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findsam Findsamkeit
Findſam, a. (~keit, f.; –en): von der Beſchaffen-
heit, daß man leicht findet, nur üblich in Zſſtzg.:
Emp-: ſ. Empfindnis, Anm. = ſentimental, zuw.
im guten Sinne, wie empfindend, gefühlvoll, z. B.
Möſer Ph. 2, 309, ſ. u. die Bſp. aus Forſter; G. 31,
11; Guhrauer, oft aber von einer übertriebnen krank-
haften Geneigtheit zu rührenden Empfindungen, ſ.
nam. Möſer Ph. 3, 58 ff. u. „empfindelnd“: Eine tröſtliche
Vorſtellung für ein e–es Gemüth, daß Menſchenliebe dem
Menſchen natürlich ſei. Forſter R. 1, 243; 34; Einen förm-
lichen Abſcheu gegen die neuere E–keit, die eig. dem guten
Leſſing’ſchen Worte einen böſen Stempel aufgedrückt. Br. 1,
222; 2, 4; Mag ſie [die Kunſt] aus rauher Wildheit
oder aus gebildeter E–keit geboren werden, ſie iſt ganz und
lebendig. G. 31, 11; Triumph der E–keit. 7, 273; E–kei-
ten ... Siegwart, eine Kloſtergeſchichte. 321; Die e. wurden,
weil ſie nicht mehr empfinden konnten. Gutzkow R. 5, 521;
Die zarteſte aber durch und durch geſunde E–keit. Guhrauer
L. 2, 204; Sei e., pflücke Violen ꝛc. Leiſewitz Jul. 14;
Nahm ſich die Sache ſehr e. [empfindlich] zu Herzen. Tieck
Nov. 4, 44; Leichtſinnige, un-e–e Augenblicke. W. 9, 21.
Er-: erfinderiſch, erfindungsreich: Die Mode ... zu
ſteter Qual e. Blumauer 1, 6; Die E–keit der engliſchen Putz-
händler. Forſter Anſ. 3, 79; Seitdem biſt du nicht mehr e.,
deine Stunden angenehm durchzubringen. Geßner 4, 184;
Daß der erſte zum Bedürfnis e–e Menſch vier Stämme ein-
rammelte. G. 31, 5; Die e–ſten Männer. 39, 303; W. 22,
248; Froher Sinn und Herzlichkeit | lehren uns E–keit |
einen Gaſt zu pflegen. Gotter 3, 466; Hagedorn 1, 209;
L. 6, 276; 448; Muſäus M. 4, 15; 5, 162; V. Od. 1,
349; Myth. 1, 212; W. 7, 43; 8, 166; 9, 102 ꝛc. u. ä. m.