiſam, a.: ſchreck-
lich, gewaltig. Friſch 1, 290c; Scherr Nem. 1, 241; Ein
wilder, freiſamer Mann. VWeber 2, 407. — 4) Vergehen,
nam. Kriminalverbrechen, ſo auch die Gerichtsbarkeit
in Kriminalſachen, Blutbann, und dazu: Fraißlich
(ſ. 3), a.: dazu gehörig, kriminell. Möſer Ph. 2, 330,
vgl. Frais-Fall. — Dazu: F.-Gericht, (-Gerichts-)
Herr, -Zent ꝛc.
Anm. S. Schm. 1, 617 ff.; Weinhold 23b. — Grund-
bed. wohl Schrecken, Beben (vgl. auch frieren und Gicht III,
Anm.). — Ahd. freisa, mhd. vreise, Gefahr, vgl. goth.
fráisan, verſuchen.
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