Faksimile 0462 | Seite 454
flämisch
Flǟmiſch, a.: 1) aus Flandern ſtammend ꝛc., vgl.
frz. famand, wie die Einwohner auch Fläminger hei-
ßen und Fläming (z. B. Grün R. 91) ein von Solchen
belvohnter Landſtrich: F–es Recht; F–es Geld, nam.:
Pfennig, Schilling, Pfund F., als Rechnungsmünze z. B.
noch in Hamburg ꝛc. 2) übertr.: a) derb, grob,
plump ꝛc.: So ’n flämſcher Kerl von Ritter. Eichendorf Phil.
175; Ihre f–e [,flammändiſche.“ 139] Feiſtigkeit. Forſter
Anſ. 1, 154; Ihrer f–en Konſtitution zufolge. Goltz 3, 11;
Günther 457; Dicke Engel, etwas f., | wie entſprungen aus dem
Rahmen | eines Rubens. Heine Tr. 59; F. ſchreien [gewal-
tig] ꝛc. b) mürriſch, verdrießlich: F–e Geſichter. G.
16, 330; 2, 222; 23, 86; Gotthelf Sch. 262.
Anm. Schwzr. aber auch = fein, nam. von Schafen
und Wolle. Stalder, vgl. Weinhold.