Faksimile 0476 | Seite 468
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flöten
I. Flȫten, intr. u. tr.: auf der Flöte blaſen; auch
übertr.: in flötenähnlichen Tönen, ſchmelzend fingen,
ſprechen ꝛc., niederd. auch vom Pfeifen mit dem bloßen
Munde: Ein Chor von Vögeln flötet | den Held in einen
Schlaf. Alxinger D. 338; G. 4, 10; Nach ſeiner ſanften,
f–den Liſpelſprache. Gutzkow R. 4, 315; Die Nachtigall
flötet | Hochzeit. Kl. Od. 2, 125; Koſegarten Po. 2, 275;
So flötet [ſpricht ſchmeichleriſch] die boshaft liſtige Katze.
Heine Verm. 1, 132; Reiſ. 2, 259; Wo ewige Wolluſt flö-
tet .., flötet ihren Klageton. Platen 2, 222; Durch lachende
Fluren ein f–der Bach. Sch. 8b; Säusle nieder, Abendroth,
und flöte | ſanft in Schlummer die erſtorbne Welt. 9a;
1234b; Pfeifend ſtand Damötas, es flötete Daphnis. V. Th.
6, 44; Gd. 3, 222 ꝛc. S. dudeln u. Flöte Anm.
Anm. Dazu: Das Geflöte; Der Flöter (gew.
Flöten-Bläſer-, -Spieler), die Flöterin. V. Th. 2, 146.
Zſſtzg. wie bei allen derartigen Tonwörtern, vgl.
bellen, geigen ꝛc., z. B.: Ein Lied ab-f.; Sich ab-f. (vgl.
Flott II). Bald flöten ſie mich zärtlich an, | bald ſtür-
men ſie. Langbein 2, 91. Ein Nachtigallmännchen wird
locken die Braut | mit lieblich tief auf-f–dem Laut. B. 61a:
Einen auf-f., aus dem Schlaf. Unſterbliche Stimmen
durch-f. die Wälder. Koſegarten Po. 2, 168. Die Nachtigall
flötet in Schlummer dich ein. Philomelen f. | begeiſterter
empor. Seume Gd. 199. Eine Symphonie flötete den lecker-
haften Schmaus den Gäſten lieblich hinunter [ließ unter
Flötentönen ihnen den Schmaus hinuntergleiten].
Muſǟus M. 2, 93. Schüchtern begann ich, ſeine Him-
melslaute | nachzu-f. Matthiſſon 109. Du, o Abendroth,
umflöteſt | meinen langen Schlummer nur. Sch. 9a. Der
bewegliche Schilf flötete dem traulichen Paare einen melodi-
ſchen Abendgruß zu. Muſäus M. 3, 12 ꝛc.