Faksimile 0480 | Seite 472
Faksimile 0480 | Seite 472
flunkern
Flúnkern, intr. (haben): 1) flimmern, ſchimmern,
funkeln: Das Alles ſchwirrte, flimmerte, flunkerte .. durch-
einander. Scherr Gr. 2, 163; Daß blutroth flunkre das Nord-
licht. V. 2, 93. 2) die Unwahrheit ſagen, um zu
täuſchen, aufſchneiden, milder als lügen (ſ. d. u. Zſſtzg.):
Und flunkerte und prahlte groß. Claudius 3, 110; Droyſen
A. 3, 434; Gutzkow R. 4, 318; Erſtens kommt es leicht
heraus, wenn Einer zu arg flunkert. Immermann M. 1, 3;
Mag er den anderen Leuten etwas vorgeflunkert haben, mit
mir meint er es wahr. 3, 342; Es kann kein Menſchenwitz
erfinden, was für Zeug das Kind zuſammen-f. kann. 1,
226; Jch kenne Euch zwar ſonſt als einen überaus wahrhaf-
ten Mann, allein jetzt ſollte ich doch faſt denken, Ihr flun-
kertet. Münchhauſen 95; Ob ein Flunkrer flunkert. V. 3,
209; Er muß ſich heraus-f. Ant. 2, 92; Den man zum
Gottſohn geflunkert. Dem ſo zuſammen-geflunkerten Gott-
ſohn. 268; Myth. 1, 300 ꝛc.
Anm. Dazu: Mag noch ſo viel Blendwerk und Flun-
ker [1] ſie umgeben. Mügge Vogt 1, 128. Geflun-
ker: Durch Nebel-G. [1] und Mondſcheingeglitzer. Alexis H.
2, 2, 122; Ich kenne das G. [2] | künftiger Unſterblichkeit.
Heine Rom. 152; Dein hofjünkerlich G. Matthiſſon A. 8,
132; Laß das G–e und ſprich ein ehrbar Wort. Willkomm
Sag. 1, 265 ꝛc.; Es iſt doch nur eiteles Geflunkel. Tieck
NKr. 4, 88 ꝛc. O Flunkerei über Flunkerei. V. Ant.
1, 35; Gutzkow R. 2, 196. Auch die Umſtände, die Pe-
ters über den Moment des Verſchwindens ſeines Frachtgutes
angeführt hatte, waren höchſt ungenau und faſt flunker-
haft. 3, 134 ꝛc. Vgl. flittern ꝛc. Urbegriff das Hin- und
Herbewegen (ſ. flink), woraus der des Blendens und Täu-
ſchens folgt.