Faksimile 0465 | Seite 457
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Ge~slecht Ge~slechte
Ge~ſlécht(e), n., –(e)s; –e: 1) das Flechten:
Gingſt du dafür an der Körbe G. V. Th. 11, 73.
2) etwas Geflochtnes, Durcheinandergeſchlungnes, ein
Flechtwerk: Er .. löſet .. das G–e, | das Klara’s zarte
Hände hält gebunden. Chamiſſo 4, 105; Adern und G–e in
fremden Seelen tief zu verfolgen. Gutzkow B. X ꝛc.
3) Flechte (3).
Zſſtzg. zu 2 z. B.: Ader-G., eine netzartige Haut,
ſo im Gehirn, Choroideus plexus; In Roſtems Arm-G.
[von ſeinem Arm umflochten], ſo wankte Suhrab nicht.
Rückert Roſt. 90a; Binſen-G.; Durch Rohr und Dorn-G–e.
G. 13, 313 [Geſtrüpp]; Durch jedes Dorn-G. des Lebens.
Koſegarten Po. 2, 177; Korb-G.; Nerven-G., Vereini-
gungspunkt vieler Nerven; [So] ſoll das Rede-G–e [die
vielen durcheinander verſchlungnen Redensarten] knur
ſagen ꝛc. G. 29, 241; Stroh-G.; Laß eines dumpfen, dunk-
len Traum-G–es | verworrne Todesnetze mich zerreißen. 13,
301; Weiden-G.; Bei den Luftpumpen der Dampfmaſchinen
wird das Dichtungsleder durch ein Zopf-G. [Hanfliede-
rung] erſetzt u. ä. m.