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Flamme
Flámme, f.; –n; Flämmchen, lein; –n-:
1) eig. der aus brennenden Gasen bestehende, aufstrebende, leuchtende Theil des Feuers und das hell brennende Feuer selbst: F–en werfen, sprühen; In vollen, hellen, lichten F–en stehn; In F–n ausbrechen; Das Feuer schlägt, bricht in F–n aus; Das glimmende Feuer zur F. anblasen; Die F. züngelt, ergreift das Dach; Bricht der alte Groll, | gleichwie des Feuers eingepreßte Gluth | zur offnen F. sich entzündend los. Sch. 489b; Ein lustig Feuer F–n schlug. Uhland 383 etc.; In Gestalt eines Flämmchens. G. 25, 24. Auch: Vom elektrischen Glas entknisterten rosige Flämmlein. V. 1, 90 etc. u. bibl. = große Dürre. Joel 1, 19. 2) übertr., s. Feuer 5b—f und brennen, z. B.: Die F. des Kriegs, der Leidenschaft, des Zorns, des Hasses, der Begeistrung, der Empfindung, des Muths, der Liebe etc.; Gierig saugt sie seines Mundes F–n [heiße Küsse]. G. 1, 192; Ich sah den Arzt bemüht, | die F. [das erloschne Leben] wieder anzufachen. 13, 309; Die üppige F. der thierischen Liebe. Klinger Giaf. 608; Einen in F–n [Zorn] setzen. Sch. 749a; Nun gerieth Johaun’s Feuer .. in F–n, daß er herausfuhr. Stiling 1, 50; Der Kehl’ unbändige F. [Hunger] loderte fort. V. Ov. 2, 126. 3) wie Liebschaft (s. 2) auch der Ggstd. derselben: Nicht damit zufrieden, Ihre F. [Geliebte] an sich zu reißen. Meißner FvH. 1, 172; Er rühmt sich zweier Flammen. G. 13, 174 etc. 4) weidm.: die rothe Augenhaut der Auer- und Birkhähne. 5) der Milchspiegel der Kühe. —6) Bergb.: Flämmchen, geringe Spur Erz. 7) mundartl.: Feuerkäfer. 8) der gemeine Bandfisch, Cepola rubescens.. Oken 6, 141.
Anm. Lat. flamma, mhd. flamme, s. flimmen. Ver- alt. masc. Wackernagel 3, 1, 80 Z. 5 etc.
Zsstzg. z. B.: Blitz-, Feuer-, Branntweins-, Spiritus-; Schwefel-, Holz-, Gas-F. etc.; Herd-, Küchen-F. etc.; Andachts- F. W. 11, 123; Die heftige Geistes-F. Hölderlin H. 2, 78; Der Kriegsfunke zur Kriegs-F. angefacht. HHerz 60; Weil die Lebens-F. [vgl. Lebenslicht] noch brennt und noch aufs Neu sich lässt entzünden. Sch. 611a; Leidens-F. [das Leiden als Läutrung]. Stiling 4, 272; Die heil’ge Opfer-F. Sch. 554b; Die Ori-F., eig. auri flamma, Goldflamme, die franz. Hauptfahne. Sch. 452b, übertr.: Der Freiheit Ori-F. Werner F. 8; Platen 2, 23; ungw. neutr.: Ein wehend Oriflamm. Kosegarten Po. 2, 184; Rache-F. Pla- ten 6, 10; See-F., s. Seeflagge; Des edlen Jünglings Auge sprühte | Todes-F–n [toddrohnde]. Matthisson 48; Wollust- F–n entsprühten den Küssen. Sch. 1b u. á. m.