Faksimile 0466 | Seite 458
Flecken
I. Flécken, m., –s; uv.: Nbnf. von Fleck (ſ. d.
Anm.), nam.: 1) in der Bed. 1c, eig. und übertr.
von entſtellenden Fehlern ꝛc., vgl. Schandfleck: Kann.
ein Parder ſeine F. wandeln? Jer. 13, 23; Es iſt kein F.
an dir. Hohel. 4, 7; Epheſ. 5, 27; Daß du halteſt das Ge-
bot ohne F. untadelig. 1. Tim. 6, 14; Das heiße ich doch
fürwahr: ſich begießen, um ſeine Kunſt im F.-Ausmachen zu
zeigen. Lichtenberg 4, 467; Sein Leben | liegt faltenlos und
leuchtend ausgebreitet, | kein dunkler F. blieb darin zurück.
Sch. 399a; Wenn in einem Werk das Meiſte glänzt, | ſo
ſollen wenig F. mich nicht ärgern. W. HBr. 2, 233.
So in Mz.: Die F., Kinder-F. = Maſern (ſ. d.).
2) vgl. Fleck 1a: ein großes Dorf, 5. Moſ. 3, 5
u. o. bibliſch, genauer aber ein Mittelding zwiſchen
Dorf und Stadt mit ſtädtiſchen Gewerben und einigen
ſtädtiſchen Gerechtigkeiten, nam. der des Jahrmarkts,
daher auch Markt-F. oder Markt (ſ. d.), vgl. Gaspari
Einl. 434: Sogar größere Städte tragen jetzt ihre Wälle
ab, die Gräben ſelbſt fürſtlicher Schlöſſer werden ausgefüllt,
die Städte bilden nur große F. G. 15, 223; 25, 116;
Sch. 458b ꝛc. Auch, wie Dorf, Stadt ꝛc., für die
Bewohner. Apoſtelg. 8, 25 ꝛc.
Anm. Auch in Bed. 2 zuw. als neutr.: Unſer jetziges
F. Vörden iſt ein alter Grenzpaß. Möſer Osn. 1, 160.
Zſſtzg. ſ. Fleck; Kinder-F. [1]; Markt-F. [2].