Faksimile 0473 | Seite 465
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flimmern
Flimmern, intr. (haben): flimmen (ſ. d.), ſchim-
mern, glitzern, zitternd glänzen ꝛc.: Das flimmert und
flammert ſo traurig. B. 60b; 246b; 183a; Es flimmert
der Stern. G. 1, 102; Mondenlicht und Sternen-F. 3, 145;
Ein zitternd f–des Leben. Gutzkow R. 2, 7; Es flimmert fern
ein Lichtchen. Heine Lied. 181; Die ſchimmernde, f–de Gauk-
lerin [Libelle]. Verm. 1, 161; Bei dieſem Thau, der mir
im Auge flimmert. Platen 2, 125; Der Enthuſiasmus, der
itzt nur in wenigen einzelnen Herzen wie ein ſchwaches Lämp-
chen flimmert. Wackenroder Kl. 28; Dein Sehen kann kein
wahres Sehen ſein, | es iſt das F. nur von ungewiſſem Schein.
W. 20, 170; 12, 67 u. v.; Es, Etwas flimmert Einem
vor den Augen. Chamiſſo 4, 246; Gutzkow Bl. 1, 187 ꝛc.
Zuw. tr.: Die Lampen .. flimmerten aus Mangel an
Nahrung kaum noch ein wenig Licht von ſich. Heinſe Petr.
1, 67. Selten übertr. auf Töne: Die f–den Töne
wurden immer deutlicher. Tieck NKr. 4, 151, vgl. flirren,
ſchwirren.
Zſſtzg., vgl. die von glänzen ꝛc., z. B.: Angefliu-
mert von den Sternen Die frühe Morgenſonne flimmerte
ſchon hinter den Bergen auf. Geßner. [Als die] Lampen
überall | ſchon aus geflimmert hatten. B. 53a. Wann die
Sterne den Himmel be flimmern. 249b; Ein Schwert be-
flimmert mit Sternen von Jaſpis. 248a; Ein Lächeln be-
flimmerte ſein Geſicht [überzog es mit flüchtigem Glanz].
Heine B. 108; Der Mond beflimmert mich düſter und bleich.
Salis 19; Hölty 53; 87. Das Unterkleid! Wie reich und
ſüß durchflimmert | ſich rein des Silbers und der Farben
Blitz! G. 13, 274 [miſchen ſich flimmernd]. Den Blü-
then entflimmert .. der Kolibri Schmelz. Matthiſſon 153.
Die Lichtchen blieben ruhig und flimmerten fort. G. 21, 33.
Ins herflimmernde Leichenlicht. IP. 2, 135. Hie
und da flimmerte ein Stern mit mattem Strahl hervor.
Lewald W. 2, 208. Hain, welchen das Morgenroth |
überflimmert mit Gold. Hölty 102. Umflimmert von
des Glühwurms Glanz. Matthiſſon 53; Das Aug’ umflim-
merte Blendung. Baggeſen 1, 54; 93; Im glanzumflimmer-
ten Maſtkorb. 2, 357; Umflimmerung. Rückert Erb. 1, 88.
Das weite Feld verflimmert [ſchwindet flimmernd] | gleich
einem Traumgeſicht. Sch. Muſ. 84. Die glitzernden Wellen
flimmerten wider an der weißen Zimmerdecke. Keler
gH. 2, 3 ꝛc.