fernen
Férnen: 1) tr., refl.:
Einen, Etwas, sich f., in die Ferne bringen, fortschaffen, gw. ent-f.: Die besten Freunde f. sich von ihm. 19, 7; 22, 5; 3, 5; Ich wünschte, von der Erde mich zu f. 5, 233; Euer Boot, als es heranfuhr, | fernte beide, Fels und Sandbank. H. 290; Siehst sie durch Thränen, | f–de Thränen, als wäre sie nah. 10, 303; Gewohnheitsposse nur | fernt euch von Wahrheit u. Natur. 7, 190; Die Fernungen [Fernen der Landschaft] sind zu blau. 30, 263; 261; Die Stunde . ., | die mich fernt von meinem Freund. 126; Werd’ ich fliehen und vom Erdgewimmel | f. meinen Pilgerstab. 166; Der Weltraum sernt mich weit von dir. Od. 2, 251; Seiner Ferse Klang fernte sich hinab am Gebirg. 1, 221; Aus öder Fernung Nebel. son 234; Sie fernten sich jetzt in den See auf ein liebliches Eiland. D. 1, 315; 334; Von gedrängten Freunden das schlimme Verderben zu f. Il. 18, 128; 100; Ajas wollte sich nie . . . | f., auch nicht ein wenig vom Telamonier. Il. 13, 702; Hor. 1, 72; 121 etc. — 2) intr. (haben): Ein Frauenzimmer fernt, scheint in der Ferne schön.
Zsstzg.: Ent-: gw. st. des seltnern Grundw. 1: Einen, sich aus der Stube e.; Sich vom rechten Wege, von der Wahrheit e. [nicht auf dem Wege, nicht bei der Wahrheit bleiben]; Jch habe dir gehorcht, sonst hätt’ ich mich | von ihr entfernt, anstatt mich ihr zu nahen. G. 13, 130 etc. — a) nam. im Part.: Entfernt = fern (s. d.), z. B.: Unruhvoll, ob entfernt den lieben Gemahl sie befragte, | oder genaht ihm küsste das Haupt. V. Od. 23, 85; Schweigend ging das einander entfernte [entfremdete] Paar seinen Weg. Immermann M. 4, 148; Entfernte [abwesende] Freunde; Entfernte [entlegne] Gegenden etc. Auch: Entfernte [nicht nahe] Verwandte; Eine entfernte [nicht nahe liegende, geringe] Ähnlichkeit; Nicht den entferntesten [gar keinen] Grund dazu haben; Nicht im entferntesten [durchaus nicht]; Aber entfernt [bei Weitem] nicht durchgeführt. Gervinus Sh. 2, 290; Dennoch wollte sie auch im entferntesten Sinne weder Etwas wagen, noch Etwas vornehmen etc. G. 15, 286; Daß der Mann die .. Frau nicht mehr entfernt leiden konnte. Kerner 388; Ohne sein entferntestes Wissen und Wollen. HvKleist Erz. 1, 109 etc. — b) dazu: Entferntheit, f.: So hatten diese Bilder für meinen Vater auch durch seine längere Entferntheit von den vorgestellten Gegenden an Werth gewonnen. G. 20, 144; Diese Unbefangenheit, diese gänzliche Entferntheit von allen Künsten der Koketterie. W. 19, 305; Monatbl. 2, 112a etc. — c) noch häufiger: Entférnung, f.; –en: das Entfernen und das Fern-sein, der Abstand: Durch Eisenbahnen und Telegraphen erscheinen die Entfernungen weit geringer etc. —
Um-: tr.: (ungw.) in der Ferne umgeben: Von Eichen umschattet und von den braunen Wogen des Heide-Oceans umfernt. Grube Geogr. 3, 360.
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