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Ferne
Férne, f.; –n: das Fernſein und etwas Entfern-
tes, z. B.: Aus irren F–n | in mich zurückgekehrt. Chamiſo
3, 25; Es naht ſich die F., | ſchon ſeh ich das Land. G. 1,
54; Aus der fernſten F. 158; Der violette Ton reizender
F–n [auf Gemälden]. 18, 278; In Betrachtung der Nähen
und F–n. 22, 132; Dingte Fuhrmänner aus allen F–n.
Rückert Nal. 189; Blickten dem Heerzug nach, bis ihn die
F. verſchlang. Sch. 76a; Weit, in nebelgrauer F. | liegt
mir das vergangne Glück. 46b; Das liegt noch in weiter F.
[Zukunft] ꝛc. Zſſtzg. z. B.: Wenn nur der Menſch
die Phantaſie läſſt walten, | ſie willig ihn in Erden-F.
trägt. WHumboldt Son. 299; Düſtrer Zukunft Nebel-F.
Sch. 4a; Leierklang aus Paradieſes-F–n. 3a; Schwebſt
im Wink durch tauſend Sonnen-F–n. Hölty 188 ꝛc.
Wiſſenſchaftlich nennt man gewöhnlich Sonnen-F., das
Aphelium, den Stand eines Planeten, wo er in ſeiner Bahn
am entfernteſten von der Sonne iſt, dagegen Erdweite, die
mittlere Entfernung der Sonne von der Erde. Littrow 170
und 795.
Anm. Veralt. Fernis, ſ. fern 1.