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Gefild Gefilde
Gefíld(e), n., –(e)s; –e: als Sammelwort ein
ſich ausdehnendes Gebreite von Feldern (ſ. d. 2, 3 und
4), nam. mit dem Nebenbegriff des Anmuthigen,
Wohlgefälligen, in gehobner Rede = Feld: Wenn
.aus unfruchtbaren Gegenden durch euch | G–e werden.
Gleim 6, 107; Das Licht, das Gott .. auf Menſchen, Fel-
der [einzelne] und G–e [ſich weitverbreitende, zuſam-
menhängende (?)] ſchön | dir ſcheinen läſſt. 118; Wählt’
ich .. des Gartens Blumen, Blumen des G–es. G. 6, 48;
Aus dem Steinbruch klippiger G–e | ſchafft Künſtlermeißel
athmende Gebilde. WHumboldt 4, 350; 335; Zum wilden,
eiſernen Würfelſpiel | ſtreckt ſich unabſehlich das G–e
[Schlachtfeld]. Sch. 7a; Jedem ſelgen Aug’ verſchloſſen |
bleibt das nächtliche G. [der Unterwelt]. 54b; Im G–e
des weinbeſchatteten Gartens. V. Od. 11, 193; Das blache
G. Ägyptos’. Th. 17, 79; Ströme, die . ., geherbergt von
dem G–e | freierer Fluth, anſchlagen für grünende Borde
den Felsſtrand. Ov. 1, 4 ꝛc. Zſſtzg. (vgl. Feld) z. B.:
Im grünen Baum-G. Nhland 23; Blach-G. G. 12,
163; V. Od. 24, 468; Blumen- G–e. Jl. 2, 695; Zu
den Waffen! in das Blut- G–e. Chamiſſo 4, 41; Zum
Beſuch auf unſern Erd-G–en | ein Engel. W. 11, 239;
Im Haide-G. Platen 2, 217; Wallende Korn-G–e. V.
1, 10; Im weiten Kunſt-G–e [Feld, Gebiet der Kunſt].
G. 18, 311; Unſer Geiſt empfing | nur einen leiſen Strahl
aus ihrem Licht-G–e. Tiedge Urania; Aus unſern him-
melreinen | Luft-G–en. G. 2, 23; Luſt-G–e: Wo das
Mais-G., die Olivenpflanzung | grünend wucherte. Platen
4, 282; Wer früh ſchon eingeht in das Schatten-G.
[ſtirbt]. 2, 253; Tret’ ich an den Gang ins Schlacht-G.
Rückert Roſt. 94; Bevor ſein Vater-G. [die Heimath]
er erreichet. V. Od. 1, 21; Umgeht das Wogen-G. [wo-
gende Kornfelder] den Rebenhügel. Sch.; Wonne-G. ꝛc.
Anm. In der Proſa meiſt mit dem End-e wegen des
vorhergehnden weichen Buchſt. Mz. veralt. auch: G–er.
W. 25, 28, vgl. Spate 2, 91.