flistern
Flístern, intr. (haben) und tr.:
wispern, mit leisem Geräusch tönen oder Etwas sagen: Die Freude flistert erst, dann lärmt sie durch den Saal. D. 168; Deinem nackten Herzen flüstr’ ich. H. 198; Da pispert’s und knistert’s und flistert’s und schwirrt’s. 1, 158; Des Dichters Liebeflüstern. 4, 2; Wovon die .. Presse so geheimnisvoll .. flüsterte und zischelte. Lut. 1, 146; Die Blätter flisterten. A. 1, 47; 147; Der Rosenhain, der am Grabe flüstert. 177; Wie lieblich flistert dort im Hain | der schlanken Espe furchtsam Laub. 1, 79; Worte flüsternd, die sie wohl verstanden. 4, 291 etc. — Daß mancherlei Flüsterungen [gw. Ein-, Zu-F.] sich einschlichen. Y. 1, 332.
Anm. Tonw., in welchem die Schreibweise zwischen i und ü schwankt, vgl. Flause. Ahd. flistrjan, liebkosen etc.
Zsstzg. vgl. die von tönen, rauschen etc., z. B.: Durch-, tr.: Die ihr den Hain durchflistert, flistert ihm, | ihr Abendlüftchen, leises Lob. Kosegarten Po. 1, 46; Das väterliche Haus, | was noch des Abgeschiednen Geist durchflüstert. Körner 118b; Die Furcht durchflüstert alle Blätter. Sch. Mus. 92. — Eīn-, tr.: Einem Etwas e., soufflieren, flisternd einblasen: Dem Manne .. flüstert Satan ein, | er könnte vielleicht der Einzige sein. W. 10, 218. — Einflisterungen, Einflistereien Gehör schenken, vgl. Einbläserei etc. —
Fórt-:
1) fortfahren zu flistern. — 2) hinweg-f. — Hín- etc.: Wie die Fluth .. durch Gras hinflüstert. (intr.) Rod. 7. — Das ist so eine von den geschickten Wendungen, mit denen die Welt gute Namen hinwegflüstert. (tr.) G. 1, 93 [durch Flüstern, durch zischelndes Gerede Einen um den guten Namen bringt] etc. — Nāch-, tr.: Du flisterst, kleiner Silberbach, | .. der Liebe süße Wünsche nach, | die mir im Busen schwellen. — Um-, tr.: Zweifel und Sorgen umflüsterten stets die Seele. 15, 138; Der schwarze Verdacht, welcher die Person der Königin nah und fern umflüsterte. Mir. 2, 156; Umflüstert mich die Schleife | von seinem Busenband. 106; NKr. 4, 277. — Brich mir doch die Wahnumflüsterung, | brich sie durch ein klares Wort. 1, 234; Mak. 1, 119 etc. — Jene Handschrift, woraus die Umherflüsterungen [zischelnd umhergetragnen Gerüchte] .. genommen sein sollen. Ber. 53. — Ver-, tr.: Den langen Abend zu verflistern [flisternd verbringen, verplaudern]. 22. — Vōr-, tr.: Innerlich scheint mir oft ein geheimer Genius etwas Rhythmisches vorzuflüstern. 19, 5; Sein Mitschüler flisterte ihm die Antwort vor. — Wég-: hinweg--f. — Zū-, tr.: Rausche, Fluß . .. flüstre meinem Sang | Melodieen zu. 1, 80; 223; Kaum hatte sie es gesagt, als ihr schon der Geist zuflüsterte, daß sie hätte schweigen sollen. 15, 112; Sie zu sehen, ihr Etwas zuzuflüstern. ebd.; 3, 78; 11, 178; Ich habe einem Frauenzimmer die Ehe zugeflüstert [heimlich versprochen]. Ph. 2, 120 etc. und intr.: Ein Seraph flistr’ euch zu! Po. 1. 48 u. ä. m.
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