flicken
II. Flícken, tr.:
1) in Flicken, Lappen, in Stücke reißen, so nam. als Bstw. in den niederd. Ausdrücken der Kochk. wie: Flick-Aal, -Gans, -Hering, die etwas Geräuchertes bez., insofern es vorher aufgeschnitten ist, vgl. flacken II 3 u. s. 1, 420. Hochd.: Die Hunde haben dem Hasen das Fell geflickt, u. sprchw.: Einem Etwas am Zeuge f., Händel mit ihm suchen, ihm Etwas anhaben. 66b; 6, 160 u. v., vgl.: Einem zu Kleide oder ans Kleid (s. d. 1) gehn etc., und E. 2, 43. —
2) Etwas durch Aufsetzen von Flicken — und dann allgem.: ausbessern (s. büßen), ganz, heil machen, auch übertr.: zusammenstücken, vgl. Flickwerk: Kleider, Wäsche, Strümpfe, Schuhe, Pfannen, Kessel, das Dach, eine Wand f.; Die Netze f. 4, 21; 9, 16; Am menschlichen Körper f. 10, 11 [vom Arzt]; Mein geflicktes Schiffchen. 31, 4: 22; Das kümmerlich Geflickte [Gebäude]. 37, XVII; Du flickst zwischen der Vergangenheit | erhabne Trümmer | für dein Bedürfnis | eine Hütte [vgl. ein-f.]. 2, 171; Die geflickten Reime. 118; Daß Der auch alle Pfosten, Thüren und Schwellen, die Kisten und Kasten .. flickt. M. 1, 255; Wie sie ihre bösen Sachen flickten und plätzten. 8, 177b; Also f. [heften, fügen] sie auch an diese Sache andere ungereimte Sprüche. 6, 384a; Die Menschen in der Regel | verstehen sich aufs F. und aufs Stückeln. 333a; 4, 125; 29, 157 etc.
Zsstzg. z. B.: Án-:
1) [1] Einem Etwas a., am Zeuge, doch vgl.: Einem Eins anhängen etc. —
2) [2]: anheften etc.: Der Purpurlappen wurde ohne Weiteres auf den Bettlermantel angeflickt. Köhl. 5; Wie häufig sehn wir einem .. Gedichte .. einen Purpurlappen angeflickt, | der weithin glänzen soll. HBr. 2, 220; Wo ihr die Säulen anflickt, sind sie belastender Überfluß. 31, 7; Es sind diese Städtchen meistens an die Berge angeflickt. 14, 216; 205; Sich irgendwo a., aufdringlich anschließen etc. — Āūf- [2]: einen Flicken, Etwas als Flicken aufsetzen; Etwas flickend aufstutzen: Von Zusammengestoppeltem, Aufgeflicktem. 31, 7; Nach aufgeflickten Statuten. 7, 222; Diesem [Gefühl] soviel als möglich zu borgen und aufzuflicken. 14, 176; Wenn Unsereiner seine Eigenheiten und Albernheiten einem Helden aufflickt. Stein 2, 183. — Āūs- [2]: flickend ausbessern, z. B. ein Haus. 6, 320. — Eīn- [2]: Einen Flicken, Etwas als Flicken einsetzen, einschalten: Sich e., s. an-f. — Er-: durch Flicken zusammenbringen: Ein erflickt Gewand | von bunten Flecken. (s. 1, 281), vgl. zusammen-f. — Nāch-: nachträglich flicken. 3, 459. — Ver-: Etwas flickend brauchen. — Zusámmen-: aus Flicken, aus Stückwerk zusammensetzen: Einen aus Lumpen zusammengeflickten Popanz. 19, 227; 195b; Aus abgerißnen Sätzen .. hat er seinen Bericht zusammengeflickt. N. 73; 31, 4 etc.
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