Faksimile 0435 | Seite 427
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feilen
Fēīlen, tr.:
1) s. feil, Anm. 1 u. 2.
2) Etwas mit der Feile, eigentl. u. uneigentl., bearbeiten: Metall glatt f.; Feil’ ich, wie manche Feiler pflegen, | an Od’ und Lied. Gleim 6, 273; In ungefeilten Reimen. Gotter 1, 93; Mehr Veränderungen des polierenden als des f–den Ver- 40–7 fassers. Lichtenberg 4, 273 etc. Zsstzg. z. B.: Áb-: Etwas vom Schlüssel, den Schlüssel a.; Ein Gefangener, der seine Fesseln abfeilt. G. 16, 74; Zur letzten Abfeilung [der Verse]. Dorow Denksch. 1, 86 etc. Án-: Einen Dukaten a. [ein wenig befeilen]. IP. 20, 88; An Etwas eine Spitze a., durch Feilen daran hervorbringen. Āūf-: Mit der Armfeile große Stücke Eisen kalt a. [befeilen]; Etwas a., durch Feilen aufputzen oder öffnen, z. B. auch: Sich die Hände a., wund feilen. Āūs-: durch Feilen Etwas aushöhlen, oder fortschaffen, z. B. einen Rostflecken, oder vollständig ausarbeiten, z. B.: Einen Schlüssel; Seine [Dichter-] Werke. Mendelssohn 4, 2, 363; L. 12, 353; Wenn nun auch meine Verse nicht die ausgefeiltesten sind. W. HorBr. 2, 197; In seinem Kopfe ein Plänchen auszufeilen. 11, 181. Be-: mit der Feile bearbeiten. Karmarsch 2, 354 etc.; Die Fabeln noch einmal b. Burmann Fab. X; G. 2, 13. Dúrch-: feilend durchlöchern; feilend durcharbeiten, z. B.: Ein Gedicht d. Eīn-: durch Feilen in Etwas eine Vertiefung hervorbringen: Rillen, Kerben, Buchstaben e.; vgl.: Da fliegt der Blitz der Flammenpfeil, | da feilt der Strahl den Ring durchein, | er feilt bis in das Herz hinein. Schwab (46) 448. Fórt-: intr.: weiter feilen; tr.: Etwas feilend fortschaffen. Hinēīn-: s. Ein-f. Nāch-: etwas schon Gefeiltes nochmals feilen, nach Jemands Muster feilen etc.: Hatte den Gütel .. zu Hause treulich nachgefeilt, | wie’s ihm der Vater zugetheilt. G. 2, 187; Welchem Alten ist es [das Werk] nachgefeilt? Platen 2, 320. Ǖber-: Etwas feilend überarbeiten, z. B.: Charniere. Krünitz 12, 481; Ein Kirchenlied etc. I. Um-: allseitig befeilen. II. Um-: durch Feilen umfallen machen. Ver-: feilend Etwas verderben. Vōr-: mit der Feile verarbeiten. Zer-: entzwei feilen: Ich feile, wohl zerfeil’ ich dann | auch manches goldne Drähtchen. G. 1, 26.